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Julia Extra Band 371

Julia Extra Band 371

Titel: Julia Extra Band 371 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Hollis , Lynne Graham , Carol Marinelli , Nicola Marsh
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passendes Geschenk, um die heutigen Neuigkeiten aus Alzan zu feiern. Ich möchte Scheich König Emir Alzan meine Freude ausdrücken.“ Ein finsteres Lächeln zuckte um Rakhals volle Lippen. Denn trotz der Nachrichten über den Zustand seines Vaters, trotz des Befehls, sofort nach Alzirz zurückzukehren und sich eine Braut zu suchen, hatte es diese Woche doch zumindest eine gute Neuigkeit gegeben.
    Genau genommen sogar zwei.
    „Etwas in leuchtendem Rosa“, sagte Rakhal, und zum ersten Mal an diesem Morgen lächelte auch Abdul. Ja, es waren wirklich gute Neuigkeiten. Die Geburt der königlichen Zwillingsmädchen in Alzan verschaffte dem Königreich Alzirz den dringend benötigten Aufschub. Wenn auch sicherlich nicht lange, denn König Emir und seine Frau würden wahrscheinlich schon sehr bald auch einen Sohn bekommen. Doch im Moment gab es Grund zum Lächeln.
    Vor langer Zeit waren Alzirz und Alzan ein Reich gewesen – Alzanirz. Doch es hatte Unruhen gegeben, und der damalige Sultan hatte nach einer Lösung gesucht. Die Geburt seiner Zwillingssöhne hatte diese dann geboten, denn nach seinem Tod war das Reich zwischen seinen Söhnen aufgeteilt worden.
    Dies war allerdings keine endgültige Lösung, denn Mathematiker und Propheten waren sich einig, dass mit der Zeit, wenn auch vielleicht erst in Hunderten von Jahren, die beiden Länder wieder ein Reich werden würden. Um eine Wiedervereinigung der beiden Länder zu ermöglichen, war deswegen in jedem Land je ein spezielles Gesetz erlassen worden, das nicht umgangen werden konnte.
    Nur der Herrscher des einen Landes konnte das Gesetz des anderen Landes aufheben.
    In Alzirz, dem Land, in dem Rakhal König werden würde, konnte der Herrscher nur einmal in seinem Leben heiraten, und das erstgeborene Kind, gleich ob Mädchen oder Junge, wurde zum Thronerben.
    Rakhals Mutter Layla, die immer ihrem Beduinenleben nachgetrauert hatte, war bei der Geburt ihres Sohnes gestorben. Das ganze Land hatte den Atem angehalten, während der winzige, viel zu früh geborene Thronfolger ums Überleben kämpfte. Eine Zeit lang hatte es tatsächlich so ausgesehen, als würde sich die Prophezeiung bewahrheiten und das Königreich Alzirz unter die Regentschaft des Königs von Alzan gestellt werden. Doch Rakhal überlebte und wuchs zu einem starken jungen Mann heran.
    Das spezielle Gesetz für Alzan wiederum sah vor, dass der König nach dem Tod seiner Gemahlin wieder heiraten konnte, dass aber nur ein männlicher Nachkomme den Thron besteigen durfte. Und mit dem heutigen Morgen war König Emir Vater von zwei kleinen Mädchen geworden. Oh, wie man heute in Alzirz feiern würde! Das Land war sicher!
    Vorerst.
    Nachdem Rakhal nunmehr sein drittes Lebensjahrzehnt begonnen hatte, konnte er es nicht länger aufschieben. Oft genug hatte er mit seinem Vater über dieses Thema gestritten, doch inzwischen sah er ein, dass es Zeit für ihn wurde, sich eine Braut zu suchen. Eine Frau, mit der er nur an ihren fruchtbaren Tagen schlafen würde. Eine Frau, mit der er nur für die Zeugung von Nachkommen, zu formellen Anlässen und besonderen Gelegenheiten zusammenkommen würde. Ansonsten würde sie ein Luxusleben in ihrem eigenen Flügel im Palast führen und sich um das Aufziehen der Kinder kümmern, die er ebenfalls nur selten sehen würde.
    Emir dagegen würde seine Kinder ständig sehen …
    Rakhal wusste um die Dunkelheit, die in ihm auflebte, sobald er an seinen Rivalen dachte. Aber ihm wäre nie in den Sinn gekommen, es als Eifersucht zu bezeichnen. Denn er war überzeugt, dass er alles hatte, was man sich wünschen konnte.
    „Haben Sie eventuell schon eine Idee für das Geschenk?“, drang Abduls Frage in seine Gedanken.
    „Zwei rosa Diamanten vielleicht?“, überlegte Rakhal, verwarf die Idee jedoch sofort wieder. „Nein. Das muss ich mir noch genauer überlegen. Es sollte etwas Subtiles sein, etwas, das die Wut Emirs aufschäumen lässt, wenn er das Geschenk erhält.“ Natürlich gingen er und Emir mit ausgewählter Höflichkeit miteinander um, wann immer sie sich trafen, dennoch herrschte eine tiefe Rivalität zwischen ihnen. Eine Rivalität, die schon lange vor ihrer Geburt existiert hatte und die auch an die kommenden Generationen weitergegeben werden würde. „Ich denke, dieses Mal werde ich es genießen, das Geschenk selbst auszusuchen.“
    „Wie Sie wünschen.“ Abdul sammelte alle Papiere ein und schickte sich an, das Arbeitszimmer in Rakhals luxuriöser Hotelsuite zu verlassen. An

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