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Julia Extra Band 371

Julia Extra Band 371

Titel: Julia Extra Band 371 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Hollis , Lynne Graham , Carol Marinelli , Nicola Marsh
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nach einem echt selbstsüchtigen Mistkerl, aber das ist nicht der Grund für deine Ängste.“
    Sie wagte nicht, ihm in die Augen zu sehen. Womöglich hätte er darin alle Antworten gelesen.
    Archer fluchte wieder. „Hör mal, du hast mich dazu gebracht, mit meiner Familie wieder ins Reine zu kommen. Ich hatte auch Probleme, anderen zu vertrauen, weil man mir damals nicht zugetraut hat, mit Schwierigkeiten umzugehen. Warum sie mich damals nicht ins Vertrauen gezogen haben, ist jetzt aber nicht mehr wichtig.“
    Da sie noch immer nichts sagte, seufzte er leise.
    „Callie, ich habe auch Angst, dass unsere Beziehung nicht klappen könnte und wir dann irgendwann beide unglücklich werden. Aber das wird nicht zwangsläufig passieren. Bei dir muss also noch etwas anderes dahinter stecken.“
    Wieso ist er plötzlich so einfühlsam? fragte sie sich bestürzt.
    „Ist es wegen der Krankheit deiner Mutter?“, hakte er sanft nach. „Hast du Angst, du hast die Lateralsklerose geerbt?“
    Nun sah sie doch zu ihm, und ihr Blick verriet ihm offensichtlich alles.
    „Die Furcht ist ganz natürlich, Liebste. Aber was immer auch passiert, wir werden es gemeinsam durchstehen.“
    „Bist du verrückt, Archer? Du hast meine Mutter doch eben gesehen. Und es wird immer schlimmer mit ihr werden. Glaubst du, ich möchte dir zumuten, dass du eines Tages mich …“ Tränen schossen ihr in die Augen, und sie konnte nicht weiterreden.
    Er umfasste ihr Gesicht und zwang sie, ihn anzusehen. Seine Augen verrieten, wie sehr er sie liebte. Und da konnte sie ihn nicht länger belügen.
    „Denkst du, ich wollte dir so etwas zumuten? Von dir verlangen, dass du meinetwegen deine Freiheit aufgibst, die dir so viel bedeutet? Ich wäre wie ein Klotz an deinem Bein. Das würde mich mehr stören als die Krankheit.“ Sie schluchzte laut. „Ich will mehr für dich als womöglich ein Leben als Krankenpfleger.“
    „Du bist aber alles, was ich will, Callie.“
    Einen schrecklichen Moment lang glaubte sie, er würde auch zu weinen anfangen.
    „Ich … ich bin sozusagen ein Neuling, wenn es um Gefühle geht.“ Er stöhnte verzweifelt. „Ich weiß nicht, was ich sagen oder tun soll, um dir zu beweisen, wie sehr ich dich liebe.“
    Archer vergrub das Gesicht in den Händen, und diese resignierte Geste – so untypisch für den selbstbewussten Mann – ging ihr mehr zu Herzen als alles andere.
    Er liebte sie.
    Er wollte mit ihr zusammen sein.
    Worauf wartete sie noch? Wie viele Menschen bekamen eine zweite Chance, ihre erste Liebe zu einer Liebe fürs Leben zu machen?
    Zögernd legte Callie ihm die Hand auf den Arm. „Die Tests meines Erbguts haben gezeigt, dass ich nicht das veränderte Gen habe, aber mein Risiko ist höher als bei anderen.“
    „Das Leben ist voller Risiken, Callie. Ich nehme jeden Tag welche in Kauf: Haie, Strömungen, Flugzeugabstürze, Autounfälle. Wenn man jedes Risiko meidet, ist man halb tot. Und das bist du nicht.“
    Er sah ihr in die Augen, und sein trauriger Ausdruck machte ihr das Herz schwer.
    „Die Callie, an die ich mich von Capri her erinnere, war lebhaft, unerschrocken und lebensfroh. So warst du auch in der vergangenen Woche immer wieder einmal. Und das fand ich großartig. Ich finde dich großartig.“
    Sie hätte nicht einmal sprechen können, wenn sie gewollt hätte, denn die Kehle war ihr eng geworden.
    „Ich will deiner Mutter ja nicht zuvorkommen, aber sie wird dir dasselbe sagen wie ich gerade. Sie will, dass du aus deinem Leben das Beste machst, dass du es liebst und nicht davor davonläufst, nur weil du vielleicht eines Tages eine grässliche Krankheit bekommen könntest. Was alles andere als wahrscheinlich ist.“
    „Und ich will nicht, dass du eines Tages aufgeben musst, wer du bist, Archer, nur meinetwegen. Ich will nicht selbstsüchtig sein wie mein Vater.“
    „Das bist du nicht. Du kümmerst dich großartig um deine Mutter und zeigst ihr ständig, wie viel sie dir bedeutet. Und was dein mangelndes Vertrauen in Männer betrifft, damit kann ich umgehen.“ Er fuhr sich mit den Fingern durch die blonden Haare. „Ich werde mit allem fertig, Callie, wenn du an meiner Seite bist.“
    Ja, das gab den Ausschlag, es mit der Beziehung zu versuchen: Archer an der Seite zu haben, in guten wie in schlechten Zeiten, war eine verlockende Vorstellung. Trotzdem hatte sie noch einen Einwand.
    „Und was ist mit Kindern, Archer? Was, wenn sie die Krankheit …“
    „Jetzt ist es aber genug!“, unterbrach er sie

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