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Julia Extra Band 356 - Ebook

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Titel: Julia Extra Band 356 - Ebook Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy Kate Walker Penny Jordan Barbara Hannay
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nicht verraten wollte.
    Kiryl kannte das St. Petersburg, von dem Alena sprach – das St. Petersburg der Reichen und Privilegierten. Denn inzwischen gehörte er ja selbst dazu. Aber er kannte auch ein anderes Gesicht dieser Stadt. Das St. Petersburg seiner Kindheit, in dem er in Armut und verstoßen von seinem Vater gelebt hatte. Mittlerweile hatte Kiryl Russland den Rücken gekehrt, genau, wie sein Vater ihm den Rücken gekehrt hatte. Nunmehr betrachtete Kiryl sich als Weltbürger, der überall zu Hause war.
    Natürlich würde er Alena nichts davon erzählen. Er wollte ihr das Gefühl geben, dass er sie verstand und sich in sie einfühlen konnte.

4. KAPITEL
    Inzwischen war es drei Uhr nachmittags. Nach dem Essen hatten die beiden in der Sitzecke Platz genommen. Als Alena nun aufstand, um zu gehen, wurde ihr schwindelig, was einerseits auf das Glas Champagner zurückzuführen war, zu dem Kiryl sie überredet hatte, um auf das erfolgreiche Gespräch anzustoßen. Zum anderen aber auch auf die Höhe der Spende, die er der Stiftung machen wollte.
    „Das ist wirklich unglaublich großzügig von Ihnen.“ Sie merkte, dass sie nicht ganz sicher auf den Beinen war, und war froh, als er ihren Ellenbogen ergriff, um sie zur Tür zu geleiten.
    Kiryl hatte darauf bestanden, die Geschäftsführerin persönlich anzurufen, um ihr seinen Entschluss mitzuteilen. Sodann hatte er seiner Bank den entsprechenden Auftrag erteilt, und sie hatten miteinander angestoßen. Kein Wunder also, dass Alena sich so euphorisch fühlte. Doch das lag nicht nur am geschäftlichen Erfolg. Sie konnte nicht leugnen, dass Kiryls Nähe ihre Gefühlswelt gehörig durcheinanderbrachte.
    Aber daran durfte sie jetzt nicht denken. Schließlich war sie nicht einfach nur eine junge Frau, deren Hormone verrückt spielten, sondern zugleich ein seriöse Geschäftsfrau. Und die waren dafür bekannt, dass sie Beruf und Privatleben trennen konnte.
    Als sie an der Tür angelangt waren, sah sie Kiryl fragend an, und in diesem Moment beugte er den Kopf zu ihr herunter. Die Zeit schien stillzustehen. Sie spürte seinen Atem auf ihrer Haut wie eine zärtliche Berührung. Unwillkürlich musste sie an die eisigen Flüsse Russlands denken, die im Frühling auftauten und die gefrorene Erde zum Leben erweckten.
    „Können Sie sich noch daran erinnern, was Sie vorhin gesagt haben, als wir hier eingetroffen sind?“, fragte er mit leiser Stimme. „Dass Sie keine Angst hätten, mit mir allein zu sein?“
    „Ja …“ Alena rang nach Worten. Sie hatte das Gefühl, an einem Abgrund zu stehen, der ebenso gefährlich wie verführerisch war. Wie gebannt blickte sie in seine tiefgrünen Augen, die so vieles zu versprechen schienen, was ihr noch unbekannt war.
    „Sie als Jungfrau hätten allen Grund, sich vor mir zu fürchten.“
    Der Klang seiner Stimme ließ sie zusammenzucken. Er wusste also, dass sie noch Jungfrau war? Wie war das möglich?
    Kiryl sah Alena unbewegt an. Unwillkürlich hatte sie die Lippen geöffnet. Ein leichtes Zittern überlief ihre Arme, der Sturm an Gefühlen spiegelte sich in ihrem Gesicht wider.
    Dass sie bisher noch mit keinem Mann geschlafen hatte, war für sein Spiel von Vorteil. Denn ihre Jungfräulichkeit hing bestimmt nicht mit fehlender Sinnlichkeit zusammen, so viel war offenkundig. Nein, es musste mit ihrer Erziehung zu tun haben oder mit dem Einfluss ihres Bruders. Letztlich machte es keinen Unterschied, wichtig war lediglich, dass es Kiryl in die Hände spielte. Denn er plante, sie im Sturm zu erobern. Und das würde ihm gelingen. Es musste ihm gelingen.
    Sanft strich er ihr eine Strähne aus dem Gesicht und umfasste ihren Nacken. In Alenas silbrig-grauen Augen schimmerte es verdächtig. „Du weißt, dass ich dich jetzt küssen werde, nicht wahr?“
    Sie war unfähig, etwas zu erwidern. Aber ihr Herz machte einen Sprung, und sie wurde von einer körperlichen Sehnsucht erfasst, die sie zu verzehren drohte.
    Wie gebannt hob sie die Hand und zeichnete Kiryls Gesichtszüge nach. Die Gefahr, die in seinen tiefgrünen Augen lauerte, ließ sie erzittern. Er hatte begonnen, sie zärtlich zu streicheln. Wellen der Erregung durchfluteten ihren Körper, ihr wurde ganz heiß. Das Verlangen nach ihm war übermächtig.
    Ergeben schloss sie die Augen, drängte sich an ihn und öffnete leicht die Lippen, damit er sie küsste.
    „Nein. Bitte mach die Augen auf. Ich möchte dich anschauen, wenn ich dich küsse. Ich möchte, dass du dieses Vergnügen mit mir

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