Julia Extra Band 359
bis ans Ende der Welt. Ich liebe dich. Ich habe dich vom ersten Augenblick an geliebt.“
Er holte tief Luft, als würde er Mut für die nächsten Worte brauchen. „Ich bin ein Marinov … wir beten den Boden an, auf den die Frau, die wir lieben, ihren Fuß setzt.“
Wie eine Lawine stürzte die schützende Wand ein, die sie um sich errichtet hatte. Clementine streckte die Hände aus und berührte Sergejs Wangen. „Bitte … bitte nicht!“, stieß sie verzweifelt hervor.
„Clementine! Ich liebe dich! Bleib bei mir!“
Wie gerne wäre sie einfach an seine Brust gesunken, aber sie war kein naives, junges Mädchen mehr. Sie hatte ihre Lektion gelernt. „Wie soll ich das verstehen? Du weißt, ich liebe meine Unabhängigkeit.“
Da war es wieder, dieses Mona-Lisa-Lächeln, das ihn völlig schwachmachte.
„Ich werde dir ganz genau sagen, was ich damit meine“, sagte Sergej erstickt. „Ich möchte mit dir leben und mit dir arbeiten. Ich sehne mich nach einem Zuhause, in das unsere Freunde immer gerne kommen. Und ich will eine Familie mit dir gründen und viele, viele Babys haben. Darum geht es mir, Clementine, aber ich bin mir nicht sicher, was du willst.“
Sie schluckte schwer. „Du hast doch gesagt, du willst keine Kinder.“
„Ich habe vieles gesagt, von dem ich mir jetzt wünsche, du hättest es nie gehört. Weißt du, als mein Vater starb, hinterließ er ein derartiges Chaos, dass ich mir schwor, nie selbst Kinder zu haben. Das wollte ich ihnen einfach nicht antun. Als ich dich traf, erkannte ich, dass ich mein Leben bisher auf Sparflamme geführt habe, dabei möchte ich es aus vollen Zügen genießen – mit dir. Und ich will Kinder, und ich will, dass wir gemeinsam alt werden.“
Clementine blickte ihm in die Augen und sagte: „Ich bin damals ein Risiko eingegangen, als ich zu dir in die Limousine stieg. Ich weiß nicht, warum ich nicht noch einmal ein Risiko eingehen sollte.“
Eine Zentnerlast fiel ihm vom Herzen. „Du warst sogar verwegen genug, mit einem Mann um die halbe Welt zu reisen, den du kaum kanntest. Versprich mir eins, kisa , das darfst du nie, nie mehr tun. Das war sehr gefährlich.“
„Ich habe mich bei dir immer sicher gefühlt, Sergej.“
„Und ich will, dass das so bleibt. Ich will dich beschützen und möchte, dass du bei mir bist. Mir sträuben sich die Haare, wenn ich nur daran denke, welche Gefahren da draußen auf dich lauern könnten.“
„Dann denk nicht dran, Champion.“
Wieder lächelte sie ihn mit diesem unnachahmlichen Lächeln an, und er zog sie an sich und küsste sie.
Clementine schlang die Arme um Sergejs Nacken und schmiegte sich an ihn. Ihre Körper schienen eins zu werden und sie wusste, dass auch ihre Seelen schon immer zueinander gehört hatten.
Sergej hatte versucht, ihr das zu zeigen. Auf seine Weise, weil er keine Worte für seine Empfindungen fand. Jetzt erkannte sie es.
Er löste sich von ihr und sah ihr tief in die Augen. „Willst du meine Frau werden, Clementine Chevalier?“
Ein Sturm der Gefühle rauschte über sie hinweg, aber einer Sache war sie sich absolut sicher: „Natürlich will ich. Daran bestand ja wohl nie irgendein Zweifel.“
Sergej warf den Kopf in den Nacken und lachte schallend.
„Was ist denn so witzig?“
„Clementine, du bist einfach köstlich! Du, eine Frau, die ständig auf der Flucht ist, fragst mich, ob daran je ein Zweifel bestand? Aber nun ist ja alles gut. Jetzt gehörst du mir.“
„Sergej, ich habe dir immer gehört. Du hättest nur etwas zu sagen brauchen.“
„Und nun habe ich dich gefragt, moja ljubov .“
Meine Liebe! Diese Worte verstand sie. Tränen stiegen ihr in die Augen, Tränen des Glücks.
„Komm, mein gestiefeltes Kätzchen. Wir suchen uns ein Hotel. Ich möchte endlich allein mit dir sein.“
– ENDE –
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