Julia Extra Band 377
rührte sich nicht, sondern wartete geduldig auf ihre Antwort. Er würde keinen Schritt weitergehen, bevor nicht klar war, dass sie genau verstanden hatte, was er meinte.
Sie war noch nie einem Mann nachgelaufen, hatte noch nie die Initiative ergriffen und sich genommen, was sie wollte. Aber sie wollte das hier. Mit einer Intensität, die viel zu groß war, um unterdrückt zu werden.
„Vollkommen klar“, sagte sie also.
Er hob die freie Hand an ihre Wange und beugte langsam den Kopf.
Gott, es war so unfair.
Er war stark und selbstsicher. Sie dagegen bebte vor Verlangen, ihre Knie zitterten. Dabei war sie eine erwachsene Frau mit Erfahrung, doch das hier … das fühlte sich völlig anders an.
Vermutlich war das kein Wunder, schließlich wartete sie seit ihrer Jugend auf diesen Moment. Nein, sogar noch länger, noch bevor sie überhaupt geahnt hatte, wonach genau ihr junger Körper sich sehnte.
Ganz deutlich erinnerte Amber sich an die zufälligen Berührungen von Haut auf Haut, wenn Parker vorsichtig einen Krebs in ihre Hand gesetzt hatte. Erinnerte sich an das Hämmern ihres Herzens, wenn sie nachts wirr geträumt hatte, unscharfe, verschwommene Bilder.
Flüchtig strich seine Zunge über ihre Unterlippe. Ein leises Stöhnen entschlüpfte ihrer Kehle. Sie öffnete die Lippen, und endlich gab er nach und erfüllte ihren Wunsch. Die eine Hand in seinem T-Shirt, versuchte sie, die andere aus seinem Griff zu befreien.
„Langsam, Ace“, murmelte er an ihrem Mund.
Als Kind hatte sie sich immer wie etwas Besonderes gefühlt, wenn er diesen Spitznamen benutzt hatte. Natürlich war sie für ihn nichts Besonderes gewesen, das wusste sie. Aber es war die Art, wie er ihn aussprach, so als wäre sie die Einzige auf der Welt, die ihm etwas bedeutete. Und als er sie jetzt küsste und an ihrem Hals knabberte, empfand sie das gleiche Gefühl.
„Kein Grund zur Eile“, raunte er an ihrem Hals.
Und ob es Grund zur Eile gab!
Lange Sommer, angefüllt mit unschuldiger Sehnsucht. Jahre von Wunschträumen und Luftschlössern. Ein uferloses Becken mentalen Vorspiels.
„Bitte …“, murmelte sie und wand die Hand aus seinem Griff.
Er gab sie frei, und sofort krallte sie die Finger in sein T-Shirt und schob es hektisch hoch. Doch da er die Arme nicht schnell genug hob, gab sie ihr Vorhaben vorerst auf und drückte ihre Lippen auf seine bloße Brust. Er schmeckte nach Salz und nach Leder, als wäre der Geruch seiner Jacke in seine Haut eingezogen. Mit der Zunge fuhr sie über seine Haut, stellte sich albernerweise vor, sie könnte diesen Moment einatmen und für immer in sich bewahren. Parker murmelte etwas, das sie nicht richtig verstand, etwas davon, dass sie sich Zeit lassen sollten, aber sie ignorierte ihn schlicht. Zuerst fuhr sie mit der Nase über seine harte Brustwarze, dann mit der Zunge und schließlich kratzte sie leicht mit den Zähnen darüber.
Er sog scharf die Luft ein.
Sie stellte das Denken ein, als er den Saum seines T-Shirts ergriff. Der Anblick seiner breiten Schultern und der ausgeprägten Muskeln raubte ihr den Atem.
Sie zögerte keine Sekunde, legte die Hände auf seine nackte Brust und schob ihn gegen die Spiegelwand zurück.
„Herrgott, Amber“, zischelte er.
Den Blick auf die feinen Härchen auf seinem Bauch gerichtet, fingerte sie fiebrig an seinem Gürtel, zog den Reißverschluss seiner Jeans herunter und schob die Hose unzeremoniös an seinen Beinen herab. Der Anblick der schmalen Hüften, muskulösen Schenkel und seiner eindeutigen Erregung ließ ihren Atem schneller gehen. Auf einmal konnte sie sich nicht mehr bewegen.
Da schien auch Parker zu begreifen, wie dringend die Sache war.
Seine Hände und Lippen und Zähne waren plötzlich überall. Mit wenigen geschickten Handgriffen zog er sie aus. Befreit stöhnte Amber auf. Endlich. Endlich spürte sie Haut auf Haut.
Als Parker eine Hand zwischen ihre Schenkel schob, verlor Amber jegliches Zeitgefühl. Der Anschlag auf ihre Sinne fuhr wie ein Schock durch ihren Körper, sie riss den Kopf zurück, rang nach Luft.
Auf seinem Gesicht konnte sie jetzt den Hunger sehen, seine Finger wurden mutiger. Das Verlangen wuchs, wurde so stark, dass ihr Tränen hinter den Lidern brannten. Sie schloss die Augen. „Parker …“ Es war mehr ein erstickter Laut der Lust als ein echtes Wort.
Und es war wie der Startschuss für Parker. Er presste die Lippen wieder auf ihren Mund, rieb sich an ihr. Heiß, fiebrig, verlangend. Amber hatte Mühe, ihre
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