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Julia Extra Band 357

Julia Extra Band 357

Titel: Julia Extra Band 357 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe Jennie Lucas Jackie Braun Lynne Graham
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Jackett aus und hängte es über die Rückenlehne, bevor er sich setzte. „Meine Großmutter hat immer sehr viel Wert darauf gelegt, dass ich mich zu benehmen weiß.“
    „Sie ist mir jetzt schon sympathisch.“
    „Freu dich nicht zu früh! Du kennst sie ja noch nicht persönlich.“
    Doch genau das war ja der Plan.
    „Meinst du, sie wird mich mögen?“, fragte Elizabeth, bevor ihr bewusst wurde, wie albern diese Frage war. „Die Kunstfigur Beth ist ihr schon sympathisch, oder? Diesen Namen hattest du dir doch für deine Verlobte ausgesucht, wenn ich mich recht erinnere.“
    „Stimmt.“ Er musterte sie nachdenklich. „Hast du etwas gegen den Namen?“
    „Ich werde mich schon daran gewöhnen. Es ist ja nur für kurze Zeit.“ Sie platzierte Teller, Besteck und Stäbchen auf dem Tisch.
    Die Antwort schien ihn nachdenklich zu machen. „Weißt du, wenn ich es mir recht überlege, hast du gar keine Ähnlichkeit mit einer Beth.“
    „Nein? Wie müsste sie denn aussehen?“, erkundigte sie sich gespannt.
    Verlegen senkte er den Blick. „Das spielt keine Rolle. Ich nenne dich Elizabeth. Der Name passt zu dir.“
    „Woher willst du das wissen, Thomas?“ Sie musterte ihn herausfordernd.
    „Keine Ahnung“, druckste er herum. Dann riss er sich zusammen und wechselte schnell das Thema. „Welche Filme siehst du dir gern an?“
    Der abrupte Themenwechsel verblüffte sie. „Filme?“
    „Wir wollen uns heute Abend doch besser kennenlernen“, erklärte Thomas. „Fangen wir also mit unseren Lieblingsfilmen an.“
    „Ja, gut. Ich muss gestehen, dass ich nur selten ins Kino gehe und überhaupt keine Ahnung vom aktuellen Showgeschäft habe.“ Neckend fügte sie hinzu: „Macht mich das nun zu einer Beth oder zu Elizabeth?“
    „Zu einer Streberin, die sich nicht für oberflächliche Unterhaltung interessiert“, kam es wie aus der Pistole geschossen. Die Entschuldigung folgte auf dem Fuße.
    Diese untadeligen Manieren machten wirklich schweren Eindruck auf sie. Verlegen deckte Elizabeth weiter den Tisch.
    „Du stehst also eher auf alte Filme?“
    „Alfred Hitchcock und alle Filme mit Katharine Hepburn und Spencer Tracy“, gab sie zu.
    „Nein!“
    „Wieso? Magst du die Tracy-Hepburn-Filme etwa auch?“
    „Nein, aber Hitchcock! Der Mann war ein Genie. Mein Lieblingsfilm ist ‚Bei Anruf Mord‘. Und deiner?“
    „‚Der unsichtbare Dritte‘.“
    „Wahrscheinlich weil Cary Grant mitspielt, oder?“ Thomas öffnete die Plastikschachteln und verteilte Reis auf den Tellern.
    „Ja, auch deswegen“, gab sie zu und setzte sich an den Tisch. „Seinetwegen habe ich mir auch schon unzählige Male ‚Über den Dächern von Nizza‘ angesehen.“
    „Und ich wegen Grace Kelly.“ Thomas seufzte andächtig.
    „Sie hat in einigen Hitchcockfilmen mitgespielt. Auch in deinem Lieblingsfilm.“
    „Ich weiß. Und wie findest du ‚Psycho‘?“ Er deutete mit erhobenem Arm die Messerszene unter der Dusche an, die bei Zuschauern unweigerlich zu Albträumen führte.
    Elizabeth erschauerte. „Ich habe ihn nur einmal gesehen. Als Erwachsene. Aber das hat mir für alle Zeiten gereicht.“
    „Ich zweimal. Und beide Male in weiblicher Begleitung. Die waren völlig fertig. Mir hat der Film gar nicht so viel ausgemacht.“ Thomas lächelte und zog vielsagend die Augenbrauen hoch.
    Lachend trumpfte sie auf: „Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft ich mir ‚Die Vögel‘ angesehen habe.“
    „Der Film genießt absoluten Kultstatus“, pflichtete Thomas ihr bei.
    Sie füllte sich Kung-Pao-Hähnchen auf den Teller. „Als Kind habe ich mich eine Zeit lang sogar vor Seemöwen gefürchtet und wollte nicht mehr an den Strand gehen“, gab sie zu.
    Auch er nahm von dem Hähnchen. „Wie passend, dass wir hier sitzen und einen Vogel verspeisen.“ Vergnügt zwinkerte er ihr zu. „Wie fandest du denn die Szene auf dem Schulhof? Als all die Krähen auf dem Klettergerüst saßen?“
    „Ausgesprochen gruselig.“
    „Ich auch. Es war ein verregneter Sonnabendnachmittag, als ich den Film zum ersten Mal im Fernsehen angeschaut habe, während Nana Jo im Nebenzimmer Bridge spielte. Damals war ich neun und konnte die ganze Nacht nicht schlafen.“
    „Ich war elf und habe eine Woche lang im Schlafzimmer meiner Eltern auf dem Boden genächtigt.“
    „Normalerweise würde ich das niemals zugeben, aber wir sind ja ‚verlobt‘. Ich habe zwei Wochen im Zimmer meiner Großmutter auf dem Fußboden geschlafen.“ Thomas lächelte verlegen.

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