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JULIA FESTIVAL Band 95

JULIA FESTIVAL Band 95

Titel: JULIA FESTIVAL Band 95 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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lassen und finanzieren, während du in New York lebst. Dort wirst du bestimmt glücklicher sein als hier. Das ist mehr deine Welt.“
    Seine Welt war da, wo Elissa war. Warum hatte er das nicht vorher erkannt?
    Elissa ging in das kleine Badezimmer und kam mit ihrer Kulturtasche zurück. Sie legte sie als Letztes in den Koffer und schloss den Deckel. Dann wischte sie sich nochmals Tränen aus dem Gesicht.
    „Ich werde dich immer lieben, Cole. Was auch passiert.“ Auf dem Weg zur Tür setzte sie den Koffer kurz ab und blieb vor Cole stehen. Sie sah ihn an, und ihre Lippen zitterten verdächtig, als sie weitersprach. „Sobald ich wieder in Los Angeles bin, suche ich einen Anwalt auf. Ich werde die Scheidung beantragen. Dann verschwinde ich endlich ganz aus deinem Leben.“ Elissa nahm den Koffer wieder in die Hand. „Ich wünsche dir alles Gute. Versuch, glücklich zu werden.“
    Eine große Hoffnungslosigkeit überkam Cole. Die musste er erst überwinden, bevor er die richtigen Worte fand. „Ich liebe dich, Elissa“, sagte er laut. „Bitte verlass mich nicht.“
    Leider war es zu spät, denn sie war längst aus dem Zimmer gegangen.
    Elissa nahm den Telefonhörer auf und wählte die vertraute Nummer. Nach zwei Klingelzeichen nahm ihre Schwester den Hörer ab.
    „Hallo, Fallon, ich bin’s.“
    „O nein, was ist passiert? Du weinst ja.“
    „Ich bin wieder in Los Angeles“, erwiderte Elissa und versuchte vergebens, es sich auf der Couch in ihrem Apartment gemütlich zu machen. Drei Jahre lang hatte sie hier gewohnt, und doch wollte es ihr nicht gelingen, dieser so vertrauten Behausung auch nur einen Funken von Behaglichkeit abzugewinnen.
    „Wie bitte?“
    Unter Tränen erzählte Elissa der Schwester, was vorgefallen war. „Und jetzt muss ich mir überlegen, was ich mit meinem Leben anfangen soll.“
    „Du musst dich ja nicht sofort entscheiden“, entgegnete Fallon zögernd. „Lass dir Zeit, und denke in Ruhe über deine Zukunft nach.“
    „Du denkst an etwas ganz Bestimmtes, Fallon. Ich kenne dich doch. Bitte, sag mir ehrlich deine Meinung.“
    „Bist du sicher, dass du sie hören willst?“
    Fallons Tonfall ließ sie ihre spontane Reaktion auch schon bereuen, doch nun konnte sie nicht mehr zurück. „Natürlich“, entgegnete sie deshalb.
    „Werde endlich erwachsen“, meinte Fallon nach einer kurzen Pause. „Da sitzt du in deinem Apartment und heulst, weil Cole zur Beerdigung seines Großvaters geflogen ist. Arme Elissa. Cole vertraut dir nicht, Cole liebt dich nicht. Warum sollte er auch? Sieh dich doch an. Du regst dich darüber auf, dass er aus deinem Leben verschwunden ist, aber du bist doch diejenige, die ihn verlassen hat.“ Die letzten Worte sagte sie betont langsam.
    „Bist du fertig?“, fragte Elissa, am Boden zerstört.
    „Nein, noch nicht. Cole hat dich gebeten, ihn zu dem Treffen mit seinem Großvater zu begleiten. Ich bin sicher, dass er dich auch bei der Beerdigung gern dabeigehabt hätte, nachdem er den ersten Schock überwunden hatte. Als er dich dann beim Packen antraf, hat er voreilige Schlüsse gezogen, na und, kannst du es ihm verdenken? Du hast ihn schließlich schon einmal verlassen. Du hättest bei ihm bleiben müssen, um ihm zu beweisen, dass er dir vertrauen kann.“
    Das zu hören war so schockierend, dass Elissa unvermittelt zu weinen aufhörte und fassungslos lauschte.
    „Ich habe das Gefühl, ich muss mich verteidigen, aber ich weiß nicht, wo ich ansetzen soll.“
    „Versuch es erst gar nicht. Der Fehler liegt voll und ganz bei dir.“
    Fallons Urteil war gnadenlos. Aber sie hatte recht. „O nein“, flüsterte Elissa entsetzt. „Ich habe es wieder getan. Ich habe ihn ein zweites Mal verlassen, nur weil er mir noch nicht sagen konnte, wie viel ich ihm bedeute.“
    „Und?“, fragte Fallon. „Hat er dir das nicht jeden Tag gezeigt?“
    „Ich glaube schon“, gestand Elissa ein. „Denn sonst könnte ich in seiner Gegenwart nicht so glücklich sein. Ich muss ihm etwas bedeuten. Und wenn das, was er für mich empfindet, nicht Liebe ist, so ist es zumindest nah daran.“
    „Tja, Schwesterchen, ich glaube, du hast einen großen Fehler gemacht.“
    Elissa ließ den Kopf auf die Knie sinken. „Was habe ich nur angerichtet. Und zu allem Überfluss habe ich ihm noch unterbreitet, dass ich die Scheidung einreichen werde.“
    „Wie kann man nur so dumm sein, Elissa“, fuhr Fallon die Schwester an, bereute aber gleich darauf ihre Worte. „Entschuldige, ich sollte

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