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Julia Extra Band 356 - Ebook

Julia Extra Band 356 - Ebook

Titel: Julia Extra Band 356 - Ebook Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy Kate Walker Penny Jordan Barbara Hannay
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gemacht?“
    Sie knabberte wieder nervös an ihrer Lippe. Carlos wollte einen Finger an ihren Mund legen, um sie davon abzuhalten. Doch er wusste, dass es nicht dabei bleiben würde. Sie stand so nah, dass er den Duft ihrer Haut wahrnehmen konnte. Alle seine Sinne wurden lebendig, das Blut rauschte heiß durch seine Adern, sein Puls beschleunigte sich. Nein, es war nicht die Sonne, die seine Haut brennen ließ und seinen Mund austrocknete.
    Weshalb seine Antwort auch knapp, fast grob ausfiel. „Genau.“
    „Und das Ergebnis?“
    „Was glaubst du wohl?“ Er fühlte sich nicht besonders gut, als sie vor seiner Miene zurückzuckte, aber er war zu aufgewühlt, um sich besser unter Kontrolle zu haben. „Ich sagte doch schon – Javier ist nicht mein Großvater.“
    Ahnte sie auch nur, was das Mitgefühl in ihren Augen ihm antat? Er wünschte, er hätte nie damit angefangen. Wie war es dazu gekommen, dass er sich vor ihr entblößte und ihr Dinge erzählte, die nicht einmal sein bester Freund wusste, wenn er doch nur vorgehabt hatte, sie abzuschrecken?
    „Dein Vater war also nicht dein leiblicher Vater. Deine Mutter hat gelogen. Es muss wehgetan haben, das herauszufinden.“
    „Nicht so sehr wie die Tatsache, dass Javier nur mit mir zu tun haben wollte, solange sein Blut in meinen Adern fließt.“
    Jetzt hatte er sie richtig schockiert, er konnte es in ihren Augen ablesen. Für einen kurzen Moment verschaffte es ihm grimmige Befriedigung, wie sie mit dem Kopf zurückzuckte, als hätte jemand ihr ein Messer vorgehalten.
    „Das ist schrecklich! Ich weiß, wie sich das anfühlt. Mein Vater hat mich nie gewollt, sonst hätte er versucht, Kontakt mit mir aufzunehmen. Aber meine Mutter hat mich geliebt, dessen konnte ich mir immer sicher sein. Ich kann nicht glauben, dass Javier sich einfach von dir abgewandt hat.“
    „Ich nehme an, er glaubte, es seinem Sohn schuldig zu sein.“ Carlos hatte lange darüber nachgedacht. „Du hattest einen Vater, der dich nicht wollte, ich hatte einen, der mich liebte, der aber von seiner Frau betrogen worden war. Als Javier es herausfand, konnte er es nicht ertragen, den Beweis für den Betrug an seinem über alles geliebten Sohn ständig vor sich zu sehen. Er muss maßlos wütend gewesen sein, dass meine Mutter ihn benutzt hat, um mich abzuladen. Also hat er mich hinausgeworfen.“
    „Und du bist gegangen und hast jeden Kontakt abgebrochen? Du sagtest, du hättest keine Familie in Argentinien …“
    „Die habe ich nicht. Er hat mich enterbt.“
    „Also geht es nur um Geld.“
    „Blödsinn!“ Die Heftigkeit, mit der er es bestritt, war der Beweis, wie ernst es ihm war. „Es geht darum, irgendwohin zu gehören!“
    Sein Aufbrausen ließ sie zusammenzucken, doch nur, weil sie mit ihm fühlte. „Ja, wir alle müssen wissen, wohin wir gehören. Meine Mutter und ich hatten nie viel, aber wir hatten einander. Du hattest geglaubt, hierher zu gehören, doch er hat dir das genommen. Aber du bist hier.“
    Es sollte ihn wohl besänftigen, nur hatte es genau den gegenteiligen Effekt. „Weil er mich herzitiert hat.“ Still betete er, dass sie das Thema endlich fallen lassen würde.
    Sie tat es nicht. „Er hat nach dir gerufen, und du bist gekommen. Das müsste dir doch zeigen, wie ihr füreinander fühlt. Er hätte dich nicht gebeten, wenn er nicht …“
    Es reichte ihm! „Nein, bellezza , das siehst du völlig falsch. Er hat mich nicht gerufen, weil er mich hier sehen will – er hat mich deinetwegen gerufen.“ Er wusste, dass er recht hatte, als sie plötzlich erstarrte.
    „Nein!“ Wild schüttelte sie den Kopf, dass die goldenen Strähnen ihr ums Gesicht flogen. Eine davon verfing sich in seinen Bartstoppeln … „Oh, tut mir leid …“ Impulsiv trat sie einen Schritt vor und hob die Hand, um die Strähne zu befreien. Im gleichen Moment hob auch er seine Hand.
    Ihre Finger berührten sich, elektrische Funken schienen zwischen ihnen zu sprühen. Keinem von ihnen beiden gelang es, den Kontakt zu unterbrechen. Wie magnetisiert blickten sie einander in die Augen …
    Carlos bot sich der Blick auf ihren eleganten schlanken Hals und ihre runden Schultern aus nächster Nähe. Das weiße Handtuch mochte fest um ihre Brust gewickelt sein, doch es betonte mehr, als es verbarg, brachte ihr Dekolleté erst recht zur Geltung. Wenn er nur leicht den Kopf beugte, würden ihre Lippen sich treffen, Lippen, die nach einander hungerten. Er würde Marthas süßen Mund schmecken können, ihre

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