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Julia Extra Band 0349

Julia Extra Band 0349

Titel: Julia Extra Band 0349 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Lawrence
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im Griff!“
    Wenigstens einer, fügte Rafael im Stillen hinzu. Er war nicht richtig bei der Sache gewesen. Seine Gegner hatten das für einen Trick gehalten, was sie dann völlig aus dem Konzept brachte – und ihm, Rafael Alejandro, den Sieg bescherte.
    Diesmal hatte er Glück gehabt. Beim nächsten Deal konnte es ganz anders aussehen – und nach zwei, drei falschen Entscheidungen war der gute Ruf zum Teufel.
    Rafael wusste, dass er sich nicht erlauben konnte, seine Überlegenheit zu verlieren. Er durfte nicht länger unkonzentriert sein, nur weil er sich ständig fragte, was Libby gerade machte und wen sie anlächelte.
    Ob sie ungeduldig auf seine Rückkehr wartete …
    Dass er so oft an Libby dachte, beunruhigte ihn. Verlor er seine legendäre Fähigkeit, sich voll und ganz aufs Geschäft zu konzentrieren und das Privatleben hintanzustellen?
    Nein, hatte Rafael sich nach gründlicher Überlegung gesagt, ich bin nicht dabei, etwas zu verlieren, ich kriege nur nicht, was ich will. Und das frustrierte ihn maßlos.
    Normalerweise brauchte er sich nicht anzustrengen, um eine Frau ins Bett zu bekommen. Seit er erwachsen war, ließen sie ihn wissen, wie attraktiv sie ihn fanden.
    Ihm war das mittlerweile entsetzlich gleichgültig geworden.
    Was Libby anging, empfand er es von Anfang an jedoch als verlockend, ihren Widerstand zu überwinden. Rafael hatte sozusagen das Jagdfieber gepackt. Wenn sie sich ihm schließlich hingab, würde der Triumph umso größer sein.
    Und der Genuss!
    Wie quälend das Warten sein konnte, hatte er nicht bedacht. Es kam ständig nagendem Hunger gleich, der ihm keine Ruhe ließ.
    Rafael war, wie er selbst als Erster zugegeben hätte, kein geduldiger Mensch. Warum sollte er jetzt so gegen seine Natur handeln? Er begehrte Libby, sie begehrte ihn. Am besten, sie gingen, ohne weiter zu zögern, miteinander ins Bett, danach konnte er sich wieder den üblichen Tagesordnungspunkten widmen.
    Seine Affären hatten immer nur wenige Wochen gedauert. Rafael war schon gespannt, wie lange Libby ihn faszinieren würde.
    Libby genoss die zweite Woche ihres Praktikums. Ihr Mentor Rob Monroe war ein humorvoller Schotte und behandelte sie wie ein väterlicher Freund.
    „Rafael möchte, dass Sie so viele Aspekte wie möglich kennenlernen“, hatte er ihr am ersten gemeinsamen Tag morgens erklärt.
    „Ich werde mein Bestes geben“, versprach sie, und es war nicht nur so dahingesagt.
    Sie hatte das Gefühl, dass für sie nun quasi der Ernst des Lebens begann – und sie freute sich darüber.
    Im Laufe des Vormittags stellte Libby die Frage, die sie schon die ganze Zeit über belastet hatte: „Wird Mr Alejandro diese Woche häufig in der Firma sein?“
    „Nein, Mädel, der ist doch in Rio.“ Rob sah sie fragend an. „Ich hätte gedacht, das wissen Sie.“
    „Warum denn ausgerechnet ich?“
    „Na ja, Sie und er sind doch … Freunde?“, meinte Rob verlegen.
    Damit meint er natürlich, Rafael wäre mein Liebhaber, erkannte Libby und errötete. Offensichtlich glaubte die eine Hälfte der Belegschaft, der Boss würde mit seiner entzückenden Assistentin schlafen, und die andere Hälfte hielt ausgerechnet sie, Libby Marchant, für die Favoritin.
    „Wieso nehmen Sie an, dass Mr Alejandro und ich befreundet sind?“, hakte sie nach.
    „Gerüchte“, erklärte er knapp. „Darauf sollte man natürlich nicht hören. War mein Fehler. Der Boss wird übrigens bis übernächste Woche im Ausland sein.“
    Libby fragte sich, warum sie sich über diese Information nicht wirklich freute, sondern eher so etwas wie Enttäuschung empfand.
    Leider verlief ihr Dasein als Praktikantin ebenfalls enttäuschend, als Rob plötzlich Grippe bekam und seine Vertreterin – eine modische Karrierefrau Mitte dreißig – sich um alles kümmerte. Die machte sich ganz offensichtlich nichts daraus, Neulinge zu betreuen und einzuweisen.
    Libby wurde die meiste Zeit nicht beachtet, und wenn sie sich nach etwas erkundigte, rief das einen resignierten Blick hervor und die Bemerkung, sie solle nur beobachten, keine Fragen stellen.
    Da musste man sich ja wie das fünfte Rad am Wagen fühlen! Dabei hatte ihr die Arbeit inzwischen wirklich viel Freude gemacht. Die Zeit nicht nutzen zu können, fand Libby frustrierend.
    Nach dem Mittagessen ließ Robs Vertreterin nicht einmal mehr zu, dass Libby ihr folgte und zuschaute, sondern legte ihr einen Stapel Unterlagen auf den Schreibtisch mit der Anweisung, die Papiere durchzulesen und eine Analyse

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