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Julia Extra Band 0345

Julia Extra Band 0345

Titel: Julia Extra Band 0345 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence , Emma Darcy , Michelle Reid , Shirley Jump
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Eltern für ihn ausgesucht haben, bevor sie …“ Zoe verstummte, als ihr klar wurde, was sie fast gesagt hätte. Sie senkte den Blick und schluckte. Sie konnte nur hoffen, dass auf ihrer Miene nicht die Trauer zu lesen war, die sie jeden Moment überwältigen wollte.
    Doch ihr Großvater hatte es längst gesehen. Unruhig setzte er sich um. „Mein Beileid“, murmelte er mit belegter Stimme. „Es ist schade, dass unser erstes Treffen unter diesen tragischen Umständen stattfinden muss.“
    Zoe fiel nichts ein, was sie dem Mann darauf erwidern sollte, der seinen Sohn vor dreiundzwanzig Jahren aus seinem Leben verbannt hatte. Sie nickte nur stumm.
    Anton hatte angedeutet, dass Theo Kanellis Bedauern und Reue wegen der Vergangenheit empfand, und diese Emotionen hingen jetzt in der Luft. War es falsch von ihr, Bitterkeit zu empfinden? Stellvertretend für ihren Vater empfand sie Enttäuschung. Und anstelle ihrer Mutter war sie äußerst verletzt, weil diese dreiundzwanzig Jahre lang mit dem Bewusstsein hatte leben müssen, als Ehefrau nicht gut genug für den Sohn dieses Mannes zu sein. Und Zoe selbst war gekränkt, weil sie es offensichtlich nicht einmal wert gewesen war, beachtet zu werden.
    „Na schön“, drang die raue Stimme wieder an ihr Ohr, „da du scheinbar nicht über meinen Sohn reden willst, kommen wir direkt zum Geschäftlichen. Anton sagte mir, dass du gewillt bist, ihn zu heiraten, damit dein Erbe nicht zusammen mit meinen Aktien den Bach runtergeht.“
    Zoe hob das Kinn. „Ich habe keinerlei Interesse an Ihrem Geld.“
    „Aus welchem Grund wirfst du dann dein Leben weg und tust dich mit diesem skrupellosen Teufel zusammen? Etwa aus reiner Herzensgüte?“
    „Nein.“ Bei der Anspielung, sie würde es aus reinem Kalkül tun, schoss ihr das Blut in die Wangen. „Ich tue es für die Zukunft meines Bruders.“
    „Du meinst, du bist mit dem Mann ins Bett gefallen, und wie all die anderen Frauen vor dir kannst du den Gedanken nicht ertragen, wieder herauskriechen zu müssen?“
    Die schneidende Bemerkung ließ ihre Wangen nur noch dunkler werden. Es half nicht, dass Theo Kanellis die Situation mit wenigen Worten beschrieben hatte. Sie war nicht mit Anton ins Bett gefallen, sie hatte ihn praktisch hineingezerrt! „Ich bin Ihnen keine Rechenschaft schuldig, Mr Kanellis“, sagte sie eisig. „Es wäre daher gut, wenn …“
    „Mr Kanellis also, was?“, fiel er ihr ins Wort und lachte trocken auf. „… und keine Rechenschaft schuldig, ja? Überprüfen wir das doch mal, junges Fräulein … Ich mache dir ein Gegenangebot: Heirate Anton, und weder du noch dein Bruder kriegen auch nur einen Penny von mir. Lass Anton fallen, komm her und lebe bei mir, und du und dein Bruder bekommen nach meinem Tod alles, was ich besitze.“
    Zoe starrte den Mann an, den sie Großvater nennen sollte. Feuer loderte in seinen Augen, zusammen mit teuflischem Spaß, weil er glaubte, Zoe in eine Zwickmühle gebracht zu haben. Aus dem Augenwinkel konnte sie Anton wie einen düsteren Schatten vor dem Fenster stehen sehen. Er war regungslos und wartete offensichtlich genauso gespannt wie ihr Großvater darauf, wie sie auf die Herausforderung reagieren würde.
    „Denk drüber nach“, drängte Theo. „Stell dir vor, welche Macht ich dir damit in die Hände gebe, um deinen Vater zu rächen. Mit einem schlichten Ja kannst du den Mann aus allem ausschließen, der deinen Vater von dem ihm zustehenden Platz gestoßen hat. Und du kannst seinen Racheplänen den Boden entziehen, nur weil Leander …“
    „Das reicht!“ Anton trat plötzlich vor. „Wir sollten die hässliche Vergangenheit nicht wieder ans Licht zerren, Theo, sondern stattdessen alles retten, was zu retten ist.“
    „Wovon redet er?“ Zoe drehte sich zu Anton um. Seine Miene wirkte wie aus Stein gemeißelt.
    „Von nichts“, stieß Anton gepresst aus. „Dein Großvater will dich nur auf die Probe stellen und mich gleichzeitig ärgern.“
    „Aber …“, sie leckte sich über die trockenen Lippen, „er hat von Rache geredet. Wieso sollte er ein solches Wort verwenden?“
    „Gomoto!“, rief der alte Mann überrascht. „Sie weiß es gar nicht, oder?“
    Er brach in heiseres Gelächter aus. Toby wachte auf und begann prompt zu weinen. Im gleichen Moment fing Theo zu husten an und rang angestrengt nach Luft. Anton eilte zu ihm und hockte sich vor ihn.
    „Da siehst du, was dir das einbringt, du alter Narr.“ Eine Hand auf Theos Schulter, griff Anton nach etwas,

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