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Julia Extra Band 0349

Julia Extra Band 0349

Titel: Julia Extra Band 0349 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Kim Lawrence , Sandra Marton , Nikki Logan
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ihm nach Hause schwiegen sie beide.
    Libby hatte genug zu bedenken. Zum Beispiel, dass Rafael sicher nicht damit rechnete, dass sie noch Jungfrau und sehr unerfahren war.
    Sollte sie ihn warnen? Oder einfach alles auf sich zukommen lassen? Würde Rafael womöglich die Flucht ergreifen, wenn er erfuhr, auf was er sich da einließ?
    Der Gedanke, mit diesem Mann über etwas so Intimes wie ihre Jungfräulichkeit zu reden, entsetzte sie. Und das war ziemlich verdreht, da sie ja bereit war, mit ihm zu schlafen, was wesentlich intimer war.
    Logik hatte bei ihrer Entscheidung ganz klar keine Rolle gespielt. Libby fühlte sich wie ausgewechselt und erkannte sich selbst nicht wieder.
    Rafael wohnte in einem modernen Penthouse über den Dächern Londons. Als sie mit dem Lift hinaufgefahren waren und die Türen sich direkt ins Apartment öffneten, blieb Libby zögernd in der Kabine stehen.
    Rafael riss der Geduldsfaden. Im Auto hatte Libby kein Wort gesagt, und jetzt stand sie da wie eine Märtyrerin, die den Löwen zum Fraß vorgeworfen werden sollte. „Was ist los?“, fragte er kurz angebunden.
    „Ach, nichts. Nur … lebt hier außer dir noch jemand?“, erkundigte sie sich zaghaft.
    „Nein, ich habe kein Personal. Ich kann mich gut um mich selber kümmern. Das tue ich praktisch schon seit meiner Kindheit.“
    „Aha.“ Sie trat aus dem Lift und sah sich scheu um. „Jemand hat behauptet, du wärst in einem Schloss aufgewachsen, das seit Jahrhunderten eurer Familie gehört, deshalb dachte ich …“
    „Dass ich sogar jemand brauche, der mir die Zahnpasta auf die Bürste drückt“, ergänzte Rafael den Satz ironisch. „Ich bin aber nicht im Schloss aufgewachsen. Das gehörte meinem Großvater, und ich habe es nie gesehen. Als Kind habe ich nicht mal in einem vernünftigen Haus gewohnt, sondern … Na ja, ich habe ein richtiges Nomadenleben geführt, könnte man sagen.“
    „Das klingt romantisch“, meinte Libby träumerisch.
    Er lachte bitter. „War es aber nicht! Bis zu meinem zwölften Geburtstag hatte ich bereits in fünf verschiedenen südamerikanischen Staaten gelebt. Von Romantik keine Spur. Allerdings war es eine gute Schule fürs Leben – und Überleben.“
    Mit der Ausbildung hatte es bei ihm gehapert. Da hatte er nur die grundlegendsten Dinge gelernt, alles andere hatte er sich selbst beigebracht. Noch immer las er leidenschaftlich viel und gern, da er Bücher quasi als Freunde und Berater ansah.
    Libby hörte Rafael wie gebannt zu. Sie hätte gern mehr und Näheres über sein Leben erfahren.
    Doch da wechselte er abrupt das Thema. „Möchtest du vorher einen Drink, oder gehen wir gleich ins Schlafzimmer?“, fragte er beiläufig.
    „Das klingt so … klinisch“, meinte sie leicht ernüchtert.
    „Was hast du denn erwartet?“, fragte er ratlos. „Dass ich dir den Weg zum Bett mit Rosenblüten bestreue?“
    Das versetzte ihr einen Stich. Sie hatte sich ihr erstes Mal tatsächlich als etwas Besonderes ausgemalt und sich gedacht, es würde dann um mehr als Sex gehen.
    Rafael nahm es offensichtlich als gegeben hin, dass sie von ihm nicht mehr wollte als er von ihr: eine rein körperliche, leidenschaftliche, aber zugleich emotionslose Beziehung.
    Libby war sich nicht sicher, ob sie das schaffte.
    Anscheinend war ihr die Verunsicherung anzumerken, denn er sagte: „Tut mir leid, wenn ich wirke, als ob ich … Ich würde gern die ganze Nacht mit dir verbringen, aber du hast gesagt, du musst nach Hause, schon deshalb, damit deine Eltern keinen Verdacht schöpfen, also wollte ich die Zeit mit dir möglichst gut nutzen.“ Er fuhr sich durch die Haare. „Um ehrlich zu sein, ich begehre dich so sehr, dass es mich beinah um den Verstand bringt.“
    Libby merkte, dass er sich in sie und ihre Gefühle zu versetzen versuchte, und ihre Anspannung ließ etwas nach. Es war schmeichelhaft, von einem so unglaublich erotischen Mann wie Rafael zu hören, man würde ihn halb wahnsinnig vor Lust machen.
    „Wir haben schon genug Zeit vertan, seit wir uns begegnet sind“, erklärte er heiser. „Ich möchte keine Sekunde länger warten.“
    Er streckte die Hand nach ihr aus.
    Libby sehnte sich so sehr nach seiner Berührung, dass es wehtat. Bisher hatte sie den Begriff „beinah schmerzliches Verlangen“ für eine übertriebene Beschreibung in Kitschromanen gehalten. Aber offensichtlich konnte man das tatsächlich empfinden!
    Ihr war zumute, als würde heiße Lava durch ihre Adern strömen. Mit der Zungenspitze fuhr sie

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