Julia Extra Band 371
Schutz ab.
„Ich ziehe einen neuen über …“ Er ließ nichts von seiner Ungeduld ahnen, doch er war auch nicht an Unterbrechungen gewöhnt. Der Moment würde verfliegen, wenn er jetzt aufhörte. Und allein aus diesem törichten Grund blieb der Prinz weiter bei ihr. „Entspann dich einfach“, murmelte er sanft.
„Es tut mir leid.“ Sie schämte sich für ihre linkische Unerfahrenheit.
„Natasha …“ Es gab nichts, wofür sie sich entschuldigen müsste. „Nur noch ein wenig mehr.“
Er bewegte sich vorsichtig und fühlte nur den Widersand ihres Körpers, denn ihr Geist war schon bei ihm. Bewegte sich vor und zurück und wieder vor, bis sie ihn anflehte, sie zu erfüllen. Er tat es, zerriss die natürliche Barriere, und als sie in seine Schulter biss, da glaubte er schon, nicht länger an sich halten zu können. Vor Anstrengung wurde ihm schwindlig, doch natürlich durfte er sich nicht gehen lassen, denn er hatte ja noch keinen neuen Schutz übergezogen. Also würde er sich jetzt zurückziehen.
Stattdessen glitt er nur tiefer in sie hinein.
Natasha schluchzte auf, denn ja, es tat weh. Aber es war ein köstlicher Schmerz, wie ihr klar wurde, sobald sich ihr Körper an Rakhal gewöhnt hatte.
„Nur noch ein wenig mehr“, sagte er und meinte, vor Vergnügen sterben zu müssen. „Bleib still“, warnte er, denn ihr Aufbäumen brachte ihn gefährlich nahe an das Ende.
Sie versuchte es, doch sie hatte so etwas noch nie gefühlt, war noch nie so komplett erfüllt gewesen. Es brachte sie schier um, sich nicht mit ihm zu bewegen, die Hüften nicht anzuheben, wenn sein Körper es doch forderte. Und so kapitulierte sie und bäumte sich ihm entgegen, und er zog sich aus ihr zurück. Doch als er sich fast aus ihr entfernt hatte, drang er erneut in sie ein, nur um ein letztes Mal das Gefühl zu genießen.
Er musste vorsichtig sein, das wusste er.
Natasha fühlte seine samtweiche Haut an ihren Fingerspitzen, spürte, wie sehr er sich zurückhielt trotz der animalischen Leidenschaft, und tief in ihrem Leib begann das Beben, und sie hatte das Gefühl, als müsse sie schreien.
„Rakhal“, warnte sie, denn sie stand direkt vor der Klippe.
„Lass dich gehen“, raunte er. Er wollte die seidigen Zuckungen ihres Fleischs an seinem nackten Schaft spüren.
Nein, er würde sie nicht in London zurücklassen. Er wollte sie bei sich in seinem Land haben, in seinem Harem. Der Gedanke, sie immer und immer wieder in Besitz nehmen zu können, berauschte ihn.
Genau wie Natasha berauscht war. Die Hüften verschmolzen, und ihre Bewegungen wurden immer heftiger, bis sie in seinen Armen die Erfüllung fand.
Die Erlösung hatte Rakhal immer genossen, aber noch nie hatte er so etwas wie mit Natasha erlebt. Er hatte das Gefühl, Sterne zu sehen, jene Sterne der Wüste und jene, die heute Nacht auf sie schienen. Und er schoss ins Universum auf, und ergoss sich tief in ihr.
Als er dann vom Universum zurückkehrte, zurück aus der Wüste, zurück in sein Hotelzimmer, kehrte er auch zurück zu der eiskalten Erkenntnis: Er hatte das Undenkbare getan …
Natasha lag reglos da und versuchte zu verstehen.
Es gab keine Entschuldigung für diesen Wahnsinn. Denn in seiner Nähe fühlte sie sich, als wäre sie verrückt. Dabei war sie normalerweise so vernünftig – sogar reserviert, könnte man sagen.
Nur nicht bei Rakhal. Seine Küsse, seine Liebkosungen hatten sie an Orte geführt, wo kein Raum für Vernunft und Logik war.
Nach einer Weile hob er zu sprechen an.
„Natasha … was hier passiert ist …“ Er wusste nicht, wie er weitermachen sollte. Eine solche Unterhaltung hatte er noch nie führen müssen. So etwas passierte ihm einfach nicht.
„… hätte niemals passieren dürfen“, beendete sie den Satz für ihn. „Wir haben keinen Schutz …“
„ Ich habe keinen Schutz benutzt“, unterbrach er sie. „Der Fehler liegt allein bei mir.“
Sie wandte ihm das Gesicht zu, sah den grimmigen Zug um seinen Mund und hatte plötzlich Angst, er könnte denken, dass sie ihn irgendwie in die Falle gelockt hatte. Hektisch suchte sie nach einer möglichen Lösung und war erleichtert, als sie eine fand. „Es gibt die Pille danach …“
Der Kronprinz blickte Natasha an, und seine mitternachtsblauen Augen waren nun schwarz und undurchdringlich. Und so plapperte sie weiter, nicht nur seinetwegen, sondern auch, um sich selbst zu versichern, dass diese wahnwitzige Episode irgendwie ausgelöscht werden konnte.
Voller Entsetzen sah
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