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Julia Extra Band 0349

Julia Extra Band 0349

Titel: Julia Extra Band 0349 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Lawrence
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zurückzubringen, dann mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die City zu fahren und Rafael Alejandro zu sprechen.
    Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen. Inzwischen war sie todmüde. Und dass sie nicht mehr klar denken konnte, war nach den Ereignissen der letzten vierundzwanzig Stunden kein Wunder!
    Rafael betrachtete seine ungebetene Besucherin eindringlich. Sie wirkte völlig erschlagen. Nicht einmal mehr der Zorn auf ihn konnte sie antreiben. Sie hatte eindeutig keine Kraft mehr.
    „Ich glaube, Sie würden sich da wohler fühlen“, meinte er und wies auf das Sofa.
    Wie bequem es war, wusste er gut, denn er hatte schon mehr als einmal hier geschlafen, wenn Sitzungen bis spät in die Nacht gedauert hatten.
    Libby ließ sich widerstandslos zum Sofa führen und legte sich ohne Protest hin.
    In dem Moment kam Gretchen herein. „Ach, haben Sie mal wieder einer zarten Maid die Besinnung geraubt, Rafael?“, fragte sie spöttisch.
    Er lächelte schief. „Machen Sie bitte Tee, Gretchen, schön stark und süß.“
    „Geht in Ordnung.“ Sie blickte Libby freundlich an. „Hallo! Wollen Sie auch Aspirin?“
    Libby blinzelte nur benommen.
    „Na ja, bis gleich“, verabschiedete sich die Assistentin und ging ins Vorzimmer.
    Rafael breitete inzwischen eine Decke über Libby.
    Als Gretchen mit dem Tee zurückkehrte, war Libby eingeschlafen. „Da komme ich sichtlich zu spät. Ist das eine Freundin von Ihnen, Rafael?“
    „Ich würde sie eher als flüchtige Bekannte bezeichnen.“
    „Wissen Sie, warum sie so fertig ist?“
    Er betrachtete Libby und spürte so etwas wie Zärtlichkeit in sich aufsteigen. Das behagte ihm gar nicht.
    „Vielleicht erklärt das hier ja einiges“, meinte Gretchen und reichte ihm ein Flugticket. „Ich habe es draußen auf dem Boden gefunden.“
    Es war auf den Namen Libby Marchant ausgestellt, für einen Flug von New York nach London am Vortag.
    Rafael rechnete kurz nach. Anscheinend hatte Libby seit über einem Tag nicht mehr geschlafen. Da war es ein Wunder, dass sie nicht früher zusammengeklappt war.
    Der Gedanke ging ihm zu Herzen.
    Unsinn! Er wollte doch nie wieder Verantwortung für jemand übernehmen! Deshalb hatte er gefühlsmäßige Bindungen gemieden. Bisher erfolgreich.
    Diese Frau brauchte vielleicht jemand, der sich um sie kümmerte, aber dieser Jemand war ganz bestimmt nicht er!

6. KAPITEL
    Libby wachte auf und reckte sich genüsslich, wobei sie sich fragte, wo sie eigentlich war.
    Dann fiel es ihr siedendheiß wieder ein, und sie setzte sich kerzengerade auf.
    „Hallo!“, sagte Rafael Alejandro beiläufig.
    „Was haben Sie mit mir gemacht?“, wollte Libby wissen.
    „Sie meinen, abgesehen davon, dass ich Sie betäubt und mich an Ihnen vergangen habe?“, fragte er süffisant und schloss den Laptop vor sich auf dem Schreibtisch.
    Dann stand er auf, zog das Jackett an und kam zum Sofa. Er strahlte so viel Energie aus, dass Libby sich im Vergleich immer noch ganz zerschlagen fühlte.
    Sie gähnte herzhaft, natürlich hinter vorgehaltener Hand. „Also, was ist passiert?“, fragte sie eindringlich. Es war frustrierend, sich nicht erinnern zu können.
    „Nichts Dramatisches“, versicherte Rafael ihr. „Sie sind einfach eingeschlafen.“
    „Wieso das?“
    „Vielleicht wegen des Jetlags? Schlafmangel? Zu wenig Essen? Oder alles zusammen?“, schlug er als Erklärung vor. „Plus eine ordentliche Dosis Gefühlswallungen.“
    „Ach ja …“
    „Erinnern Sie sich jetzt wieder, Miss Marchant?“
    Libby warf ihm einen vernichtenden Blick zu. „Tut mir leid, dass ich Ihnen Unannehmlichkeiten bereitet habe.“
    „Schon gut! Erzählen Sie mir lieber, und diesmal ohne das ganze Theater, warum Sie hier sind“, forderte Rafael sie auf.
    „Das habe ich Ihnen schon gesagt, und wie ich merke, hätte ich genauso gut mit der Wand reden können!“ Sie wies hinter sich, wo auf der weißen Tapete künstlerische Fotos einer wilden Küstenlandschaft hingen. „Na schön, Sie hören mir vielleicht nicht zu, aber ich bin mir sicher, es gibt viele andere, bei denen ich nicht auf taube Ohren stoße.“
    Ja, Erfolg und Skandale, das waren die Dinge, über die man gern in der Zeitung las. Bestimmt würde man ihr in einer Redaktion volle Aufmerksamkeit schenken.
    Allerdings würde sie dann ihre Familie ebenfalls ins Licht der Öffentlichkeit zerren, was sie auf keinen Fall vorhatte. Das würde sie Rafael Alejandro natürlich nicht mitteilen! Er sollte sich Sorgen machen!
    Sein Blick

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