Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0345

Julia Extra Band 0345

Titel: Julia Extra Band 0345 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence , Emma Darcy , Michelle Reid , Shirley Jump
Vom Netzwerk:
erst seine Bemerkung machte ihr bewusst, dass ihr Puls raste und ihre Lippen prickelten, weil sie den Blick nicht von seinem Mund losreißen konnte.
    „Vielleicht sagst du dir jetzt, dass du einer solchen Abmachung niemals zustimmen würdest, aber dagegen weiß ich bereits ein Mittel. Ich schicke dich zu Theo. Er wird dich einsperren, bis du deine Meinung änderst. Wir griechischen Männer sind nämlich absolut skrupellos. So gewissenlos, dass ich …“, mit einer Hand stützte er sich genau neben ihrem Gesicht am Kopfende ab, „… dich vielleicht noch einmal küssen werde. Oder sogar mit dir schlafen werde“, murmelte er, „noch bevor wir griechischen Boden erreichen. Ich mache dich zu meiner …“
    Zoe holte aus. Ihre Handfläche brannte von der Ohrfeige, die sie ihm versetzte, aber das war ihr völlig gleichgültig. „Geh mir aus den Augen, Anton!“, zischte sie.

5. KAPITEL
    Zu Zoes Verblüffung tat Anton genau das. Er richtete sich auf und trat zurück in den Raum. Eine Weile funkelten sie einander schweigend an. Die Atmosphäre war nach der hässlichen Szene nicht nur feindselig. Dies bereitete Zoe die meisten Sorgen. Heißt es nicht, dass Entführungsopfer eine gefährliche Anhänglichkeit zu ihrem Entführer entwickeln? Genau so fühlte sie sich nämlich im Moment. Sie war überzeugt, dass sie Anton zutiefst hasste, und gleichzeitig wünschte sie sich, er würde sie küssen. Deshalb hatte sie ihn geohrfeigt – um ihre eigenen verwirrenden Gefühle zu unterdrücken.
    Seine Augen waren wieder tiefschwarz geworden, doch in seinen Pupillen glühte eine solche Intensität, dass sie wusste, er verspürte die gleiche Verwirrung wie sie. Unter seiner Sonnenbräune war er blass geworden. Ihre Finger hatten rote Striemen auf seiner Wange hinterlassen. Zoe beobachtete fasziniert, wie die Striemen sich langsam weiß färbten. Als Anton sich bewegte, zuckte sie zusammen, doch er stieß nur laut den Atem aus.
    „Sieht so aus, als hätte ich heute zum zweiten Mal schlechtes Benehmen an den Tag gelegt. Dann muss ich mich wohl auch zum zweiten Mal entschuldigen.“
    Zoe sagte nichts dazu. Sie konnte gar nichts sagen, weil ihr die Zunge am Gaumen klebte. Nach einigen Sekunden drückenden Schweigens drehte sich Anton um und ging wieder zur Tür. Erst nachdem er den Raum verlassen hatte, atmete Zoe auf und ließ sich matt auf das Bett sinken.
    Puh! Sie fühlte sich so ausgelaugt und fertig, als hätte sie zehn Runden im Boxring hinter sich. Viel schlimmer jedoch war, dass sie selbst diese Konfrontation heraufbeschworen hatte. Mit ihrem Vorwurf Mitgiftjäger und den anderen Anschuldigungen hatte sie Anton provoziert, bis er endlich reagieren musste.
    Warum – hielt sie ihn wirklich für einen derart miesen Typen, der alles tun würde, um an das Geld ihres Großvaters zu kommen? Irgendwie glaubte sie das nicht. Nur musste sie noch herausfinden, warum.
    Eigentlich konnte sie nichts mehr mit Sicherheit sagen. Als sie heute Morgen den Brief ihres Großvaters gefunden hatte, war sie wütend und verbittert gewesen, dass er es überhaupt wagte, ihr zu schreiben. Dann war Anton Pallis aufgetaucht, und sie war bereit für eine Schlacht gewesen. Doch je mehr sie miteinander geredet – wohl eher gestritten – hatten, desto stärker war auch das Gefühl in ihr geworden, dass Anton ein Mann war, dem sie tatsächlich vertrauen konnte.
    Da stellte sich doch die Frage: Würde jemand mit auch nur einem Funken Verstand einem Lügner vertrauen? Antwort: Nein. Und warum saß sie dann hier und wollte unbedingt glauben, dass alles, was er soeben von sich gegeben hatte, nur die wütende Reaktion auf ihre Anschuldigungen war?
    Toby meldete sich. Sie lächelte, als er ein Bäuerchen von sich gab und dann Schluckauf bekam. Sie tätschelte seinen Rücken. „Also, was tun wir nun, Toby? Geben wir Mr Harte-Schale-weicher-Kern nach und lassen uns auf die Reise nach Griechenland ein, um den lieben alten Großvater zu besuchen? Oder halten wir die Familienfehde lebendig?“
    „Nun, da wir fast in Griechenland sind, bleibt uns im Moment wohl nichts anderes übrig, als vorerst mitzuspielen“, entschied sie mit einem schweren Seufzer.
    Der Privatjet landete, als die Sonne am Horizont im Meer versank. Kostas, der sich offensichtlich dazu berufen fühlte, Zoe zu beschützen, übernahm es wie selbstverständlich, Toby sicher von Bord der Maschine zu bringen. Zoe versuchte erst gar nicht, darüber zu diskutieren.
    Jeder stand auf und sammelte

Weitere Kostenlose Bücher