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Julia Extra Band 0349

Julia Extra Band 0349

Titel: Julia Extra Band 0349 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Lawrence
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ich mir zwar, aber versuchen kostet ja nichts, oder? Und wie heißt es heutzutage so schön: Wer nicht suchet, der findet. Oder man wird gefunden, wenn man nicht sucht. Wie wäre es trotzdem mit einem gemeinsamen Abendessen? Ich bin noch die ganze Woche in London.“
    Libby überlegte.
    „Ich verspreche, keine Binsenweisheiten mehr zu zitieren“, fügte er humorvoll hinzu. „Im Gegenzug würde ich gern hören, wie der legendäre Rafael Alejandro im wirklichen Leben ist.“
    „Der?“ Libby lachte erbittert. „Das kann ich sofort sagen: Er ist ein arroganter, selbstgefälliger, eingebildeter, skrupelloser, hinterhältiger …“ Sie musste Luft holen.
    Prima, Libby, das war jetzt wirklich eine ganz sachliche und gut fundierte Analyse, gratulierte sie sich sarkastisch.
    Jake stieß einen Pfiff aus. „Aha, ich rede hier offensichtlich nicht mit einem Fan.“

10. KAPITEL
    Libby war über ihren Ausbruch selbst entsetzt und bemühte sich, die Fassung wiederzugewinnen.
    Sie lachte verlegen. „Er ist sicher kein Mann, der andere unbeteiligt lässt.“
    „Störe ich?“, erklang es von der Tür her.
    Beinah hätte Libby aufgestöhnt, konnte sich aber noch beherrschen. Was macht Rafael denn hier, dachte sie, während sie sich umdrehte.
    „Ich habe nur …“, begann sie.
    „Ja, das habe ich gehört“, sagte Rafael sarkastisch und kam ins Büro.
    Und ich habe jedes Wort so gemeint, fügte sie im Stillen trotzig hinzu. Sie hatte nur eins unerwähnt gelassen: wie umwerfend attraktiv und sexy er war!
    „Halte ich Sie von … der Arbeit ab?“, fragte Rafael und warf Jake einen prüfenden Blick zu.
    Libby verpasste das Stichwort, ihren Besucher vorzustellen. „Ja … Nein … Das heißt … Was machen Sie überhaupt hier, Rafael?“
    Er zog nur vielsagend die dunklen Brauen hoch.
    „Ich meine, was für eine Überraschung, dass Sie schon da sind“, verbesserte sie sich hastig. „Niemand hat mich davon informiert.“
    „Oh, ich wusste nicht, dass Sie von mir erwarten, Ihnen über mein Kommen und Gehen Rechenschaft abzulegen“, erwiderte er ätzend.
    Jetzt sprang Jake sozusagen in die Bresche. „Darf ich mich vorstellen? Ich bin Jake Wylie.“ Er hielt Rafael die Hand hin.
    Der schüttelte sie kurz und warf Jake einen Blick zu, der eisiger war als die Antarktis.
    „Also, ich muss jetzt weiter“, verkündete Jake gleichmütig. „Es war nett, Sie mal wieder getroffen zu haben, Libby. Auf Wiedersehen.“
    Nachdem er das Büro verlassen hatte, herrschte erst einmal bedrückendes Schweigen.
    „Sie haben, wie ich sehe, Ihre Zeit gut genutzt“, sagte Rafael schließlich schneidend. „Allerdings habe ich andere Vorstellungen davon, was man als zukünftige Managerin im Praktikum lernen sollte.“
    „Sie brauchen mich nicht zu beleidigen!“, erwiderte Libby scharf.
    „Und Sie brauchen mich nicht zu belehren, wie ich mich zu benehmen habe. Hier stelle ich die Regeln auf“, teilte er ihr von oben herab mit. „Ich finde übrigens, ich habe mich beherrscht, wenn man bedenkt, was Sie hier treiben! Sie sollen doch Rob begleiten, stattdessen finde ich Sie hier an Ihrem Schreibtisch, wie Sie sich mit einem Mann vergnügen.“
    „Vergnügen?“, wiederholte sie empört. „Und was Mr Monroe betrifft: Der ist heute krank.“
    „Warum hat mir das keiner gesagt?“
    „Woher soll ich das wissen?“, konterte Libby.
    „Und wer hat Ihnen diesen Mist hier gegeben?“, fragte Rafael weiter und blätterte durch die Papiere auf dem Schreibtisch.
    „Wollen Sie ihr auch die Hölle heißmachen, Sie Tyrann?“
    „Tyrann?“, wiederholte er ungläubig.
    „Ja, genau!“
    „Reden Sie bitte weiter, Libby. Sie faszinieren mich.“
    Sie wusste, dass sie dieser Aufforderung besser nicht Folge leistete, aber sie war vernünftigen Argumenten momentan nicht zugänglich. Mit unterwürfigem Getue konnte sie die Situation ohnehin nicht mehr retten. Die Chance, ihren Vater vor dem Ruin zu bewahren, hatte sie verspielt.
    Somit brauchte sie mit ihrer Meinung auch nicht hinter dem Berg zu halten.
    „Also, ich verstehe unter einem Tyrann jemand, der andere, die sich nicht dagegen wehren können, unter Druck setzt, demütigt und belästigt“, erklärte Libby trotzig.
    An Rafaels Kinn zuckte ein Nerv. „Es hätte mir großes Vergnügen bereitet, wenn Ihr Freund versucht hätte, mir einen Kinnhaken zu verpassen.“
    „Mein Freund ist ein Gentleman“, konterte sie. „Aber am liebsten würde ich Sie eigenhändig schlagen! Was haben Sie erzählt,

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