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Julia Extra Band 377

Julia Extra Band 377

Titel: Julia Extra Band 377 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence , Melanie Milburne , Jacqueline Baird , Lynne Graham , Aimee Carson
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einem Podest mit Spiegelwänden zu drei Seiten postiert. Er war sicher, dass das Arrangement bei Tageslicht durchaus Sinn ergab, wenn man sich in einem Kleid von allen Seiten betrachten wollte. Doch im Moment schien ihm das Ganze eine fast … erotische Note zu besitzen, vor allem, da sie beide allein waren.
    Verdammt, auf was habe ich mich da eingelassen?
    „Zieh Jacke und Schuhe aus“, ordnete Amber an und deutete zu der Sitzgruppe.
    Parker warf die Jacke über die Sessellehne und kickte sich die Schuhe von den Füßen.
    „Äh …“ Ihr Blick blieb auf seiner Waffe und den Handschellen liegen. „Das Halfter auch.“
    Aus irgendeinem Grund zögerte er.
    „Was denn?“ Sie stemmte die Hand in die Hüfte. „Du hast nichts dagegen, Jacke und Schuhe auszuziehen, zögerst aber bei deiner Waffe?“
    „Vielleicht gibt sie mir ja Sicherheit.“ Er grinste schmal. Offensichtlich wartete Amber darauf, dass noch etwas folgte, und so sagte er seinen Standardspruch auf. „Die meisten haben Respekt vor der Polizeimarke, aber meine Smith & Wesson respektiert wirklich jeder.“
    „Hast du dich darum für diesen Beruf entschieden?“ Sie bedeutete ihm, sich auf das Podest vor die Spiegel zu stellen. „Wegen des Respekts?“
    Die Leere in seiner Brust weitete sich sprunghaft aus. Verdammt. Er hatte nur einen Witz machen wollen, doch sie ging gleich zu den ernsten Themen über.
    „Wie lange dauert so etwas?“ Er stellte sich auf das Podest.
    Sie holte ein Maßband, kam zu ihm, und sein Magen zog sich zusammen. „Ich muss Maß nehmen für ein Hemd, eine Hose und ein Jackett“, antwortete sie.
    Das war keine klare Antwort auf seine Frage. Er lehnte sich ein Stück zurück und sah argwöhnisch auf sie hinunter, die Brauen so fest zusammengezogen, dass es aussah, als würden sie eine Linie bilden.
    „Entspann dich“, sagte Amber, doch etwas an ihrem Ton machte ihm genau das unmöglich. „Es wird schon nicht wehtun.“
    Ihre vollen Lippen verzogen sich zu einem kleinen Grinsen, und er hoffte, dass sie sich allein auf das Ausmessen bezog. Mit völlig unschuldiger Miene, aber einem wissenden Glitzern in den Augen, legte sie das Maßband um seinen Nacken – und somit gezwungenermaßen auch ihre Arme. Sein Herz schlug härter.
    Ihr Lächeln machte ihn wirklich nervös. „Ich wollte dich noch etwas fragen“, sagte sie, während sie Maß nahm. Ihre Finger strichen über die Haut direkt unterhalb seines Adamsapfels.
    Die flüchtige Berührung jagte ihm ein Prickeln über den Rücken. Wie konnte das überhaupt sein, wo sie doch nur seinen Hals berührte, und dann auch noch unabsichtlich?
    „Gehst du zu der Dinnerparty, die deine Mutter in zwei Wochen gibt?“
    Das war immerhin eine Frage, die er beantworten konnte, ohne seine Worte sorgsam abwägen zu müssen. Das Denken war nämlich deutlich schwieriger, seit sie so nah bei ihm stand. „Nein.“
    Das klang harscher, als er beabsichtigt hatte, aber ihre Finger hatten ein dumpfes Pochen in seinem Körper in Gang gesetzt. Wie lange konnte es denn dauern, Maß zu nehmen? Schließlich peilte sie hier ja kein genaues Ziel mit einer Atomrakete an, oder? Eine ungefähre Zahl musste doch wohl reichen.
    „Warum nicht?“ Sie ließ die Hände sinken und ging zu dem Laptop, der auf dem Kaffeetisch stand.
    „Weil ich meiner Mutter nichts zu sagen habe. Aber wenn ich mich auf der Party blicken lasse, muss ich mit ihr reden.“
    „Wann habt ihr beide zum letzten Mal miteinander gesprochen?“
    Das Loch in seinem Herzen schien jetzt doppelt so groß zu sein. „Sie hat mich auf meinem Handy angerufen – an dem Tag, als mein Vater starb.“ Noch heute spürte er die Verzweiflung, die Einsamkeit. „Ich habe den Anruf nicht angenommen.“
    Amber drehte sich um und kam wieder näher. Für einen Moment musterte sie ihn schweigend. Der fragende Blick, das Thema und ihre Haut, die aussah, als würde sie nach Sahne schmecken, machten die Situation äußerst unbehaglich für ihn.
    Er starrte auf ihr Spiegelbild.
    „Du solltest mit ihr reden“, sagte sie leise.
    „Ich wüsste nicht, worüber.“
    Es war nur eine kurze Pause, doch er ahnte, dass sie noch mehr sagen wollte. Als sie dann aber weitersprach, waren es nicht die Worte, die er erwartet hatte.
    „Ich werde jetzt deine Ärmellänge ausmessen.“
    Mit wesentlich mehr Sorgfalt, als er für nötig hielt, maß sie von seinem Nacken den Rücken hinunter, von Schulter zu Schulter, von den Schultern zu den Handgelenken. Das T-Shirt, das

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