Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0349

Julia Extra Band 0349

Titel: Julia Extra Band 0349 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Kim Lawrence , Sandra Marton , Nikki Logan
Vom Netzwerk:
Verstand.“ Dass der momentan nicht richtig funktionierte, brauchte Rafael nicht zu erfahren. „Deshalb weiß ich, dass aus uns nichts werden kann. Selbst wenn ich wollte, könnte ich nicht …“
    „Warum nicht?“, unterbrach er sie.
    „Die Frage ist nicht Ihr Ernst, oder?“
    „Ich sehe keinen Grund, warum wir nicht eine leidenschaftliche Affäre genießen könnten“, hielt er dagegen.
    Libby lachte verächtlich. „Dass ich es nicht möchte, ist für Sie kein ausreichender Grund?“
    „Er wäre es – wenn Sie die Wahrheit sagen würden!“
    Kurz trafen sich ihre Blicke, dann sah Libby weg. „Selbst wenn ich mir etwas aus unverbindlichem Sex machen würde, könnte ich nicht mit einem Mann ins Bett gehen, den meine Familie verantwortlich macht für …“ Sie lächelte gequält. „Tatsächlich würde es weniger lang dauern, aufzuzählen, wofür die Sie nicht verantwortlich machen.“
    Und es war für sie alles leichter gewesen, als sie noch die Ansichten ihrer Familie geteilt hatte.
    „Ich will ja nicht, dass Ihre Angehörigen Sex mit mir haben“, meinte Rafael sarkastisch.
    Am liebsten hätte Libby mit dem Fuß aufgestampft wie ein Kind. „Es käme einer Verbrüderung mit dem Feind gleich“, erklärte sie und war frustriert, dass er etwas so Offensichtliches nicht begriff.
    Noch frustrierender war allerdings, ihm auf die Lippen zu blicken und ihn nicht küssen zu dürfen.
    „Das könnte ich meiner Familie nicht antun“, fügte sie hinzu. „Wir müssten also eine Beziehung im Geheimen führen. Es ist jetzt schon schlimm genug, wie sie mich … Stellen Sie sich vor, es käme alles ans Tageslicht. Und das passiert doch immer.“
    Rafael wunderte sich, dass sie nicht merkte, wie sie ihn kränkte. Noch nie war ihm eine Frau begegnet, die behauptet hatte, sie würde sich schämen, wenn herauskäme, dass sie mit ihm ins Bett ging.
    „Was haben Sie Ihren Angehörigen denn erzählt?“, erkundigte er sich.
    „Einiges, aber nicht alles. Sie wissen zum Beispiel nicht, dass Sie, Rafael, unsere Firma vielleicht nicht schließen.“
    „Das wissen sie nicht?“, wiederholte er völlig verblüfft.
    „Richtig. Ich habe keine Ahnung, wie sie reagieren würden. Sie waren ja schon völlig verstört, als ich ihnen gesagt habe, ich hätte gekündigt, um für Sie zu arbeiten.“
    „Sie haben gekündigt?“ Nun wirkte er schockiert.
    Sie nickte. „Ja, es ist mir nämlich ernst mit dem Praktikum. Trotzdem habe ich meinen Eltern nichts gesagt, weil ich es ja möglicherweise nicht schaffe, Sie mit meinem Arbeitseifer zu beeindrucken.“
    „Sie haben also gelogen?“
    „Na ja, nicht die ganze Wahrheit gesagt. Aber heißt es nicht, jede Halbwahrheit ist eine Dreiviertellüge? Und wenn man einmal damit angefangen hat, kann man nur schwer wieder aufhören, weil eins das andere nach sich zieht.“
    Sie sah ihn an und merkte, dass er äußerst zornig war. Und das bei einem Mann wie ihm, der seine Gefühle sonst gut verbarg.
    „Keine Sorge, Miss Marchant, ich habe nicht die Absicht, ein Liebhaber im Geheimen zu sein. Keine Frau könnte mich so weit bringen. Also betrachten Sie das Thema unserer eventuell möglichen Affäre als abgeschlossen.“
    Nun war der Druck von ihr genommen, und sie hätte glücklich sein müssen.
    Aber in dem Moment, als Rafael die Tür hinter sich schloss, wurde Libby klar, wie gern sie Ja gesagt hätte.
    Wie gern sie sich hätte überreden lassen, alle Vorsicht über Bord zu werfen und auch einmal hemmungslos egoistisch zu sein.

11. KAPITEL
    Fröstelnd zog Libby die Schultern hoch, als sie am späten Nachmittag das Gebäude verließ. Es war bestimmt zehn Grad kälter als morgens, und sie hatte nur einen relativ dünnen Mantel an.
    Da sie es eilig hatte, zum Bahnhof zu kommen, schritt sie zügig aus. Das Auto bemerkte sie erst, als es neben ihr am Bordstein hielt.
    Rafael öffnete ihr von innen die Beifahrertür.
    „Keine Zeit“, rief Libby. „Ich muss meinen Zug …“
    Er schien sie nicht gehört zu haben. Oder es war ihm egal, was sie sagte. „Steigen Sie ein!“, forderte er sie schroff auf.
    Sie gehorchte widerspruchslos – und war über sich entsetzt. Insgeheim redete sie sich halbherzig damit heraus, dass sie vermeiden wollte, von Kollegen gesehen zu werden, während sie sich mit dem Boss unterhielt.
    „Wie lange dauert es, bis Sie mit dem Zug zu Hause sind?“, wollte Rafael wissen.
    „Das hängt davon ab, ob er pünktlich losfährt und ich dann den Anschluss in …“
    „Ich

Weitere Kostenlose Bücher