Julia Extra Band 357
„Genau.“
„Trotzdem … ich beneide dich um den Pool.“
Er lachte. „Endlich etwas an meinem Milliardärsstatus, das dein Interesse weckt.“
„Es muss genügend Leute geben, die gern an deiner Stelle wären.“
„Damit willst du wohl sagen, dass ich nicht noch mehr Fans brauche.“
„Oh, ich bin ganz sicher ein Fan.“ Vor allem seine Küsse hatten es ihr angetan, aber so kühn, das laut zu sagen, war sie nicht. „Du bist ein toller Typ.“
Er lachte laut heraus. „Du ahnst nicht, wie erfrischend deine Einstellung zu mir ist.“
„Danke.“
„Und was den Pool betrifft … Du bist herzlich willkommen, ihn zu benutzen, wann immer dir danach ist. Ich werde dir eine Codekarte besorgen.“
Er konnte nicht ahnen, wie verlockend sein Angebot war. Cass schwamm gern, doch bei der Vorstellung, öffentliche Schwimmbäder zu nutzen, grauste ihr jedes Mal. Oder vielleicht wusste er es sogar genau, wenn er sich über sie kundig gemacht hatte.
Auf jeden Fall war es ein sehr großzügiges Angebot, das sie nicht ablehnen würde. „Vielen Dank.“
„Keine Ursache. Wofür hat man schließlich Freunde, nicht wahr?“
Das richtige Klavier zu finden war leichter als erwartet. Schon beim ersten Versuch landete Cass den Treffer. Sie rief bei ihrem Händler an, und wie der Zufall es wollte, hatten sie gerade einen Steinway Zimmerflügel im Tausch für einen großen Irmler in Zahlung genommen.
„Natürlich wäre das etwas extravagant, aber der Preis und die Tatsache, dass er sofort abgeholt werden kann, sind definitiv Pluspunkte“, meinte sie zu Neo. „Und du hast wirklich genügend Platz in deinem Wohnzimmer.“ Wie Cass angenommen hatte, war Neos Apartment riesengroß.
„Ein Standklavier wäre wesentlich günstiger.“
„Aber an den Klang eines Flügels kommt es nicht heran. Und Qualität ist doch bei Ausgaben immer entscheidend für dich, nicht wahr?“
„Eigentlich schon.“
„Nun, wenn es dir ernst mit dem Klavierspiel ist, dann solltest du auch bei dem Instrument auf Qualität achten. Ein Steinway ist nicht zu verachten, und dieser hier ist ein echtes Schnäppchen. Wir können jederzeit hinfahren und ihn uns ansehen.“
„Der Schwung reißt dich ja richtig mit. Es ist schön, dich so lebendig zu sehen.“
Sie konnte fühlen, wie sie rot wurde.
Neo schüttelte lächelnd den Kopf. „Wo ist der Laden?“
Cass nannte ihm die Adresse, und er sah auf seine Uhr. „Wenn wir sofort fahren, sind wir rechtzeitig wieder hier.“
„Hattest du nicht gesagt, du würdest dir den ganzen Tag freinehmen?“
Er nickte. „Stimmt, aber am Nachmittag findet noch ein Meeting statt.“
„So lange dauert es bestimmt nicht. Wann müssen wir denn wieder hier sein?“
„Zum Lunch um halb zwölf.“
Nun war sie vollends verwirrt. „Ist das nicht ein bisschen früh?“
„Ich frühstücke um halb sieben, du hast eine Stunde später gefrühstückt.“
„Wundert mich, dass dein Ernährungsberater dir nicht zu kleineren Snacks zwischendurch und einem späteren Lunch geraten hat.“
„Woher weißt du, dass ich einen Ernährungsberater konsultiere?“, fragte er verblüfft. „Ich erinnere mich nicht, das erwähnt zu haben.“
Cass zuckte mit einer Schulter. „Gut geraten. Dich in Form zu halte hat für dich Priorität.“
„Richtig. Schließlich kann man aus dem Krankenbett kein Unternehmen leiten.“
„Oh, ich bin sicher, das hast du auch schon gemacht.“
„Aber nicht sehr gut. Und wenn Zephyr es herausfindet, wird er sofort zum griechischen Patriarchen.“
„Ich wette, du hältst es bei ihm auch nicht anders.“
„Stimmt. Ich kann mich um alles kümmern, sollte er für ein paar Tage ausfallen, aber er will das partout nicht einsehen.“
Cass grinste. „Ihr beide habt euch wirklich gesucht und gefunden.“
Neo zuckte die Achseln. „Wir wissen, dass wir uns aufeinander verlassen können.“
„Auf sonst niemanden?“
Neo brauchte nicht zu antworteten, es war zu offensichtlich. Beide Männer mussten früh gelernt haben, nicht leichtfertig zu vertrauen. So war es für Cass umso erstaunlicher, dass Neo sie als Freundin bezeichnete und ihr eine Schlüsselkarte für das oberste Stockwerk überlassen wollte.
Sie konnte sich nicht erinnern, jemals so akzeptiert worden zu sein. Nicht einmal von ihren Eltern.
Neo war noch nie in einem Geschäft gewesen wie in dem, zu dem Cassandra ihn führte. Ein komplett renoviertes viktorianisches Haus, dessen Parterre zu einem großen Ausstellungsraum
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