JULIA FESTIVAL Band 95
willen zu lieben. Und deshalb habe ich jetzt den Mut, zu dir zurückzukommen.“
„Wenn du nicht gekommen wärest, hätte ich dich geholt.“
Elissa drückte seine Hände. „Ich bin froh, dass es dazu nicht kommen musste.“ Elissa suchte seinen Blick. „Cole, ich weiß, dass du keinen Grund hast, mir zu glauben, aber ich schwöre dir, dass ich dich von ganzem Herzen liebe und dass ich die Absicht habe, für immer bei dir zu bleiben. Wenn nötig, schlage ich mein Zelt vor deiner Tür auf oder verstecke mich auf dem Rücksitz deines Wagens. Vielleicht bewerbe ich mich auch um einen Job in deinem Vorzimmer und stehe dir immer im Weg.“
Cole zog Elissa an sich und streichelte ihre Wange. „Das wird wohl kaum nötig sein“, entgegnete er glücklich.
„Und wieso nicht, wenn ich fragen darf?“
Er lächelte sie an. „Weil ich dich liebe und weil ich möchte, dass wir bis an unser Lebensende zusammenbleiben. Ich möchte mit dir alt werden und zusehen, wie unsere Kinder aufwachsen. Ich werde direkt neben dem Waisenhaus ein Haus für uns bauen, sodass wir zwischen New York und Ojai hin und her pendeln können. Du sollst meine Frau, meine Geliebte und meine Freundin sein.“
„Ich verstehe dich nicht“, sagte Elissa und sah ihn verwundert an. „Willst du damit sagen, dass du mich liebst?“
„Ja.“
„Und du glaubst mir auch, dass ich dich liebe?“
Cole lachte. „Ja. Ist das denn so schwer zu verstehen?“
„Und du vertraust mir auch?“, fuhr Elissa unbeirrt fort.
„Ja, von ganzem Herzen.“ Er beugte sich zu ihr vor und küsste sie auf den Mund. „Ich möchte dir übrigens noch etwas geben“, sagte er, nachdem sie sich voneinander gelöst hatten.
„Was denn?“, fragte Elissa neugierig.
Cole zog einen schmalen Goldreif aus der Hosentasche und steckte ihn ihr auf den Finger. „Den hast du vor fünf Jahren zurückgelassen, als du gegangen bist. Ich habe ihn aufgehoben, weil ich immer gehofft habe, dass du ihn vielleicht doch einmal wieder tragen möchtest.“
„O Cole.“ Elissa hatte Tränen in den Augen. „Danke, dass du ihn für mich verwahrt hast. Und danke, dass du mir glaubst und mich liebst, und überhaupt – für alles.“
Sie küssten sich wieder. Endlich war Cole glücklich. Ganz egal, was die Zukunft für ihn bereithielt, eines war sicher: Elissa war endlich wieder dort, wo sie hingehörte – bei ihm.
– ENDE –
Noch ein Kuss
und ich bin verloren
1. KAPITEL
Fallon Bedford rekelte sich auf dem Liegestuhl vor ihrem Bungalow und versuchte sich einzureden, dass es ihr großartig ging. Das Lügen war ihr noch nie leichtgefallen. Selbst im Paradies war es schwer, allein zu sein.
„Du bist im Urlaub“, sagte sie. „Entspann dich.“
Es wirkte nicht. Sie schob die Sonnenbrille hoch und holte tief Luft. Die Sonne war warm auf ihrer Haut, der Himmel postkartenblau. Neben ihr auf dem kleinen Tisch stand ein tropischer Drink mit viel Rum, daneben lag ein Modemagazin. Sie hatte den Tag genießen und sich um nichts und niemanden Sorgen machen wollen. Bis halb zwei Uhr nachmittags hatte sie das auch durchgehalten, dann aber hatte die Langeweile eingesetzt.
Vielleicht war es ein Fehler gewesen, so früh auf die Insel zu kommen. Sie hatte es jedoch für eine gute Idee gehalten. Das Schuljahr war zwei Wochen vor Weihnachten zu Ende gewesen, und anstatt zu Hause darauf zu warten, dass ihre Drillingsschwestern und deren Männer Urlaub machten, war sie selbst aktiv geworden. Der Bungalow, den sie zusammen reserviert hatten, war frühzeitig frei geworden. Also war sie alleine vorgeflogen. Jetzt hatte sie zehn Tage für sich, zum Surfen, Sonnen oder was immer die Leute hier taten. Unglücklicherweise war es erst halb zwei Uhr des ersten Tages.
„Du bist undankbar“, rügte sie sich laut und setzte sich auf. „Oder du bist das Faulenzen nicht mehr gewohnt.“ Die Fünftklässler hielten sie auf Trab. Sie hatte den Beruf, ihre beiden Schwestern und ihre Zukunftspläne. Das alles ließ ihr nicht viel Freizeit. In ein paar Tagen würde ihr das Nichtstun bestimmt weniger schwerfallen, aber im Moment war sie viel zu rastlos. Sie beschloss, einen Spaziergang zu unternehmen.
Fallon band sich ein Tuch um und stand auf. Sie nahm den Hut und die Zimmerschlüssel, nippte noch einmal an ihrem Drink und ging zum Pfad, der zum Haupthaus des Hotels führte.
Die Anlage war ein romantisches Versteck inmitten eines tropischen Paradieses. Die Wilkenson-Hotelkette war bekannt für ihren Luxus, aber
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