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Julia Extra Band 371

Julia Extra Band 371

Titel: Julia Extra Band 371 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Hollis , Lynne Graham , Carol Marinelli , Nicola Marsh
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dich in einem Punkt: Ich habe vor Erleichterung geweint. Obwohl du zornig und verletzt warst, war mir klar, dass ich richtig gehandelt hatte.“
    Das sollte verstehen, wer konnte! Archer massierte sich die Stirn, hinter der sich heftige Kopfschmerzen zusammenbrauten.
    „Du glaubst immer noch, es war richtig von dir, mir deine Krankheit zu verschweigen?“, hakte er fassungslos nach.
    „Mein Lieber, du warst Weltmeister, als ich es dir endlich gesagt habe. Du hattest es geschafft. Du hattest deinen Traum verwirklicht und das höchste Ziel erreicht. Ich war ja so stolz auf dich!“
    Hörte er richtig? Ja, wahrscheinlich schon. Sein Vater blinzelte, als müsste er Tränen unterdrücken. Das wirkte überzeugend.
    „Ich wollte immer, dass du Erfolg hast, Archer. Im Fernsehen die Wettkämpfe anzusehen, deine ständigen Fortschritte aufzuzeichnen und alle Artikel über dich zu sammeln hat mir geholfen, durchzuhalten. Sogar dann, wenn ich eigentlich aufgeben wollte.“
    Sein Vater legte ihm die Hand auf die Schulter und schüttelte ihn leicht.
    „Das hast du für mich getan, Archer. Du hast mir auf eine Weise geholfen, die du dir gar nicht vorstellen kannst. Und du hättest es nicht gekonnt, wenn du von meiner Krankheit gewusst hättest. Weil du dann von deinem Ziel abgelenkt gewesen wärst.“
    Archer war sprachlos. Er hatte seinen Vater jahrelang völlig falsch eingeschätzt!
    Der wies jetzt auf die Familie. „Weißt du, so gern ich sie alle habe, manchmal fand ich ihre ständige Fürsorge richtig erdrückend. Ich habe ihnen gelegentlich völlige Erschöpfung vorgespielt, um dann in Ruhe gelassen zu werden und ungestört im Internet checken zu können, was du gerade getrieben hast.“
    „Also, Dad, zum Teufel nochmal, das ist …“ Archer wusste nicht weiter.
    „Habe ich dir jemals erzählt, dass ich in jungen Jahren das Angebot hatte, als Pianist mit dem Symphonischen Orchester von Melbourne auf Tournee zu gehen, mein Junge?“
    Vom Themenwechsel völlig überrascht, schüttelte Archer den Kopf.
    „Das hätte mir gut gefallen: vor Publikum spielen, aus dem Koffer leben, ständig Neues sehen. Aber da habe ich deine Mutter kennengelernt, und meine Träume haben sich geändert. Ich habe die hiesigen Kinder unterrichtet, und gelernt, so schlichte Dinge zu schätzen wie die hervorragende Hausmannskost deiner Mutter und abendliche Spaziergänge am Strand.“
    „Aber, Dad, wieso …“
    Sein Vater ließ ihn nicht ausreden. „Ich konnte meine eigenen Träume begraben, aber ich wollte nicht, dass du deine aufgibst. Meinetwegen. Du solltest deine Chance wahren können.“
    „Nur deshalb hast du mir alles verschwiegen, Dad?“
    „Stimmt. Und es tut mir leid, dass ich gestern in deiner Surfschule so schroff war. Die jahrelange Entfremdung zwischen uns war für mich schwer zu ertragen. Du und ich, wir sind beide zu stolz. Je tiefer die Kluft zwischen uns wurde, desto größer wurde mein Schuldgefühl. Und umso schwerer wurde es, den ersten Schritt zu wagen, um den Abstand zu überbrücken. Gestern wusste ich einfach nicht, wie ich mich ausdrücken sollte.“
    „Und ich weiß jetzt nicht, was ich sagen soll.“ Archer seufzte tief. „Ich wollte schon oft mit dir reden, aber du hast mich immer abgewehrt und so getan, als wäre doch alles in Ordnung. Nach allem, was du mir gerade erzählt hast, bin ich natürlich verwirrt. Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll.“
    „Geh einfach weiter deinen eigenen Weg“, empfahl sein Vater. „Ich habe meinen gewählt, und ich bin damit zufrieden.“
    Und wie steht es mit dir, Archer? Diese Frage stand unausgesprochen im Raum.
    Ich bereue nichts, sagte er sich, beinah trotzig.
    Da hörte er Callie lachen, unbefangen und fröhlich, und sein Herz schien einen Schlag lang auszusetzen.
    Doch, es gab etwas, was er bereute: dass er diese wunderbare, erstaunliche, großartige Frau vor acht Jahren einfach verlassen hatte.
    „Sich irgendwo fest niederzulassen ist gar nicht übel“, meinte sein Vater. „Das passiert uns allen früher oder später. Denk mal drüber nach. Du wärst ein Narr, wenn du eine Frau wie Callie zugunsten eines sogenannten freien Lebensstils aufgibst. Die Zeiten ändern sich, und wir uns auch, wie die alten Römer gesagt haben. Und wer sich nicht vorwärts bewegt, bleibt irgendwann unweigerlich zurück.“
    Callie kam auf sie zu, und Archer wusste nicht, was er denken sollte. Ihm schwirrte der Kopf von allem, was er eben erfahren hatte.
    Würde er es wagen,

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