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JULIA FESTIVAL Band 78

JULIA FESTIVAL Band 78

Titel: JULIA FESTIVAL Band 78 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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verräterische Kleidungsstück hinter ihrem Rücken zu verbergen. Doch zu spät.
    „Es tut mir leid“, entschuldigte er sich sofort und runzelte besorgt die Stirn. „Daran hatte ich überhaupt nicht mehr gedacht. Ich hätte ihn vor deiner Ankunft entfernen sollen.“
    „Gehörte er …?“
    „Einer Gelegenheitsbekanntschaft“, unterbrach er sie rasch. „Ich habe kein Leben im Zölibat geführt und brauchte hin und wieder Bettgefährtinnen. Aber was ich gesagt habe, stimmt: Du bist die erste Frau, die ich gebeten habe, mit mir zusammenzuleben.“
    Carolyn glaubte ihm. Doch der Gedanke an seine Affären war nicht zu ertragen. Hatte er diese Frauen auch so zärtlich geliebt wie sie gestern Nacht? Und wie viele mochten es gewesen? Cliff war ein hervorragender Liebhaber und …
    „Du hattest Jeff vor mir“, fuhr er ruhig weiter fort, als könnte er ihre Gedanken lesen. „Doch von jetzt an gibt es nur noch uns beide.“
    „Ja“, sagte sie fest. Trotzdem schlichen sich wieder alte Zweifel ein. Cliff hegte sicher nicht die gleichen Gefühle für sie wie sie für ihn. Wie lange würde es dauern, bis er sie auf eine Ebene mit seinen „Gelegenheitsbekanntschaften“, stellte?
    Er kam zu ihr und nahm ihr den Bademantel aus der Hand.
    „Du musst ihn nicht wegräumen“, protestierte sie entschieden.
    „Aber ich will es.“ Er lächelte reuevoll. „Klare Verhältnisse, Carolyn. Es soll keinen Schatten irgendeiner anderen Frau geben. Nur dich.“
    Dann küsste er sie. Leidenschaftlich und besitzergreifend. Und augenblicklich war jeder Gedanke an eine andere Frau ausgelöscht.
    Überhaupt entpuppte sich das Zusammenleben mit ihm als Paradies auf Erden. Die ganze erste Woche verlief genauso glücklich wie ihr Anfang. Er vergab ihr lächelnd jede ihrer Launen. Nichts machte ihm zu viel Mühe, und sie freute sich, wenn sie ihm Freude machte.
    Zum ersten Mal in ihrem Leben war Carolyn froh, eine Frau zu sein. Die Kleider, die sie bei Paula Michaelson auf seinen Wunsch hin kaufte, waren der Traum eines jeden Mädchens. Es störte sie auch nicht, dass sie ihre weiblichen Reize sehr unterstrichen. Sie trug sie stolz und unbefangen, denn Cliff beschützte sie in jeder Lage. Sie gehörte ganz eindeutig zu ihm. Und alle anderen Männer mussten ihre Bewunderung auf Blicke beschränken.
    Er fuhr mit ihr in eine Gärtnerei, in der sie alles Notwendige für ihre Terrassenpläne aussuchen konnte. Er erklärte ihr die Handhabung des Computers, so dass sie sich mit dem Textverarbeitungsprogramm vertraut machen konnte. Er diskutierte mit ihr Vor- und Nachteile bestimmter Fortbildungskurse und die beruflichen Möglichkeiten, die sich daraus ergaben. Er ermutigte sie, sich über alle möglichen Berufe zu informieren, ohne sich selbst dabei Grenzen zu setzen. Und dann etwas zu wählen, das ihren Fähigkeiten entsprach und sie gleichzeitig herausforderte und erfüllte.
    Da zwei Mal wöchentlich eine Reinigungsfrau kam, blieb im Haushalt nur wenig für Carolyn zu tun. So machte sie es sich zur Aufgabe, Cliff abends mit irgendeinem delikaten Essen zu überraschen. Sie hatte viel von den Köchinnen der Familien gelernt, für die sie als Kindermädchen tätig gewesen war. Und es freute sie, dass er die trauten Dinner zu zweit genauso genoss wie sie.
    Carolyn war unsagbar glücklich. Cliff war nicht nur ein wundervoller Liebhaber, sondern bereicherte auch den Alltag mit kostbaren kleinen Aufmerksamkeiten – ein Lächeln, ein Blick, eine Berührung. Jeden Tag rief er sie vom Büro aus an, einfach nur, um ihre Stimme zu hören, oder um zu fragen, ob er irgendetwas Besonderes aus der Stadt mitbringen sollte. Carolyn konnte sich keinen besseren Partner vorstellen.
    Zwischendurch drängte sich ihr der Gedanke auf, dass sie gerade ihre Flitterwochen erlebte. Sie konnte nicht erwarten, dass dieses ungetrübte Glück anhielt. Zwei Menschen konnten nicht für ewig in perfekter Harmonie zusammenleben. Wenn der erste Zauber verflogen war, der Reiz des Neuen für Cliff, dann …
    Nein! Entschieden verdrängte Carolyn diese ersten Zweifel, die sich einschleichen wollten. Es gab keinen Grund sich über Probleme den Kopf zu zerbrechen, die es noch nicht gab.
    Als sich die erste gemeinsame Woche mit Cliff dem Ende neigte, musste Carolyn sich der Tatsache stellen, dass auch andere Flitterwochen bald vorüber waren. Am Wochenende kehrten Marlee und Ray zurück und hatten nicht die geringste Ahnung, was inzwischen alles passiert war.
    Sie musste Marlee

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