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JULIA FESTIVAL Band 84

JULIA FESTIVAL Band 84

Titel: JULIA FESTIVAL Band 84 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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schimmerte. Ein Tuch von dergleichen Farbe verbarg sein Haar und eine schwarze Maske die Hälfte seines Gesichts. Das weiße weite Hemd unter dem Cape war fast bis zum Bauch offen und gab den Blick auf einen sonnengebräunten, muskulösen Oberkörper frei. Ein breiter schwarzer Gürtel mit einer großen Silberschnalle in Form eines Totenschädels zierte die schmale Taille, eine enge schwarze Hose und hohe Stulpenstiefel betonten die langen, kraftvollen Beine.
    Der Mann war nicht zum Anbeißen … er war gefährlich.
    Katies Herz pochte schneller. Er kam geradewegs auf sie zu mit der Tod bringenden Anmut einer Raubkatze, die ihre Beute anvisiert hat und durch nichts mehr abzuhalten ist. Katie spürte seine Entschlossenheit und erschauerte. Ohne zu überlegen, schob sie ihren Stuhl zurück und stand auf, um ihm entgegenzutreten.
    Noch ehe er sie erreicht hatte, spürte sie seine magnetische Ausstrahlung und wusste nicht, ob sie dagegen ankämpfen oder sich ergeben sollte. Eine innere Stimme warnte sie, aber stärker als alle Furcht war das erregende Gefühl, sich dieser Herausforderung zu stellen, ohne Rücksicht auf die Folgen.
    Etwas Vergleichbares hatte sie nicht mehr empfunden, seit … seit ihre unglückliche Liebe zu Carver Dane sie in eine Welt der Leidenschaft entführt hatte, aus der sie dann so brutal und unvermittelt herausgerissen worden war.
    Gänzlich ungebeten tauchten sie auf, die Erinnerungen an eine Zeit, die Katie ganz bewusst verdrängt hatte. Sie erstarrte ablehnend, als der Seeräuber einen Schritt vor ihr stehen blieb und einladend eine Hand ausstreckte. Zögernd betrachtete Katie die Hand, und die Erinnerung an Carver verschwand. Die Handfläche dieses Mannes zeigte keinerlei Spuren von harter, körperlicher Arbeit.
    „Tanzen Sie mit mir?“
    Die Frage enthielt einen leicht spöttischen Unterton. Unwillkürlich blickte Katie auf, aber die schwarze Maske verbarg den Ausdruck seiner Augen. Dennoch hatte Katie das unbestimmte Gefühl, dass es Selbstironie war, die ihm dieses kleine Lächeln entlockte, das seine Mundwinkel umspielte. Als würde er sich dafür verachten, dass er sich zu der Femme fatale, deren Rolle sie heute Abend spielte, hingezogen fühlte … Der Gedanke ärgerte sie. Wie du mir, so ich dir, dachte Katie. Sein Seeräuberkostüm war schließlich nicht weniger sexy als ihre Verkleidung als Carmen. Zweifellos war er sich seiner Wirkung auf die Frauen bewusst und rechnete damit, in ihr eine leichte Beute zu finden.
    Und plötzlich fühlte Katie eine unbändige Lust, ihn und seine maßlose Arroganz herauszufordern. Anstatt ihre Hand in seine zu legen, stemmte sie sie provokant in die Hüften und fragte bewusst aufreizend: „Sie gehen ein gehöriges Risiko ein, meinen Sie nicht? Immerhin neigen die Männer dazu, Carmen zu verfallen, wenn sie sich erst einmal in ihre Hände begeben haben.“
    Er winkte sorglos ab. „Mein Leben ist eine ganze Folge von Risiken. Eins mehr oder weniger macht auch nichts mehr aus.“
    „Und Sie kommen jedes Mal ungeschoren davon?“, fragte Katie ungläubig.
    „Nein, aber ich verberge meine Narben gut.“
    Die Antwort gefiel ihr. Sie machte ihn menschlicher, nicht ganz so unbesiegbar. Katie lächelte. „Ein furchtloser Kämpfer, also.“
    „Eher ein Überlebenskünstler.“
    „Gegen jede Chance.“
    „Möchten Sie, dass ich mich zurückziehe, Carmen?“
    „Das würde das Spiel verderben.“ Hüftschwingend stolzierte sie um ihn herum, wobei sie ihren Rüschenrock in Carmen-Manier schwang. Es war ein erregendes Gefühl, einmal ganz bewusst ihre weiblichen Reize in Szene zu setzen. Provozierend streckte sie ihrerseits die Hand aus. „Tanzen Sie mit mir?“
    Er folgte ihren Bewegungen wie magnetisch angezogen, nahm ihre Hand und hob sie viel sagend an seine Lippen. „Glauben Sie mir, das Vergnügen wird ganz auf meiner Seite sein.“
    Wie zur Besiegelung seiner Worte drückte er ihr einen heißen, sinnlichen Kuss in die Handfläche und beraubte sie so der Möglichkeit einer schlagfertigen Antwort. Ein elektrisierendes Gefühl durchzuckte ihren Körper, und ehe sie sich wieder gefasst hatte, hatte er ihr bereits den Arm um die Taille gelegt und führte sie entschlossen auf die Tanzfläche. Dort legte er sich ihre Linke auf die Schulter und presste ihren Körper fest an sich.
    „Jetzt tanzen wir“, flüsterte er verheißungsvoll. „Und wir werden sehen, ob Carmen dem Piraten zu folgen vermag.“

2. KAPITEL
    Katie war überwältigt von der

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