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Julia Extra Band 0345

Julia Extra Band 0345

Titel: Julia Extra Band 0345 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EMMA DARCY SHIRLEY JUMP MICHELLE REID KIM LAWRENCE
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als hätte sie einen Schalter gedrückt, der alle Gefühle ausschaltete. Sie verstand den Grund dafür nicht, fand auch keinerlei Zeichen für eine Erklärung in seiner Miene. Sein Schweigen nagte an ihren Nerven, und dann endlich ließ er sie los.
    „Also schön“, erwiderte er tonlos, und Zoe meinte, die soeben getroffene Abmachung mit dem eigenen Blut unterzeichnet zu haben. „Ich werde jetzt nach Theo sehen“, sagte er noch, bevor er den Raum verließ.
    Eine Woche später fand die Hochzeit statt. In Theo Kanellis’ Haus legten Zoe und Anton vor einem Standesbeamten das Eheversprechen ab.
    Theo hatte darauf bestanden, neben Zoe zu stehen und ihre Hand in Antons zu geben, bevor er sich wieder in den Rollstuhl setzte und die restliche Trauung mit einem befriedigten Glühen in den Augen mitverfolgte. Nach der Zeremonie stieß man mit Champagner an, dann zog Theo sich zurück, um zu ruhen.
    Er hatte so erschreckend gebrechlich gewirkt. Impulsiv fragte Zoe, ob sie ihn noch einmal sehen könne, bevor sie und Anton nach Thalia zurückflogen. Theo schlief, und so saß sie für eine Weile still neben seinem Bett und hielt seine Hand. Wie sehr sie sich wünschte, er hätte ihren Vater gekannt, denn sie war sicher, dass Theo stolz auf den Mann gewesen wäre, zu dem sich ihr Vater entwickelt hatte – selbst wenn er vielleicht nicht der Sohn gewesen war, den Theo sich gewünscht hätte. Als Anton kam, um ihr leise Bescheid zu sagen, dass es Zeit für die Abreise war, stand sie auf, beugte sich über ihren Großvater und küsste ihn sacht auf die Wange. Mit gesenktem Kopf verließ sie zusammen mit einem verbissen schweigenden Anton das Zimmer. Er sollte die Tränen nicht sehen, die in ihren Augen glitzerten.
    Wieder zurück in Antons Villa, hatte Zoe das Gefühl, als hätte sich nichts geändert. Das schlichte weiße Hochzeitskleid hing sicher verpackt in der Schutzhülle in ihrem Ankleidezimmer. Alle vom Personal hatten ihnen herzlich gratuliert, doch Zoe und Anton schienen einander fremder zu sein als an jenem Tag, als er vor ihrer Haustür in Islington aufgetaucht war.
    Seit dem Besuch bei Theo schliefen sie wieder in getrennten Schlafzimmern. Anton flog jeden Tag nach Athen ins Büro, denn er hatte übermäßig viel zu tun. Zwar kam er jeden Abend zum gemeinsamen Dinner zurück, nach dem Essen jedoch entschuldigte er sich und verschwand in seinem Arbeitszimmer. Bis zum Dinner am nächsten Abend würde Zoe ihn dann nicht mehr zu Gesicht bekommen.
    Schon seit sieben Tagen geht das jetzt so, dachte sie, als sie am offenen Fenster ihres Zimmers stand. Eine angenehm kühle Brise wehte vom Meer herein. Spät war es noch nicht, aber Zoe hatte sich früh zurückgezogen. Der Mond stieg gerade über den Baumwipfeln auf. Eines der Hausmädchen – offensichtlich eine hoffnungslose Romantikerin – hatte ein zart roséfarbenes Seidennachthemd für sie herausgelegt. Nach dem Duschen gab Zoe der Versuchung nach und schlüpfte hinein.
    Sie erhaschte ihr Bild im Spiegel, als sie sich umdrehte, und blieb wie angewurzelt stehen. Jetzt schau dich nur an, ging sie streng mit sich ins Gericht. Ich sehe ja aus wie eine Braut in der Hochzeitsnacht. Nur gibt es in meinem Fall leider keinen Bräutigam, der meine Reize bewundert. Ich starre verträumt den Mond an, verzehre mich vor Sehnsucht, und dabei … Sie schwang abrupt herum, als sie das leise Klicken des Türschlosses hörte.
    Und da stand Anton, als hätten ihn ihre Gedanken herbeigerufen. Und er war Wirklichkeit, atemberaubende Wirklichkeit.
    „Guckst du wieder in die Sterne, glikia mou?“ Er kam langsam auf sie zu, seine tiefe Stimme weich und süß wie dunkler Honig.
    „Es ist wohl eher so, dass ich meine Wünsche zu ihnen hinaufschicke.“ Sie lachte leise und versuchte, sich heiter zu geben, wenn ihr Herz doch bereits schnell zu pochen begann. „Wolltest du etwas Bestimmtes?“
    „Also, das …“, im silbernen Kreis, den das Mondlicht zeichnete, blieb er stehen, „… ist eine ziemlich seltsame Frage einer frischgebackenen Ehefrau an ihren frischgebackenen Ehemann.“
    „Ich dachte, wir waren uns einig, diese Ehe rein geschäftlich zu halten!?“, sagte sie nervös.
    „Waren wir das?“ Er schaute sie an, als hätte er Derartiges nie gehört. Und er sah umwerfend aus. Offensichtlich frisch geduscht, trug er nicht mehr als einen schwarzen Bademantel. Zoe sog unauffällig den frischen Duft von Duschgel und Aftershave ein, und Erregung strömte durch sie hindurch. Es

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