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JULIA FESTIVAL Band 95

JULIA FESTIVAL Band 95

Titel: JULIA FESTIVAL Band 95 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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hier auf St. Alicia hatten die Architekten sich selbst übertroffen.
    Die Bungalows lagen an einer Lagune. Das Hotel selbst bestand aus drei Flügeln und erstreckte sich über fast eine halbe Meile. Der weiße Strand reichte um die gesamte Insel. Fallon hatte gehört, dass man sie zu Fuß umrunden konnte, entschied sich jedoch dagegen, denn St. Alicia war über fünfhundert Quadratmeilen groß, und sie hatte wenig Lust, eine solche Strecke in Sandalen zurückzulegen.
    Ein Pfad führte um die Lagune. Sie schlenderte ihn entlang und sog die tropische Süße ein, die die Luft erfüllte. Vögel flatterten umher. Farbenprächtige Blumen säumten den Weg. Kleine Eidechsen dösten auf den Felsen.
    Als sie um eine Ecke bog, bemerkte sie, dass etwas in der Lagune trieb. Zuerst hielt sie es für einen Fisch, aber die Form war anders, und was immer es war, es tauchte nicht unter die Oberfläche. Sie ging näher heran, beugte sich hinab und holte eine Flasche aus dem Wasser, in der ein zusammengerolltes Stück Papier steckte.
    Fallon schaute sich um. Wollte jemand ihr einen Streich spielen? Eine Flaschenpost? So etwas gab es im wirklichen Leben nicht. Sie setzte sich auf eine der Steinbänke am Pfad, zog erst den Korken, dann den Zettel heraus und las ihn.
    „Mein Name ist Anna Jane, und ich bin neun Jahre alt. Ich wohne in einem großen Haus am nördlichen Ende der Insel. Ich habe niemanden, mit dem ich spielen kann. Ich hoffe, wenn Du diese Nachricht erhältst, kommst Du mich besuchen und wir werden Freunde.“
    Unter der Nachricht stand „umdrehen“. Gehorsam drehte Fallon das Blatt um und sah eine mit der Hand gezeichnete Karte, auf der das Haus des kleinen Mädchens mit einem X markiert war.
    „Wie traurig“, flüsterte Fallon. Ihre eigene Familie war zwar nicht perfekt gewesen, aber sie hatte das Glück gehabt, mit zwei Schwestern aufzuwachsen.
    Fallon betrachtete die Karte. Die Insel darauf ähnelte St. Alicia. Vielleicht lag das gar nicht weit entfernt. Wenn die Eltern nichts dagegen hatten, würde sie das einsame kleine Mädchen gern besuchen.
    Sie nahm die Nachricht mit ins Hotel. Am Pool gab es eine Bar unter einem Strohdach. Sie setzte sich auf einen Hocker und lächelte dem Barkeeper zu.
    Sie sah auf sein Namensschild. „Hallo, Joshua“, sagte sie und zeigte ihm die Karte. „Wissen Sie, wo dieses Haus ist?“
    Der junge Mann studierte die Zeichnung. „Das sieht nach Mr. Wilkensons Haus aus.“
    „Der Eigentümer des Hotels?“
    Joshua nickte.
    „Also muss das hier von seiner Tochter sein“, folgerte sie. „Wo ist seine Frau?“
    Joshua runzelte die Stirn. „Mr. Wilkenson ist nicht verheiratet. Und es gibt auch kein kleines Mädchen.“
    „Aber es muss ein Kind geben.“ Sie drehte den Zettel um. „Es hat das hier geschrieben.“
    Joshua überflog den Text. „Ich weiß nicht, wer sie sein könnte.“
    „Seltsam. Gibt es dort noch ein anderes Haus?“
    „Der Chef hat keine Nachbarn. Sein Anwesen ist leicht zu finden. Etwa vier Meilen den Strand entlang. Aber seien Sie gewarnt, Mr. Wilkenson legt keinen Wert auf Gesellschaft.“
    „Das wundert mich nicht.“ Der Eigentümer der Wilkenson-Hotelkette galt als menschenscheu. „Der Mann interessiert mich nicht, nur das kleine Mädchen. Keine Angst, ich werde ihm nicht sagen, dass Sie mir den Weg verraten haben.“
    Joshua beugte sich lächelnd vor. „Gut. Ich möchte nicht mit Mr. Wilkenson sprechen müssen. Meine Schicht ist in zwei Stunden vorüber, und ich freue mich schon auf den Urlaub zu Hause.“
    „Wo ist das?“
    „Jamaika. Ich habe fünf Schwestern und drei Brüder. Wir werden zum ersten Mal seit vier Jahren Weihnachten wieder zusammen feiern.“ Er sah auf die Uhr. „Mein Flugzeug geht um fünf.“
    Fallon glitt vom Hocker. „Wenn ich es über mich hinwegfliegen sehe, werde ich winken.“ Sie nahm den Zettel. „Ich wünsche Ihnen einen schönen Urlaub, Joshua. Und danke für die Information.“
    Er lächelte ihr zu.
    Fallon studierte die Karte. Vier Meilen am Strand waren wie sechs Meilen auf einem Pfad. Der weiche Sand kostete Kraft. „Denk daran, wie gut es deinen Oberschenkeln tun wird“, sagte sie sich und sah zum Himmel hinauf. Es war fast zwei Uhr. Das Haus zu finden und noch bei Tageslicht zurückzukehren war unmöglich, und sie wollte sich lieber nicht auf Jarrett Wilkensons Gastfreundschaft verlassen. Sie würde morgen früh aufbrechen. Dann konnte sie das Haus finden, konnte herausbekommen, ob dort wirklich ein einsames

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