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Julia Extra Band 0345

Julia Extra Band 0345

Titel: Julia Extra Band 0345 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence , Emma Darcy , Michelle Reid , Shirley Jump
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Magen.
    „Es ist nicht unbedingt klug, ihn wütend zu machen“, murmelte jemand trocken neben ihr.

6. KAPITEL
    Erschreckt drehte Zoe den Kopf und sah Kostas neben sich auf der Rückbank sitzen, auf dem freien Platz in der Mitte stand sicher festgegurtet die Babyschale. Toby schlief trotz all des Trubels selig vor sich hin.
    „Es ist auch nicht unbedingt klug, arroganten Kontrollfreaks ihren Willen zu lassen!“, konterte sie schlagfertig.
    „Sie haben ihn provoziert.“
    „Ich habe ihm eine schlichte Frage gestellt, und er reißt mir fast den Kopf ab!“, rechtfertigte sie sich, obwohl sie wusste, dass Kostas recht hatte. Eigentlich provozierte sie Anton die ganze Zeit, ohne selbst zu wissen, warum. Und wohin wollte er überhaupt, weshalb er einen eigenen Wagen brauchte? Zoe sah zu dem anderen Auto hin, das sich zuerst in Bewegung setzte. Aber eher würde sie sich die Zunge abbeißen, als Kostas danach zu fragen. Außerdem … Es interessiert mich wirklich nicht!
    „Er hat in der Stadt etwas zu erledigen“, teilte Kostas ihr ungefragt mit. Ganz offensichtlich konnte der Mann Gedanken lesen. „Dann muss er schnellstmöglich wieder hierher zurückkommen, denn nach Einbruch der Dunkelheit dürfen von unserem Flughafen aus keine Maschinen mehr starten.“
    „Also ist das gar nicht seine Privatinsel?“ Das hatte Anton aber behauptet!
    Kostas zog eine Grimasse. „Anton wurde hier geboren, genau wie sein Vater vor ihm und viele vorherige Pallis-Generationen. Anton hat den Flughafen gebaut, das Krankenhaus und die neue Schule. Er kümmert sich darum, dass jeder, der auf der Insel lebt, eine Arbeit hat. Denen, die nicht hier bleiben wollen, hilft er, anderswo Arbeit zu finden.“
    Stolz klang aus Kostas’ Stimme, als er die positiven Eigenschaften seines Arbeitgebers aufzählte – Stolz und Zuneigung. Dies stachelte Zoe nur an, ihre Zweifel an Anton Pallis’ Motiven beizubehalten. Scheinbar hielt ihn jeder hier für einen Heiligen. Nun, der Teufel weiß eben, wie er am besten an seine Seelen herankommt, nicht wahr? Erst schmeichelt er sich ein, bietet alle möglichen Vergünstigungen … und dann fordert er seine Bezahlung. Sie allerdings war fest entschlossen, ihre Seele nicht herzugeben.
    Sie verabscheute Anton. In gewisser Weise war es sogar erstaunlich anregend, ihn zu hassen. Dieses wirre Gefühl verstörte sie und ließ sie angespannt zurück. Sie musste sich praktisch ständig beherrschen, um sich nicht anmerken zu lassen, was in ihrem Innern wirklich vorging.
    Sie waren die ganze Zeit unter Bäumen hergefahren, jetzt lichtete sich der Wald langsam. Vor ihnen lagen saftige grüne Wiesen, und die letzten Sonnenstrahlen fielen auf Obst- und Olivenhaine. Das Wasser kam immer näher, die staubige Straße lief auf eine T-Kreuzung zu. Während der erste Wagen nach links abbog, fuhren sie nach rechts. Für ein Stück wand sich die Straße landeinwärts, sie fuhren um eine Landzunge herum, und dann änderte sich alles urplötzlich – es war wie im Paradies, eingebettet im Halbrund einer Bucht. Pinien wuchsen bis ans Ufer, Zoe konnte glitzernden weißen Sandstrand sehen, bevor der Wagen einen weiteren großen Bogen fuhr und ihr Blick auf die versprochenen großen Tore fiel.
    Jetzt kam die hinreißendste Villa in Sicht, die Zoe je gesehen hatte. Weiß getüncht mit blauen Fensterläden und einem mit Tonziegeln gedeckten Dach, schmiegte sich das Haus perfekt in die leicht hügelige Landschaft.
    Begeistert sah sie sich um. Nichts wirkte protzig, nur die hohen Bäume bildeten einen majestätischen Hintergrund für die sonnenüberfluteten Rasenflächen und das Haus.
    Der Wagen hielt vor einer großen blauen Haustür. Zoe machte sich daran, den Sicherheitsgurt vom Autositz zu lösen, als Toby aufwachte – fast so, als hätte er gemerkt, dass die lange Reise endlich zu Ende war. Aus dem engelsgleich schlafenden Baby wurde ohne Übergang ein lautstark nach Aufmerksamkeit verlangendes kleines Bündel. Zoe gab ihre Bemühungen mit dem Gurt auf und befreite Toby direkt aus seinem Sitz, hob ihn auf den Arm und stieg aus.
    Kostas stand bereits auf der schattigen Terrasse und wurde von einer kleinen Frau mit einem runden Gesicht und warmen braunen Augen umarmt.
    „Das ist Anthea, Antons Haushälterin – und meine Mutter.“ Kostas übernahm die Vorstellung mit der brummelnden Stimme des harten Kerls, der bei seiner angebeteten Mutter weich wurde. „Und das sind thespinis Kanellis und ihr Bruder Toby.“
    Anthea

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