Julia Extra Band 0349
Unterschied. Selbst Izzy wusste das. „Na gut, ich sterbe vor Hunger. Gibt es hier ein Diner? Ich gebe Hamburger und Pommes aus.“
Sie wollte ihm einen Hamburger spendieren? Dieses Mal kostete es Rio Mühe, nicht laut aufzulachen. Keine der Frauen, die er kannte, würde je zugeben, dass sie Hamburger und Pommes frites mochte.
Was er jedoch wirklich wollte, war, den Wagen an den Straßenrand lenken und die süße, ramponierte, quirlige, absolut hinreißende Isabella küssen.
Hatte er sich nicht gerade erst geschworen, dass das völlig außer Frage stand? Genauso wenig würde er sich mit ihr in einem Diner sehen lassen. Sicher, in Southampton war man an Berühmtheiten, die ihre Ruhe haben wollten, gewöhnt. Doch im Moment konnte er es wirklich nicht gebrauchen, dass ihn jemand erkannte.
„Wissen Sie was? Ich mache uns etwas zu essen, wenn wir zu Hause sind“, schlug er übertrieben munter vor.
„Zu Hause? Sein Anwesen ist also Ihr Zuhause?“
„Sein … Oh, D’Aquilas. Nun äh, ja. Ich wohne dort.“
„Hat er nichts dagegen? Ich meine, dass Sie Ihre Gäste dort übernachten lassen?“
„Bisher habe ich keine Gäste gehabt. Zumindest nicht die Art Gast, die Sie meinen.“
„Das wollte ich gar nicht …“
„Doch, das wollten Sie.“ Sein Ton wurde rauer. „Sie wollten wissen, ob ich Frauen bei mir übernachten lasse.“
„Warum sollte mich das interessieren?“
„Das ist eine ausgezeichnete Frage.“
Richtig, dachte Isabella und suchte nach einer Antwort, die Sinn ergab. „Weil ich mich nicht wirklich wohl bei dem Gedanken fühle, in einem Haus zu übernachten, wenn der Besitzer nichts davon weiß.“
Das war nicht die Antwort, auf die Rio gehofft hatte. Und war das nicht absolut lächerlich? Hier ging es um reine Zweckmäßigkeit. Mehr konnte er nicht tun.
Du könntest ihr die Wahrheit sagen.
Hatte er das nicht bereits mit sich ausdebattiert und entschieden, dass kein Schaden entstehen würde, wenn er die Täuschung noch ein wenig länger aufrechterhielt?
„D’Aquila hat nichts dagegen. Außerdem ist er für die nächsten Tage sowieso nicht da.“
„Und Sie wohnen … in einem Apartment über der Garage? Einem separaten Häuschen auf dem Grundstück?“
Der echte Verwalter wohnte ein paar Meilen entfernt in einem eigenen Haus, aber das konnte er ihr nicht sagen. „Über der Garage. Die Wohnung ist allerdings noch nicht fertig.“ Gegen ihn war Pinocchio ein blutiger Anfänger. „Darum wohne ich momentan im Haus.“
„Und Ihren Arbeitgeber stört das nicht?“
„Sie sollten einen Mann nicht unbedingt nach seinem Bankkonto beurteilen.“
Die Bemerkung brachte ihm einen schweren Seufzer ein.
„Das sagt Anna auch immer. Sie meint, wenn es um Männer geht, bin ich voreingenommen.“
Diese Anna schien vernünftiger zu sein, als er gedacht hatte. „Eine Frau wie Sie sollte voreingenommen sein“, brummte er.
„Eine Frau wie ich?“
Eine schöne und intelligente Frau, die sexy und unschuldig ist und die jeder Mann in sein Bett holen will, anstatt sie im Gästezimmer unterzubringen, hätte er beinahe gesagt. Gerade noch rechtzeitig kam das Tor in Sicht und hielt ihn davon ab.
„Eine Frau, die allein unterwegs ist“, erwiderte er stattdessen und dankte dem Himmel, dass das Tor ohne Probleme aufschwang und er sich gerade noch rechtzeitig aus der Affäre gezogen hatte.
Rio ging in die Küche, schaltete alle Lichter ein und zog die Kühlschranktür auf. Erst dann fiel ihm auf, dass Isabella noch immer im Türrahmen stand.
„Was ist?“, fragte er.
Sie sah an sich herunter. „Ich bin das wandelnde Chaos.“
In der Tat, das war sie. Ein reizendes Chaos, nichtsdestotrotz ein Chaos.
„Kann ich mich irgendwo frisch machen?“
Es gab fünf Bäder im Haus, mit riesigen Wannen und großzügigen Duschen. Plötzlich sah Rio sich zusammen mit ihr in einem dieser Badezimmer, sah, wie er sie langsam auszog, sie hochhob und mit ihr in eine der großen Duschkabinen trat. Sah seine Hände unter dem warmen Wasserstrahl auf ihren Brüsten liegen, sah, wie seine Lippen sich um die rosigen Spitzen schlossen …
„Matteo? Wenn Sie mir sagen könnten, wo ich ein Badezimmer finde …“
„Sicher.“ Seine Stimme klang heiser, weil ihn seine Erektion quälte. Nur gut, dass er hinter der geöffneten Kühlschranktür stand. Er wartete eine Minute, verzog die Lippen zu einem – wie er hoffte – Lächeln, schloss die Tür und führte Isabella die Treppe hinauf zu dem am weitesten von
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