Huff, Tanya
Tanya
Huff
Blood Ties 4
Blutpakt
Jemand ist entschlossen, die
Geheimnisse des Lebens nach dem Tode zu ergründen und gedenkt, Vicki Nelsons
Mutter zum Versuchskaninchen zu machen! Wird die Privatdetektivin es zusammen
mit ihren Partnern, Mike Celluci und Henry Fitzroy, zu verhindern wissen, daß
Mrs. Nelson zu einer der wandelnden Toten wird? Jemand ist entschlossen, die Geheimnisse des Lebens nach dem
Tode zu ergründen und gedenkt, Vicki Nelsons Mutter zum Versuchskaninchen zu
machen! Wird die Privatdetektivin es zusammen mit ihren Partnern, Mike Celluci
und Henry Fitzroy, zu verhindern wissen, daß Mrs. Nelson zu einer der
wandelnden Toten wird?
scanned by cully
Eins
„Mrs. Simmons? Vicki
Nelson hier, die Privatdetektivin aus Toronto." Vicki
zögerte und wußte nicht recht, wie sie die Information am besten weitergeben
sollte. Zum Teufel ... „Wir haben Ihren Mann."
„Er lebt?"
„Sehr sogar! Er
arbeitet als Tom O'Connor als Versicherungsmakler."
„Don hat immer
für Versicherungen gearbeitet."
„So konnten wir ihn auch finden. Ich habe
Ihnen per Kurier ein Paket mit allem, was wir herausgefunden haben,
zugeschickt; ein paar aktuelle Fotos sind auch dabei - Sie sollten
die Sachen morgen haben, und so bald Sie mich angerufen
haben, um zu bestätigen, daß es sich wirklich um Ihren Mann
handelt, gehe ich mit meinen Informationen zur Polizei, und die kann ihn dann
aufgreifen."
„Die Polizei hat schon einmal gedacht, sie hätten ihn -
in Vancouver -, aber als sie ihn aufgreifen wollten, war er
verschwunden."
„Diesmal wird er da sein." Vicki lehnte sich
zurück, schob die Hand unter den unteren Brillenrand und rieb sich
die Augen. Acht Jahre Metropolitan Toronto Police und zwei
Jahre als Privatdetektivin - sie hatte allerhand Arschlöcher zu
Gesicht bekommen, und Simmons/O'Connor konnte es mit den
Besten von ihnen aufnehmen! Wer versucht, eine Frau und fünf Kinder loszuwerden,
indem er den eigenen Tod vortäuscht, verdient, was er be kommt!
„Mein Partner wird mit Ihrem Mann reden. Ich denke, danach be schließt
er zu bleiben, wo er ist."
Die Bar war laut und verräuchert, die Tische zu klein, um
nützlich, die Stühle zu modern, um bequem zu sein. Das
Bier war teuer, die Gläser mit den harten Getränken enthielten zuviel
Eis, und auf der prätentiösen Speisekarte konnte man neben einer
kruden Mischung aus mindestens drei verschiedenen sogenannten Regionalküchen auch das
Fett und die Kohlehydrate finden, die in
allen Kneipen üblich sind. Wer hier bedien te, war ohne Ausnahme jung, attraktiv und austauschbar; die Kund schaft, etwas weniger jung und nicht ganz so
attraktiv - auch wenn sie ihr Bestes
gab, dies zu verbergen - war genauso nichtssagend. Die Bar war
im Augenblick die Angesagteste
in der ganzen Stadt, und wer in Toronto etwas
auf sich hielt, quetschte sich am Freitag abend durch ihre Türen.
Henry setzte einen Fuß über die Türschwelle,
blieb stehen und muster te die Menge durch leicht zusammengekniffene Augen. Der Geruch so vieler zusammengedrängter Leiber, der Lärm so
vieler Herzen, die im Takt schlugen,
die aus einem halben Dutzend Lautsprechern plärrte, die über all an den
Wänden verteilt hingen, so viele Leben auf so engem Raum, das weckte den Hunger und drohte, ihn
freizusetzen. Henry hielt ihn im Zaum; weniger durch Willenskraft,
sondern einfach, weil er verwöhnt war. In den 450 Jahren seiner Existenz hatte
er noch nie so viele Menschen getroffen, die sich alle so heftig und so
vergeblich bemühten, et was Spaß zu haben.
Unter normalen Umständen hätte Henry einen Bogen um
diesen Ort gemacht.
An diesem Abend aber war er auf der Jagd, und seine Beute hatte ausgerechnet in
dieser Bar Stellung bezogen. Henry trat ein. Die Menge teilte sich, um ihn durchzulassen, und in seinem Kielwasser trie ben wie kleine Strudel leise geflüsterte
Vermutungen.
„Für wen hält der
sich ..."
„... ich sage
dir, das ist..."
Henry Fitzroy, unehelicher Sohn Heinrichs VIII., einst
Duke of Rich mond and Somerset und Vorsitzender des Council of the North, mußte mit einem leisen Seufzer feststellen, daß
sich manche Dinge einfach nie änderten.
Er nahm auf einem Barhocker Platz - der junge Mann, der vorher dort
gesessen hatte, war hastig gewichen, als Henry sich näherte - und scheuchte die Barfrau mit einer Handbewegung fort.
Rechts von Henry zog eine attraktive junge Frau einladend
eine ebenholz schwarze Augenbraue
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