Julia Extra Band 377
ihrem Glauben für sich zu beanspruchen, wurde so überwältigend, dass es fast um ihn geschehen war.
Seine Lippen bewegten sich, strengten sich an, Worte zu formen. „Nichts von dem, was du da treibst, wird Wirkung bei mir zeigen, Ace.“ Er war enorm stolz auf sich, dass er tatsächlich noch sprechen konnte.
„Ich nehme nur deine Maße.“
Ein sarkastisches Schnauben stieg aus seiner Kehle. Als sie dann die Länge von seiner Hüfte bis zu seiner Ferse maß, konnte er endlich die Luft aus den Lungen lassen, erleichtert, dass das durchaus auszuhalten war. Er wurde sogar so übermütig, dass er sich schon zu seiner Selbstbeherrschung gratulierte, als sie die Zahlen im Computer speicherte.
Dann erkannte er, wie verfrüht sein Urteil gewesen war.
„Jetzt deine Schrittlänge.“ Sie kniete wieder vor ihm. „Spreiz bitte die Beine ein wenig.“
Schweißperlen traten ihm auf die Oberlippe, als die erotischen Bilder auf ihn einstürzten. Er war noch beschäftigt damit, die Hitze niederzukämpfen, als Amber auch schon das Maßband an der Innenseite seines Schenkels ansetzte. Seine Brust schloss sich komplett, drückte auf sein Herz, hinderte es daran, seinen Dienst zu tun. Als ihre Fingerknöchel dann auch noch flüchtig seine Hoden streiften, erstarrte er zu Stein.
Vergeblich bemühte er sich, sie mit seinem strengen Blick zur Vernunft zu bringen. „Heißt Schrittlänge ausmessen auch, dass du mich unsittlich anfassen darfst?“
Mit großen Augen sah sie zu ihm auf, doch unter all der Unschuld meinte er vorgetäuschte Harmlosigkeit zu entdecken. Und Unsicherheit.
„Entschuldige“, sagte sie und zog das Maßband auf der anderen Seite vom Schritt bis zur Ferse.
Böse runzelte er die Stirn. „Sieht nicht danach aus, als würde es dir leidtun.“
Sie schluckte und räusperte sich. „Stell dich bitte wieder normal hin.“
„Ich stehe normal.“
„Mir scheinst du irgendwie gebeugt zu stehen“, erwiderte sie kritisch.
Natürlich. Weil er sich krampfhaft bemühte, den Zustand seiner männlichen Anatomie zu verheimlichen!
„Jetzt noch das letzte Maß“, kündigte sie an.
Mit einer Hand hielt sie das Maßband an seinem Rücken fest, mit der anderen Hand griff sie zwischen seine Beine und zog es über seinen Hintern.
„Du misst meinen Hintern aus?“, brachte er heiser hervor.
„Ich brauche die genaue Länge deines Schritts.“
Seines Schritts? Das musste irgendein Witz sein, nur verstand er ihn nicht. Wie sollte er auch, wenn ihre Hand jetzt langsam das Band zwischen seinen Beinen hervorzog.
Und in diesem Moment wusste Parker, dass er verloren war.
Er rührte sich nicht, als ihre Finger in gefährliche Nähe zu seiner Erektion kamen. Amber zog das Maßband über seine Frontseite hinauf bis zu seinem Bauchnabel, und er hatte das Gefühl, als würde sie seine Nerven mit einer Rasierklinge bearbeiten und seine Eingeweide verknoten. Und dann, als es fast vorbei war, fuhr sie auch noch mit den Fingerknöcheln der Länge nach über seinen harten Schaft.
Lust explodierte in ihm wie eine Supernova und riss ihn aus der Betäubung.
„Herrgott, Amber.“ Die Augen schmal wie Schlitze, packte er ihr Handgelenk mit eisernem Griff. Alles in ihm pulsierte. „Sind diese Maße überhaupt nötig?“
Sie sah ihn verwirrt an. „Natürlich. Es soll doch perfekt sitzen, da muss man alle Informationen sammeln.“
„Man kann auch zu viel davon bekommen.“ Sein Griff wurde noch fester.
So wie jetzt zu viele Informationen auf ihn einprasselten: Ihre Haut war warm, ihr Puls hämmerte an seinen Fingern, und auf ihrer Miene spiegelte sich unverhohlen pures Verlangen, gemischt mit noch etwas anderem. Er hätte ihr Handgelenk loslassen und sie von sich schieben sollen, doch das Leuchten in ihren Augen hypnotisierte ihn. Sie sah ihn an, als hätte er mehr verdient als nur Sex.
Das Bedürfnis, selbst ein wenig von dieser Hoffnung zu erhalten, um vielleicht für eine kurze Zeit das schwarze Loch in seinem Herzen zu füllen, war einfach zu groß.
„Na schön, du hast gewonnen“, murmelte er und zog sie auf die Füße, den Blick unentwegt auf ihren Mund gerichtet.
Mit seinen grünen Augen hielt er ihren Blick gefangen, und seine Stimme klang rau und heiser. „Aber dir ist klar, dass das alles ist, was du bekommst, oder?“
Seine unverblümten Worte sowie der Beweis seiner Erregung an ihrem Schoß raubten ihr vorübergehend die Sprache. Die Sehnsucht, von ihm umarmt zu werden, wurde immer mächtiger. Doch Parker
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