Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0345

Julia Extra Band 0345

Titel: Julia Extra Band 0345 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence , Emma Darcy , Michelle Reid , Shirley Jump
Vom Netzwerk:
seine Sachen zusammen, auch Anton Pallis. Er stand mit dem Rücken zu Zoe, und unwillkürlich drängte sich ihr der Gedanke auf, was für einen wunderbar breiten und muskulösen Rücken er doch hatte. Als sie sich ertappte, dass sie das dachte, schaute sie entschieden in die andere Richtung.
    Sobald die Flugzeugmotoren verstummten, holte Anton sein Handy hervor und begann zu telefonieren. Sie wollte ihre Jacke anziehen, doch Kostas hielt sie auf. „Sie brauchen keine Jacke, thespinis. Da draußen sind noch immer siebenundzwanzig Grad.“
    Nur zu gern verzichtete Zoe auf die zerknitterte Jacke, in der sie schließlich geschlafen hatte. Eine Bewegung am anderen Ende des Kabinengangs ließ sie aufschauen. Anton hatte sich umgedreht und sah abschätzend zu ihr hin. Sie hob das Kinn an – warum, wusste sie selbst nicht. Genauso wenig wie sie wusste, warum ihre Wangen plötzlich zu brennen begannen.
    Einer nach dem anderen gingen sie von Bord wie bei einem ganz normalen Charterflug. Anton schien sich keine Sorgen wegen der Hitze zu machen, er hatte sein Jackett übergezogen und war wieder ganz der elegante Geschäftsmann. Zoe verließ nach ihm die Kabine, dahinter folgte Kostas, den Tragesitz mit Toby sicher in der kräftigen großen Hand.
    In der Bordtür blieb Zoe einen Moment lang stehen und ließ sich von der Hitze einhüllen. Die Luft war angereichert mit allen möglichen Wohlgerüchen, Zoe erkannte Jasmin, Zitrone und Thymian. Auf der anderen Seite der Landebahn wartete eine ganze Flotte von Fahrzeugen – zwei silberne Limousinen, ein Kleinbus und ein staubiger Wagen, neben dem ein uniformierter Beamter wartete.
    Antons Personal hatte die Pässe zur Kontrolle bereit in den Händen und steuerte den Beamten an. Anton ging ebenfalls auf den Mann zu, hielt aber noch immer das Telefon ans Ohr. Der Koffer mit dem Laptop baumelte von seiner Schulter, und mit der freien Hand gestikulierte er ungeduldig während des Gesprächs.
    Zoe spürte einen leichten Stoß in ihrem Rücken. Kostas hatte sie mit Tobys Babyschale angestupst, damit sie sich ebenfalls in Bewegung setzte. Stufe für Stufe stieg sie die Landetreppe hinunter und merkte, wie sich ein seltsames Gefühl erst in ihren Beinen und dann in ihrem ganzen Körper ausbreitete. Sie erkannte es erst, als sie mit beiden Füßen auf der Landebahn stand.
    Ich bin in Griechenland. Zum ersten Mal in meinem Leben stehe ich auf dem Boden des Landes, in dem mein Vater geboren wurde.
    Benommen schaute sie an sich herunter und starrte auf ihre Schuhspitzen. Sie schloss die Augen und genoss dieses bizarre Gefühl, endlich nach Hause gekommen zu sein. Es ergab keinen Sinn, denn sie war so typisch britisch wie der Nachmittagstee, wie die blühenden Rosengärten im Sommer, wie der Glockenschlag von Big Ben zur vollen Stunde. So hellhäutig und blond wie sie war, gehörte sie in gemäßigtes, feuchtes Klima – sie war eindeutig die Tochter ihrer Mutter … und doch stand sie hier auf dem Flugfeld und fühlte auf einmal ihre griechischen Wurzeln.
    War das der Grund, weshalb ihr Vater nie zurückgekehrt war? Weil er gewusst hatte, dass er das Gleiche empfinden würde – diese nahezu spirituelle Erfahrung, heimgekommen zu sein? Zumindest ahnte Zoe jetzt, weshalb ihr Vater immer so still und nachdenklich geworden war, wenn im Fernsehen Sendungen über Griechenland gezeigt worden waren.
    „Zoe …“ Da war wieder diese tiefe dunkle Stimme im fast gleichen Tonfall, wie ihr Vater ihren Namen immer gesagt hatte.
    Als sie die Augen öffnete, sah sie Anton vor sich stehen. Unter dem Sonnenlicht seiner Heimat war er noch attraktiver, und seine Haut schimmerte noch goldener. Er schaute sie mit besorgter Miene an und hielt die Hände auf ihrer Schulterhöhe, ohne sie jedoch zu berühren. Er wollte nur bereit sein, um sie zu stützen, falls sie schwanken sollte.
    „Mir geht es gut“, flüsterte sie.
    „Du siehst aber nicht so aus.“
    „Es ist nur … ein Schock, nach all den Jahren hier zu sein“, gestand sie. „Ich hatte nicht damit gerechnet, dass ich etwas Besonderes empfinden würde.“
    Anton begann zu begreifen, dass in Leander Kanellis’ Tochter leidenschaftliche Gefühle steckten. Automatisch fragte er sich, wozu solche Leidenschaft in seinen Armen und in seinem Bett führen könnte. Alle seine Sinne reagierten, doch im gleichen Moment ließ er die Arme sinken. Er beschloss, sich zurückzuziehen.
    Sie ist tabu für mich. Zoe Kanellis hatte sich selbst tabu für ihn erklärt,

Weitere Kostenlose Bücher