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Julia Extra Band 0349

Julia Extra Band 0349

Titel: Julia Extra Band 0349 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Lawrence
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Insel ein neues Leben aufgebaut, die der Stelle am nächsten ist, wo sie gestorben sind. Es ist, als würdest du auf einem Friedhof leben. Du hast aus der ganzen Insel eine Gedenkstätte gemacht.“ In Robs Blick lag genug Traurigkeit für sie beide. „Du willst nicht psychisch gesund werden, Honor. Du willst dich erinnern.“
    Sie geriet in Panik. Das Blut schoss ihr so schnell in den Kopf, dass ihr schwindlig wurde.
    „Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen! Ein Mann, der sein Leben für den Vater auf Eis gelegt hat, vor dem er Angst hat? Du führst lieber ein Doppelleben, als dir selbst treu zu bleiben. Du vergräbst dich in einer Welt, die du verachtest, anstatt dich selbst zu akzeptieren, wie du wirklich bist. Anstatt glaubwürdig zu sein. Was ist das für ein …?“
    „Versuch nicht abzulenken. Es geht hier nicht um mich“, erwiderte Rob angespannt. „Das Thema erledigt sich nicht, indem du es vermeidest.“
    „Ich schulde dir nichts, Rob. Ein paar heiße sinnliche Nächte geben dir kein Anrecht auf mich.“
    „Ist das alles, was wir miteinander hatten?“
    Honor erwiderte seinen wütenden Blick. „Was mich anbelangt, ja.“
    „In deinem Innern ist nichts mehr, oder?“
    Darauf antwortete sie nicht. Sie litt. Rob litt. Es war ihre Schuld. Niemals hätte sie ihn an sich heranlassen dürfen.
    „Ich denke, du solltest jetzt gehen. Bevor wir noch etwas sagen, was wir bedauern könnten.“
    Unverwandt sah er sie an. „Du glaubst, ich würde irgendetwas bedauern, das ich gesagt oder getan habe?“
    Ihr brach das Herz. „Dann solltest du gehen, bevor du noch doch etwas bedauerst.“
    Seine Brust hob und senkte sich. Nur ein Mal. Schrecklich. Er wandte sich ab und tat, worum Honor gebeten hatte.

11. KAPITEL
    Als er Honor ins Zelt kommen hörte, stellte Rob sich schlafend. Er war nicht sicher gewesen, ob sie überhaupt zurückkehren würde. Vielleicht schlief sie am Strand oder sogar auf seinem Boot. Oder gar nicht. Er hatte sie mit ihren Gedanken und ihren Schildkröten allein gelassen.
    Wie immer.
    Aber hier war sie und kroch neben ihn. Zum ersten Mal unter die Decke. Er war nicht so dumm, zu glauben, dass Honor ihn anmachen wollte.
    Sie zitterte am ganzen Körper. Rob war deprimiert, weil er ihr mit seinen Worten solches Leid zugefügt hatte. Eine Wirkung zu erzielen, hatte er zwar beabsichtigt, doch nicht solch eine.
    Völlig starr lag Honor da und hielt Abstand zu ihm. Sie war fest entschlossen, ihn wegzustoßen, und dennoch hatte ein unbewusster Drang sie zu ihm zurückgebracht. Er legte ihr den Arm um die Taille, um Honor zu verstehen zu geben, dass er nicht mehr wütend war. Sie rührte sich nicht, und Rob zog sie behutsam an sich. Ihre Körper passten aneinander, als wären sie füreinander bestimmt.
    Dass er nackt war, interessierte sie nicht. Ihn kümmerte es nicht, dass sie es nicht war. Schweigend presste er sie an sich, seine Wärme durchdrang ihre Haut. Ihr Zittern verstärkte sich für ein paar Minuten, aber schließlich wurde sie ruhiger und schlief ein.
    Langsam neigte er den Kopf, bis seine Lippen ihren Nacken fanden.
    Diese Sache konnte nur den einen oder den anderen Verlauf nehmen.
    Und Rob wusste, welcher am wahrscheinlichsten war.
    Honor musste mal, und als sie zurückkam, hörte sie die Geräusche aus ihrem Zelt.
    Rob schnarchte.
    Bei jedem sonst hätte sie sich darüber aufgeregt. Bei ihm fand sie es … hinreißend.
    Oh, Honor, du bist hin und weg von ihm! Diesem Gedanken folgten sofort Schuldgefühle.
    Sie durfte Rob nicht noch einmal berühren. Das machte nur alles komplizierter und schwerer, wenn das Versorgungsschiff eintraf. Morgen. Noch ein Tag. Ihr wurde das Herz schwer. Morgen würde Rob sie verlassen. Nicht für eine Weile, sondern für immer. Sie würde gern sagen, keinen Augenblick zu früh, aber tatsächlich war es mehrere große Augenblicke zu spät.
    Der sterbende Jungvogel. Die sechs Küsse. Jener Tag, an dem Rob ihr das Meer wiedergegeben hatte. Der Moment, als er sie mit der Wahrheit bis ins Mark getroffen hatte. All das ließ sie in gefährliche neue Tiefen ihres Gefühlslebens stürzen. All das schien an ihr Herz zu klopfen und Einlass zu begehren, schien „Ich liebe dich“ zu schreien, auch wenn es unmöglich war. Sie kannte den Mann erst etwas über eine Woche.
    Und ob es möglich war: Sie hatte schon begonnen, sich in ihn zu verlieben, als er sie zum ersten Mal angelächelt hatte.
    Rob löste Empfindungen in ihr aus, die sie lieber vermieden

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