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Julia Extra Band 359

Julia Extra Band 359

Titel: Julia Extra Band 359 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Ellis Maisey Yates Melissa James Jackie Braun
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gefundenes Fressen für die Klatschsucht der Dienerschaft.“
    Sprachlos und schockiert tat sie, was er von ihr verlangte, und er verschmierte das Blut sorgfältig auf dem jungfräulich weißen Laken. „So, das sollte reichen.“ Zufrieden betrachtete er sein Werk, dann verschwand er im Bad, um sich die Hände zu waschen.
    Anschließend kehrte er völlig gleichmütig zum Schreibtisch zurück, schlüpfte wieder in seinen Kaftan und setzte sich an seine Arbeit, als hätte er diese nie unterbrochen.
    Mit wachsendem Zorn beobachtete Amber ihn, die vor lauter Empörung nicht wusste, wohin mit sich. Das konnte nur ein schlimmer Albtraum sein, unmöglich passierte das wirklich! Verschmäht in ihrer Hochzeitsnacht … das war einfach zu viel.
    Nur mit Mühe schaffte sie es, ihre Frustration nicht laut herauszuschreien. Als sie es nicht länger aushielt, stürmte sie ins Bad, riss sich das lächerliche Negligé herunter, wobei der hauchzarte Stoff zerriss, und schleuderte es achtlos in die Ecke. Dann stellte sie sich unter die Dusche, bearbeitete ihre schimmernde Haut mit einem Peelinghandschuh und schrubbte sich all die duftenden Essenzen und das Make-up herunter, bis ihre Haut gerötet und ihre Wut abgeebbt war.
    Erschöpft wickelte sie sich in ein flauschiges Badetuch, nicht länger zornig, nur schrecklich traurig und gedemütigt. Was stimmte nicht mit ihr, dass drei Brüder sie abgewiesen hatten? Wobei Haruns Demütigung die schlimmste von allen war. Wenn je bekannt wurde, was sich in ihrer Hochzeitsnacht in dieser Suite abgespielt hatte, würde der Ruf der Unglücksbraut für immer an ihr haften bleiben. So nannten sie schon jetzt manche hinter vorgehaltener Hand.
    Na warte, dachte sie, erneut vor Zorn bebend. Eines Tages wirst du auf Knien angekrochen kommen, damit ich dich in mein Bett lasse, und dann …
    Wenn sie doch bloß selbst daran glauben könnte.

2. KAPITEL
    Drei Jahre später
    „Prinzessin Amber, Scheich Harun wünscht Sie zu sehen.“
    Verblüfft ließ Amber die Morgenzeitung sinken. Ihre Zofe Halala schien genauso aufgeregt wie sie selbst. Endlich …
    Das Palastgetuschel konnte sie sich jetzt schon lebhaft vorstellen: Ist er doch noch zu ihr ins Bett gekommen?
    Allein der Gedanke daran, dass jeder hier um den Zustand ihrer Ehe wusste, ließ ihre Wangen brennen. So ruhig wie möglich sagte sie: „Dann führe ihn herein und lass uns allein. Und zu niemandem ein Wort, hast du verstanden?“, fügte sie mit flammendem Blick hinzu.
    Nachdem Halala hinausgehuscht war, strich sich Amber mit bebenden Händen über ihr Kleid, dessen einziger Vorzug es war, bequem zu sein. Bliebe ihr doch wenigstens Zeit, sich umzuziehen und ein bisschen herzurichten! Was Harun wohl wollte?
    Bevor sie weiter darüber nachgrübeln konnte, stürmte er auch schon herein und füllte den Raum mit seiner männlichen Präsenz. Gut sah er aus, mit blitzenden dunkelgrünen Augen, geheimnisvoll wie die Tiefen der Wälder, und Haut wie geschmolzener Bronze. Besonders entzückend fand Amber die kleine Kerbe in seinem Kinn.
    „Guten Morgen, Amber.“ Er kam ihr fast schon aufgewühlt vor, auf jeden Fall lebendiger als sonst. Allerdings sicher nicht wegen ihr, denn er hatte sie kaum angeschaut, seitdem er hereingekommen war. Sie schalt sich eine dumme Gans, weil sie sich um ihr Kleid Gedanken gemacht hatte, das er gar nicht zu registrieren schien. Noch dümmer war, dass es sie nach all den Jahren immer noch schmerzte.
    Warum ihr Vater ausgerechnet ihn als perfekten Ehemann ausgewählt hätte … Das würde sie wohl nie begreifen. In ihren Augen war Harun kein menschliches Wesen, sondern ein Roboter. Zumindest, was den Umgang mit ihr betraf. Natürlich gab es Gerüchte … Gerüchte über andere Frauen …
    Unwillig verscheuchte sie diesen Gedanken und suchte wie immer Zuflucht in ihrem Stolz. „Welchem Umstand verdanke ich die Ehre?“ Sie konnte sich nicht verkneifen, hinzuzufügen: „Es muss wohl wichtig sein, wenn du dich nach drei Jahren endlich einmal freiwillig hier zeigst.“
    Mit dieser spitzen Bemerkung handelte sie sich einen kalten Blick ein. „Wenn wir schon dabei sind, meine Liebe … Wir wissen doch beide, dass es überhaupt das erste Mal ist, dass ich freiwillig hier bin. Die Hochzeitsnacht mit eingeschlossen.“
    Wieder brannten ihre Wangen vor Wut und Scham, wie immer, wenn sie an diese grauenhafte Nacht zurückdachte. Gleichmütig wandte sie sich ab und brachte beinahe beiläufig hervor: „Dafür bist du mir immer noch

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