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JULIA FESTIVAL Band 78

JULIA FESTIVAL Band 78

Titel: JULIA FESTIVAL Band 78 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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„Ich habe Ihre Arbeit immer sehr bewundert.“ Sie musste sich erst daran gewöhnen, wie leicht man mit Geld sogar Wertschätzung kaufen konnte.
    „Nun, besser?“, fragte Cliff lächelnd, als er den Wagen startete.
    „Ich habe meine Meinung über dich geändert“, antwortete sie lachend. „Du bist kein Monster, sondern ein Teufel.“
    Sie erinnerte sich daran, wie sie Cliff einmal negativ als berechnend, zynisch und manipulierend charakterisiert hatte. Und heute waren das ganz besondere Fähigkeiten, die er mit einschlagendem Erfolg eingesetzt hatte. Für sie. Durch Cliffs lobende Worte, die von nun an die Basis für jede öffentliche Version ihrer Tätigkeit bei den Staffords bildeten, war ihr Ruf als Kindermädchen wieder tadellos. Sie fing an zu verstehen, weshalb er glaubte, selbst Berge versetzen zu können. Denn in nur wenigen Minuten hatte er es äußerst freundlich geschafft, dass Paula sie als seine Partnerin sah. Ein besserer Start in ihr neues Leben, als sie es sich je hätte träumen lassen.
    „Aber wie konntest du so sicher sein, dass du die Staffords umstimmst?“, fügte sie aus diesen Gedanken heraus hinzu.
    „Ganz einfach“, lachte er zufrieden. „Sie haben einen beträchtlichen Überziehungskredit in meiner Bank. Das gibt mir einen gewissen Vorteil. Aber man sollte niemals jemanden bezwingen, ohne die bittere Pille zu süßen. Für das beste Ergebnis muss auch immer ein Rest von Respekt gewahrt bleiben.“
    Während der Fahrt in ihr neues Leben warf Carolyn Cliff immer wieder verstohlene Seitenblicke zu. Er wirkte entspannt und zufrieden, und doch wies seine ganze Haltung darauf hin, dass er ein Mann war, der wusste, was er wollte. Und der bekam, was er wollte. Genau dafür verfügte er über das nötige Know-how.
    „Was war deine Stärke in dem Kampf um mich?“, nahm sie schließlich das Gespräch wieder auf. „Was hat dich so sicher gemacht, dass ich nachgeben würde?“
    „Du selbst“, sagte er ohne zu zögern. „Deine Reaktion auf mich in der Nacht nach Marlees Hochzeit.“
    „Unter dem Einfluss von zu viel Champagner?“, fragte sie leicht ironisch.
    „ In vino veritas“, dozierte er lakonisch. „Das trifft zwar nicht immer zu. Einige Leute fangen an, unter dem Einfluss von Alkohol äußerst wesensfremd zu handeln. Aber nicht du. Du warst ganz einfach du selbst.“
    Carolyn schluckte nervös. Ganz plötzlich fühlte sie wieder diese merkwürdige Scheu. „Cliff“, begann sie zaghaft, „diese Nacht … ich bin nicht sicher, dass es noch einmal so sein kann.“
    Er strich ihr sanft über die Wange. „Hab keine Angst, Carolyn. Ich verspreche dir, dass nur das geschieht, was du wirklich willst. Du musst dir um nichts Sorgen machen.“
    „Wie du es mit den Staffords gemacht hast?“, fragte sie ungewollt schroff. „Willst du meine Antworten, mein Verhalten, mein ganzes Leben sorgsam kontrollieren?“
    „Nein, Carolyn“, sagte er fest. „So niemals bei dir.“ Er schaute sie liebevoll an. „Was zwischen uns passiert, muss freiwillig gegeben und genommen werden. Das ist es, was ich unter unserer Partnerschaft verstehe. Weißt du jetzt, was ich damit meine?“
    Carolyn nickte nur. Zum Sprechen war sie viel zu erschüttert. Bitte, lass es funktionieren, überlegte sie sich. Sie spürte plötzlich, dass ihr die Beziehung zu Cliff wichtiger war, als alles andere zuvor in ihrem Leben. Und wichtiger als alles, was noch kommen mochte.
    An der Hafenfront von Lavender Bay bog er in eine Seitenstraße ein, die in ein parkähnliches Gelände mit einem kreisförmig konstruierten Komplex von Appartementhäusern mündete, hielt an und öffnete das Tor zu einer Privatgarage mit Hilfe einer Fernbedienung.
    Am Ende der Garage befand sich ein Privatlift. Sie stopften die kleine Kabine so weit es ging mit Carolyns Sachen voll und fuhren dann nach oben in Cliffs Appartement, das das oberste Stockwerk des Hauses bildete.
    Carolyn war zwar darauf vorbereitet, dass Cliff in seinem Leben weder Komfort noch Luxus entbehrte. Doch niemals hätte sie dieses Ausmaß an Luxus erwartet. Es gab nur ein Wort dafür: ehrfurchtsvoll.
    Das Foyer führte zu einem weitgeschwungenen Gang, eine Art von Galerie über dem eingelassenen Wohnraum, der nicht minder spektakulär war. Sessel und Sofa aus weichem Leder waren um Glas- und Chromtische herum gruppiert, auf denen faszinierende Skulpturen standen. Sie waren alle auf eine riesige Fensterfront gerichtet, die die Sydney-Harbour-Bridge in ihrer ganzen

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