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Julia Extra Band 365

Julia Extra Band 365

Titel: Julia Extra Band 365 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer , Lynne Graham , Shirley Jump , Maisey Yates
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daraufhin.
    „Mein Handy?“, wiederholte sie misstrauisch.
    „Ich kann Ihnen kein Telefon lassen, wenn ich sichergehen will, dass Sie keine Informationen weitergeben“, erklärte er ruhig und streckte seine Hand aus. „Ihr Handy, bitte …“
    Das Schweigen dehnte sich aus. Tawny kaute auf ihrer Unterlippe herum. Wenn sie ehrlich war, konnte sie ihm seine Bitte nicht verdenken. Widerwillig holte sie ihr Handy aus der Tasche. „Ich erlaube Ihnen aber nicht, mein Telefon zu durchsuchen. Da sind private Dinge gespeichert.“
    „Genauso wie auf meinem Laptop“, versetzte Navarre mit hartem Blick. Er sah, wie sie errötete, und wunderte sich, dass ihre Wangen immer noch so schnell Farbe annahmen.
    Kurz darauf verließen sie die Suite und durchquerten das Hotelfoyer, wobei Tawny die neugierigen Blicke ignorierte, die ihnen von der Rezeption her folgten. Draußen wartete bereits eine dunkle Limousine auf sie. Als Tawny auf den Rücksitz kletterte, erkannte sie Elises blonden Schopf hinter dem Lenkrad.
    „Erzählen Sie mir von sich … eine gekürzte Fassung“, forderte Navarre sie auf.
    „Ich bin ein Einzelkind, auch wenn ich aus den beiden Ehen meines Vaters zwei Halbschwestern habe. Meine Mutter hat er allerdings nicht geheiratet, und er war auch nie Bestandteil meines Lebens. Ich habe einen Abschluss an der Kunstakademie gemacht und ein paar Jahre lang meinen Lebensunterhalt damit bestritten, dass ich Kinderbücher illustriert und Grußkarten entworfen habe. Leider kann man damit nicht genug Geld verdienen, um die Rechnungen zu zahlen. Deshalb habe ich den Job als Zimmermädchen angenommen, um ein regelmäßiges Einkommen zu beziehen“, verriet sie widerwillig. „Ich möchte gerne Karikaturistin werden, aber bislang habe ich noch keine einzige Karikatur verkauft.“
    „Eine Karikaturistin“, murmelte Navarre widerwillig interessiert.
    „Was ist mit Ihnen? Wurden Sie schon reich geboren?“
    „Nein, ich bin in einem der schlechtesten Viertel von Paris aufgewachsen, habe aber einen erstklassigen Abschluss an der Sorbonne gemacht. Zuerst habe ich als Investmentbanker gearbeitet, bis ich mich für die Telekommunikationsbranche zu interessieren begann und meine erste Firma gegründet habe.“
    „Eltern?“, hakte sie nach.
    Er verspannte sich. „Ich war ein Pflegekind, das bei vielen verschiedenen Familien gelebt hat. Ich habe keine Verwandten, die ich anerkenne.“
    In dem Kaufhaus angekommen, wurden sie in einen Privatraum geführt, in dem Navarre gemütlich Platz nahm, während man Tawny dazu drängte, mehrere Abendkleider anzuprobieren. Jedes schien aufwendiger gearbeitet als das vorige. Als die Auswahl auf zwei eingegrenzt worden war, wurde sie in den Wartebereich gescheucht, wo Navarre gerade den Börsenteil der Tageszeitung las und eine zweite Meinung abgeben sollte.
    „Das ist zu altbacken für sie“, entschied er sofort, als er das rote Ballkleid sah, das Tawnys Ansicht nach auch Marie Antoinette hätte tragen können.
    Als sie dann jedoch das graue Spitzenkleid vorführte, das wie eine zweite Haut saß, bis zur Hüfte eng geschnitten war und dann in einen romantisch weiten Rock auslief, da legte er tatsächlich die Zeitung beiseite, um einen besseren Blick auf ihre schlanke Figur zu werfen. „Sensationell!“, erklärte er mit vordergründiger Begeisterung, doch in seinen Augen lag genauso viel Emotion, als würde er eine Holzpuppe betrachten.
    Danach wurde Tawny wieder in den Umkleideraum gedrängt, wo zwei Assistentinnen etliche Outfits zur Begutachtung der Stylistin aufhängten. Es gab Hosen, Röcke, Kleider, Tops und Blazer, aber auch Lingerie und eine große Auswahl an Schuhen und Accessoires. Jedes Kleidungsstück stammte von einem bekannten Designer und war weder bunt noch ausgefallen genug, um Tawnys persönlichen Geschmack zu treffen. Erleichtert erinnerte sie sich daran, dass sie lediglich zwei Wochen lang die falsche Verlobte spielen musste.
    Navarre telefonierte auf Englisch, als sie wieder an seine Seite trat. Während sie durch das Kaufhaus gingen, setzte er das Gespräch fort. Seine tiefe Stimme klang verdammt sexy, und sie nahm an, dass er mit einer Frau sprach. Schweigend kehrten sie zum Hotel zurück. Tawny wollte nach Hause fahren und ein paar ihrer eigenen Sachen einpacken, doch für diese Bitte musste sie den rechten Moment abpassen.
    Navarre verschwand im Schlafzimmer, kehrte zehn Minuten später in einem hellgrauen Anzug zurück und ging an ihr vorbei. „Ich gehe aus.

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