Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0349

Julia Extra Band 0349

Titel: Julia Extra Band 0349 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Kim Lawrence , Sandra Marton , Nikki Logan
Vom Netzwerk:
Himmel gefühlt. Er hatte sich nie mit ihr im seichten Wasser gerollt. Nie hatte er ihren Puls hämmern lassen, allein dadurch, dass er sie berührte. Es schnürte ihr die Kehle zu. „Ja, das glaube ich.“
    „Was, wenn er es nicht war?“
    Honor unterdrückte die aufsteigende Wut. „Er war es. Sonst hätte ich ihn wohl kaum geheiratet.“
    „Aber vielleicht hattest du den wirklich idealen Partner damals noch gar nicht getroffen.“
    „Bewirbst du dich um die Rolle? Er war es. Du bist genauso schlimm wie meine Mutter.“
    „Sie war nicht einverstanden?“
    Kurz nach Justins Geburt hatte Tanya behauptet, Nate sei richtig für sie, weil sie von ihm einen Sohn habe und die Liebe bekomme, die ihr abwesender Vater ihr nie hatte geben können. Dann hatte ihre Mutter gefragt, ob das genug sei. Honor hatte geweint, nachdem ihre Mutter gegangen war. Weil sie im Grunde ihres Herzens befürchtet hatte, dass Tanyas Kritik ins Schwarze getroffen hatte.
    Nate war älter als sie gewesen. Er hatte in seinem Job an der Universität Strickjacken getragen. Als er einmal nach Hause gekommen war und Honor barfuß im nassen Gras hatte tanzen sehen, hatte er missbilligend die Stirn gerunzelt.
    Schließlich hatte Honor sich eingeredet, dass ihre Mutter einfach nur verärgert gewesen war, weil ihr Mini-Ich nicht mehr mit ihr gebatikt und Hippiemusik gekauft hatte.
    Denn wenn ihre Mutter recht gehabt hätte …
    „Nate hat mich angebetet.“ Und den Sohn, den sie gemeinsam gezeugt hatten.
    „Das glaube ich ohne Weiteres. Was nicht heißt, dass er der richtige Mann für dich war“, sagte Rob sanft.
    „Ich sollte es ja wohl wissen“, erwiderte Honor scharf.
    „Mit wie vielen Männern hattest du vor ihm geschlafen?“
    „Das geht dich nichts an.“
    „Also null.“
    „Warum zählt für dich immer nur Sex? Ist es nicht wichtig, geistig und gefühlsmäßig auf gleicher Wellenlänge zu liegen? Gesellschaftlich zusammenzupassen?“
    Robs Stimme wurde hart. „Ich spreche nicht von Sex, Honor. Ich meine eine Beziehung, in der eine Frau einen Mann berührt, ohne überhaupt zu merken, dass sie es tut.“ Ruhig sah er auf seinen Fuß, den er schon die ganze Zeit an ihrem rieb.
    Stirnrunzelnd folgte sie seinem Blick und stellte fest, dass sie Robs Ferse umschlossen hielt. Verlegen zog sie die Hand zurück. „Das sind rein körperliche Vorgänge.“
    „Wenn ich deinen Oberschenkel streicheln würde …“
    Schockiert rang Honor nach Atem. Weil sie allein schon auf Robs Worte reagierte!
    „… dann würde das demnach nur einen Nervenreiz auslösen?“
    „Nur mein Körper wäre davon berührt. Nicht mein Herz. Nicht mein Verstand.“
    „Du denkst, sie hängen nicht zusammen?“
    Gespielt lässig zuckte Honor mit den Schultern. „Nicht unbedingt.“
    Rob schwieg einen Moment. „Bei dir müssen sie es tun.“
    Die Wahrheit nahm ihr den Wind aus den Segeln. Resigniert seufzte Honor. „Was willst du von mir, Rob?“
    „Du sollst zugeben, dass dir gestern etwas bedeutet hat.“
    „Warum?“
    Gute Frage. Seit wann war es ihm nicht mehr gleichgültig, ob die Frau, mit der er zusammen war, etwas für ihn empfand?
    Seit er auf das Riff von Pulu Keeling aufgelaufen war.
    Sex war für ihn zur Jagd geworden. Immer gut. Oft großartig. Aber zunehmend hohl. Sein Vater zählte weiter seine eigenen Eroberungen, und die reine Menge war das oberste Ziel. Und jetzt machte sich der Sohnemann Sorgen darüber, ob ihn eine Frau gernhatte. Dad wäre ja so stolz auf mich, dachte Rob zynisch.
    „Mit wie vielen Frauen hast du geschlafen?“, fragte Honor.
    Blitzschnell verlagerte sich die Macht. Eben noch hatte er sie in die Enge getrieben, jetzt war Honor wieder in Fahrt.
    „Na los, Rob. Mehr als zehn? Mehr als zwanzig?“
    „Mehr“, sagte er vorsichtig.
    Ihre Miene sagte „Aber natürlich!“, und er schämte sich ein bisschen.
    „Und mit wie vielen davon hast du dich emotional eingelassen?“
    Er antwortete nicht.
    „Anders gefragt, wie viele von ihnen haben sich emotional mit dir eingelassen? Alle? Die Hälfte?“
    „Honor …“
    „Seien wir großzügig, du bist schließlich ein gut aussehender Mann. Sagen wir, die Hälfte.“
    Wut stieg in ihm auf und verdrängte die Verlegenheit. „Sagen wir, drei Viertel.“
    „Aufgrund deiner Erfahrung mit dem anderen Geschlecht meinst du also die fünfundsiebzig Prozent der Frauen, denen es etwas bedeutet hat, von den fünfundzwanzig Prozent unterscheiden zu können, denen es nichts bedeutet hat? Allein

Weitere Kostenlose Bücher