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Julia Extra Band 356 - Ebook

Julia Extra Band 356 - Ebook

Titel: Julia Extra Band 356 - Ebook Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy Kate Walker Penny Jordan Barbara Hannay
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warmen Lippen, ihre Zunge … Er wollte es … wollte sie …
    Doch sein quälender Verdacht legte seinem Verlangen die Zügel an. Martha hatte seine Spur bis hierher verfolgt und es sich in Javiers Heim gemütlich gemacht. Sicher, Javier hatte ihr einen Job angeboten, und offensichtlich füllte sie die Stelle gut aus, sie kam bestens mit dem alten Mann zurecht, wusste genau, wie sie ihn zu nehmen hatte. Doch da musste es noch mehr geben. Niemand reiste Tausende von Meilen, nur um eine Stippvisite bei jemandem zu machen, mit dem man eine einzelne, wenn auch leidenschaftliche Nacht verbracht hat.
    Und er hatte immer bereut, dass es nur eine Nacht gewesen war.
    Da sie nun wusste, dass Javier nicht sein Großvater war … änderte das etwas? Was für ein Spiel trieb sie? Die Kehle wurde ihm eng, wenn er sich vorstellte, dass sie ihn vielleicht nur benutzt hatte, um an Javier heranzukommen. Erst der Job, und dann …
    „Tut mir leid“, sagte sie noch einmal, doch dieses Mal schien sie sich für etwas ganz anderes zu entschuldigen.
    Sie löste langsam ihre Hand aus seiner. Vielleicht wollte sie sich nur eine Strähne aus dem Gesicht streichen, vielleicht wollte sie auch ihre Finger seinem Griff entziehen, der viel zu fest war und viel zu viel verriet. Doch so fühlte es sich für Carlos nicht an. Für ihn, angespannt, wie er war, und sich ihres Körper bewusst, fühlte es sich an wie eine Liebkosung. Ein sachtes Streicheln von warmen Fingerspitzen über seine überempfindliche Haut, das winzige Schockwellen über seine Nerven jagte. Jäh erwachte heißes Verlangen in seinen Lenden, nagte an ihm, zerrte an seiner Selbstbeherrschung, bis er meinte, nicht mehr dagegen anzukommen.
    Das reichte jetzt, er hatte genug! „Es braucht dir nicht leidzutun“, entfuhr es ihm laut. Er konzentrierte sich allein darauf, was sie gesagt hatte. „Mir tut es auch nicht leid. So ist es eben. Ich wüsste nicht, wie es geändert werden könnte.“
    Damit schwang er herum und tauchte mit einem Hechtsprung in den Pool. Das kühle Wasser holte ihn zurück in die Realität – und würde ihn hoffentlich auch wieder zur Vernunft bringen. Mit kräftigen Zügen kraulte er durch das Becken, Bahn um Bahn, verausgabte sich, bis er atemlos war und seine Arme und Beine sich schwer wie Blei anfühlten. Erst dann erlaubte er es sich, die Füße auf den Beckenboden zu stellen. Mit einer unwirschen Geste wischte er sich die Tropfen vom Gesicht.
    Sie war weg, gracias a Dios ! Keine Spur mehr von der großen kurvigen Blondine, die ihn halb verrückt machte. Martha war ins Haus gegangen, verscheucht von seinem scharfen Ton und seiner Schroffheit.
    Es half ihm nicht, dass sie zum Teil recht hatte. Sie hatte verstanden, warum er hier war. Javier hatte ihn herbestellt, und trotz allem hatte Carlos tatsächlich auf eine Versöhnung gehofft und war wie ein gut trainierter Hund angerannt gekommen.
    Zurückzukommen war ein Fehler gewesen. Ein großer Fehler. Es hatte ihm nur vor Augen geführt, dass El Cielo nicht mehr sein Heim war und es nie wieder sein würde. Er gehörte nicht mehr an diesen Ort, der ihm einst Sicherheit und Stabilität geschenkt hatte. Diese Erkenntnis machte ihm jede Minute hier zur Qual.
    Martha Jones wie eine schillernde verführerische Schlange in seinem ganz eigenen Garten Eden anzutreffen, verschlimmerte alles nur noch.

7. KAPITEL
    Martha saß auf der Veranda und las. Oder besser, sie versuchte zu lesen. Sie hatte sich ein Buch mit herausgebracht. Sie würde warten, bis Carlos zurückkam. Sie konnte nicht einfach zu Bett gehen, würde so oder so keinen Schlaf finden, solange sie nicht mit ihm gesprochen hatte. Nach der Szene am Pool heute Morgen war ihr klar, dass sie nicht länger warten konnte. Sie musste ihm sagen, weshalb sie hier war. Fehlte ihr noch ein weiterer Grund, weshalb sie ihm von dem Kind erzählen musste, dann hatte sie ihn jetzt gefunden: seine Einstellung zu Familie und sein starkes Bedürfnis, sich zugehörig zu fühlen.
    Sie fühlte sich nicht wohl bei der Vorstellung, dass er glaubte, Javier hätte ihn nur ihretwegen hergeholt. Leider schien es in gewisser Hinsicht so zu sein. Dem alten Mann ging es vor allem um das Baby.
    Es würde schon enorm helfen, wenn sie wüsste, wo Carlos jetzt war. Doch er hatte das Haus verlassen, während sie Javier das Frühstück zubereitet hatte, und seither hatte sie ihn den ganzen Tag nicht mehr gesehen. Er war nicht einmal zum Dinner zurückgekommen. Was vielleicht ganz gut war,

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