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JULIA FESTIVAL Band 95

JULIA FESTIVAL Band 95

Titel: JULIA FESTIVAL Band 95 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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niemand auf sie warten.
    „Du siehst so ernst aus.“
    Sie sah hoch. Jarrett stand in der Tür. Sie lächelte. „Ich habe mein Tagebuch gefunden und entdecke mich gerade wieder.“
    „Irgendwelche Überraschungen?“
    „Einige.“
    „Angenehme, hoffe ich.“
    Sie zuckte nur mit den Schultern.
    Er trat ein, zog den Hocker unter der Frisierkommode hervor und setzte sich. „Und wer ist nun Fallon Bedford?“
    „Jemand ganz anderes als die mysteriöse Arielle.“
    „Das kann ich nicht glauben.“
    „Es stimmt.“ Sie zeigte auf den offenen Schrank. „Siehst du die Kleider? Vergleich sie mit dem Rock. Alles, was ich mir aus der Boutique ausgesucht habe, ist ganz anders als meine alten Sachen.“ Sie warf das Tagebuch aufs Bett und berührte ihr Haar. „Ich wusste heute Morgen nicht, was ich mit meinem Haar machen sollte. Zuerst war ich enttäuscht, weil ich nicht wusste, wie ich es trug. Jetzt kann ich mich nicht entscheiden, ob ich es weiterhin so tragen will.“
    Er nickte. „Soll ich den Arzt bitten, nach dir zu sehen?“
    „Körperlich geht es mir gut.“
    Sein Blick glitt an ihr hinab, und sofort schien es im Zimmer wärmer zu werden. „Wenn ich jetzt sage, dass es dir körperlich sogar sehr gut zu gehen scheint, ohrfeigst du mich dann?“
    „Nein.“
    Er lächelte. „Ich versuche nur, umgänglich zu sein.“ Er zeigte auf den Koffer. „Vielleicht hat der Gedächtnisverlust eine andere Seite deiner Persönlichkeit hervorgebracht.“
    „Das wird es sein, aber dass es Teile von mir gibt, die ich gar nicht kannte, ist schon seltsam.“
    „Wir haben alle unbekannte Teile.“
    „Wie bekomme ich sie wieder weg?“
    „Willst du das denn?“, fragte er.
    Sie zögerte. „Nein, eigentlich nicht. Ich glaube, Arielle gefiel mir ganz gut. Ich muss sie nur mit der alten Fallon vereinbaren.“
    „Wird die neue Fallon ein Kompromiss zwischen beiden sein?“
    „Das hoffe ich.“ Sie griff nach einem schlichten beigefarbenen T-Shirt und rümpfte die Nase. „Obwohl ich ein paar von Fallons alten Sachen loswerden muss. Oh!“ Sie sah ihn an. „Das hätte ich fast vergessen. Ich habe jetzt Geld und Kreditkarten und möchte die neuen Sachen bezahlen.“
    Er schüttelte den Kopf.
    „Jarrett, du musst mich bezahlen lassen.“
    Anstatt zu antworten, stand er auf und streckte die Hand aus. Fallon ließ das T-Shirt fallen und ließ sich von ihm hochziehen. Zusammen gingen sie ans Fenster.
    Von dort aus waren ein Teil des Pools und der ganze Strand zu sehen. Er öffnete das Fenster. Ein helles Lachen übertönte das Rauschen der Wellen. Sekunden später kam Anna Jane in Sicht. Elissa und Kayla hielten sie an den Händen. Auch ohne zu verstehen, was sie sprachen, wusste Fallon, dass die drei viel Spaß miteinander hatten.
    „Das hätte ich ihr nicht geben können“, sagte Jarrett. „Du hast mir gezeigt, was sie braucht, und ich glaube, ab jetzt werden sie und ich gut zurechtkommen. Ich bin dir dankbar, Fallon. Also kannst du auch nicht für die Sachen oder euren Aufenthalt hier bezahlen. Du hast mir mehr gegeben, als ich je zurückzahlen könnte.“
    „Es freut mich, dass ich helfen konnte, aber du machst mehr daraus, als es war.“
    Seine Augen blitzten. „Nein, das tue ich nicht.“
    Er hatte ihre Hand nicht losgelassen. Ob er es einfach vergessen hatte? Sie hatte es nicht vergessen. Keine Sekunde lang.
    „Anna Jane ist sehr glücklich, dass du bleibst“, sagte er.
    „Ich weiß. Ich auch.“ War er das ebenfalls? Er sprach es nicht aus, und sie fragte ihn nicht. Aus Angst vor der Antwort. Hätte Arielle ihn gefragt? Vermutlich auch nicht, entschied Fallon. Vielleicht hätte sie versucht, es anders herauszubekommen. Arielle war eindeutig die Mutigere von ihnen.
    Sie folgte Jarretts Blick. Ihre Schwestern hatten sich eingehakt, während Anna Jane die Wellen jagte.
    „Ihr drei steht euch sehr nahe“, stellte er fest.
    „Das waren wir immer. Drillinge eben. Jede von uns weiß oftmals, was die anderen denken. In mancher Hinsicht sind wir sehr verschieden, in anderer sehr ähnlich.“
    „Darum beneide ich euch.“
    „Hast du deiner Schwester nicht nahegestanden?“
    „Nicht wirklich. Tracy war älter. Wir wuchsen in einem großen Haus auf. Es war zu groß. Wir wohnten in verschiedenen Flügeln und waren nicht oft zusammen. Wir hatten nicht viel gemeinsam. Vielleicht hätten wir versuchen sollen, häufiger zusammen zu sein.“
    „Hättest du dir das gewünscht?“
    Er wandte den Blick nicht vom Strand.

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