Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 366

Julia Extra Band 366

Titel: Julia Extra Band 366 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Kim Lawrence , Caitlin Crews , Leah Ashton
Vom Netzwerk:
Sophie ging immer vorwärts, sie war immer sie selbst.
    Er liebte das an ihr.
    Liebte?
    Ihm war der Schock wohl anzusehen, denn seine Mutter drückte seine Hand.
    „Tut mir leid, das war nicht der richtige Moment, es dir zu erzählen.“
    Dan konnte sich an nichts von dem erinnern, was seine Eltern in den vergangenen Minuten gesagt hatten. Jetzt beobachteten sie ihn besorgt. „Mir was erzählen?“
    Sie blickten sich lange an.
    „Dass Nina vor ein paar Tagen ihr Baby verloren hat.“
    „Aber ich habe erst neulich mit ihr telefoniert, nachdem ich von dir erfahren hatte, dass sie schwanger ist. Sie hat mir versichert, alles sei bestens.“
    Seine Mutter nickte. „Manchmal geht es einfach nicht gut. Es ist nicht fair.“
    Niedergeschlagen schwenkte Dan seinen halb ausgetrunkenen Kaffee in der Tasse herum. Seine Cousine war so glücklich gewesen, und jetzt hatte sie ihr Baby verloren.
    Er wusste, wie sich das anfühlte. Er stand auf und ging nach draußen auf die breite Veranda aus Eukalyptusholz. Seine Eltern folgten ihm nicht, sondern ließen ihn allein oben an der Treppe sitzen, die hinunter auf den Rasen führte.
    Es war lange her, dass sich Dan erlaubt hatte, an das Baby zu denken, das er unbedingt hatte haben wollen. Als Amalie ihm gesagt hatte, sie sei schwanger, war er völlig euphorisch gewesen. So in Hochstimmung, dass er die fehlende Freude seiner Frau nicht bemerkt hatte.
    Weil sich bei ihrer Schwangerschaft alles um ihn drehen musste. Darum, was er wollte und wann er es wollte. Und um alberne Dinge: Er hatte mit Feuereifer begonnen, das Gästezimmer zum Kinderzimmer umzugestalten. Er träumte davon, seinem Sohn oder seiner Tochter das Schwimmen beizubringen. Sein Kind sollte eines Tages in seine beruflichen Fußstapfen treten.
    Alles hatte sich nur um ihn gedreht.
    In seine Träume und Pläne für die Zukunft vertieft, hatte er nicht mehr in der Gegenwart gelebt. Deshalb hatte er nicht gesehen, was direkt vor seinen Augen passierte.
    Und dann war es zu spät gewesen. Sein Baby existierte nicht mehr. Seine Frau hatte die Scheidung eingereicht.
    Und Dan hatte sein Leben geändert. Er war das Gegenteil des Mannes geworden, der er früher gewesen war. Die alten Hoffnungen und Träume hatte er beiseitegeschoben.
    Hatte er sich deshalb die ganze Nacht im Bett hin- und hergeworfen? War es das nagende Gefühl, dass seine längst aufgegebenen Träume nicht so tief verborgen lagen, wie er gedacht hatte?
    Wie würde er sich fühlen, wenn Sophie sein Kind erwartete?
    Ihr gemeinsames Kind?
    Erschrocken. Besorgt.
    Aber tief in seinem Innern, unter der Angst, dem Schmerz und der Verzweiflung von vor zehn Jahren, brannte warm und hell ein kleiner Hoffnungsfunke.

13. KAPITEL
    Das Sophie-Projekt 2.1 (Projektleiterin: S. Morgan)
    Unterprojekt: der Partner-Plan
    Sie musste der Sache ein Ende machen.
    Bald. Eigentlich sofort.
    Sophie lag angezogen auf ihrem Bett, demselben schmalen Bett, in dem sie als Kind und Teenager geschlafen hatte. Glücklicherweise war sie jetzt allein. Nach einem Vormittag voller besorgter „Geht es dir gut?“ und „Möchtest du darüber reden?“ war ihre Mutter zu ihrem sonntäglichen Rock-n-Roll-Tanzkurs gefahren. Auf das „Ich habe es dir ja gleich gesagt!“ hatte sie verzichtet, wofür Sophie dankbar war. Obwohl sie es verdient hätte.
    War Emmas Barbecue wirklich erst zwei Wochen her? War es erst zwei Wochen her, dass sie sich in eine ganz wundervolle und gleichzeitig sehr unkluge Affäre mit Dan gestürzt hatte?
    Es erschien ihr unmöglich.
    Gestern Abend war sie in Tränen aufgelöst nach Hause gefahren. Am Boden zerstört zu sein, weil Dan so reagiert hatte, war unvernünftig. Sie hatten eine Affäre, deren Ende klar festgelegt war. Natürlich geriet er bei dem Gedanken in Panik, er könnte für immer an sie gebunden sein. Sophie wusste, dass eine Schwangerschaft ausgeschlossen war, aber er nicht.
    Was hatte sie erwartet? Irgendeine romantische Phrase? Das Versprechen, dass sie gemeinsam damit fertig würden?
    Ha! Lächerlich.
    Sie hatte von Anfang an gewusst, dass Dan ihr niemals mehr als eine Kurzzeitbeziehung bieten würde. Und sie hatte wirklich geglaubt, dass sie ihre erste Affäre bemerkenswert gut meisterte. Aber ihre Reaktion gestern Abend war Kummer darüber gewesen, dass sie nie ein Kind von Dan bekommen würde.
    Dass er mit ihr ganz bestimmt keine Kinder haben wollte, hatte sie dabei völlig vergessen.
    Also hatte sie sich etwas vorgemacht. Sie war nicht nur mit ihm ins

Weitere Kostenlose Bücher