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JULIA FESTIVAL Band 95

JULIA FESTIVAL Band 95

Titel: JULIA FESTIVAL Band 95 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SUSAN MALLERY
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kleines Mädchen wohnte, und bei Sonnenuntergang wieder im Hotel sein.
    Ein Ziel und einen Plan zu haben hob Fallons Stimmung beträchtlich. Sie umrundete den Pool und nickte den dort liegenden Pärchen zu. Zum ersten Mal seit ihrer Ankunft fühlte sie sich nicht mehr ganz so allein.
    Am nächsten Morgen stand Fallon früh auf. Der Zimmerkellner brachte ihr nicht nur das Frühstück, sondern auch ein Lunchpaket sowie zwei Flaschen Wasser. Sie verstaute den Proviant zusammen mit der Sonnenschutzcreme und einem Handtuch in einem alten Umhängebeutel.
    Nachdem sie sich überzeugt hatte, dass sie ihre Zimmertür abgeschlossen hatte, eilte sie zum Strand. Es war erst kurz nach acht, und bis auf einige Jogger lief niemand über den weißen Sand. Fallon schloss sich ihnen nicht an. Zum Haus und zurück waren es acht Meilen, das würde genug Sport sein. Vor allem nachdem sie die letzten Monate in einem Klassenzimmer mit höchst lebendigen Zehnjährigen verbracht hatte, würde das eine echte Abwechslung bedeuten.
    Drei Stunden später war aus ihren energischen Schritten ein erschöpftes Stolpern geworden. Ihre Waden schmerzten.
    Es gab nur Sonne, Sand und Wasser, nirgends Schatten. Und das Meer erstreckte sich bis zum Horizont.
    Fallon nahm den Hut ab und wedelte damit vor dem Gesicht. Ihre Wangen und Schultern schienen zu glühen. Sonnenschutzfaktor 30 war offenbar zu wenig, um ihre blasse Haut zu schützen. Seit zwei Stunden hatte sie keine lebende Seele mehr gesehen. Die Gegend wirkte vollkommen unbewohnt. Hätte sie nicht schon zwei Nächte in der paradiesischen Anlage verbracht, hätte sie schwören können, dass sie auf einem verlassenen Eiland gestrandet war.
    „Eine Abenteurerin bist du nicht gerade“, murmelte sie, während sie den Hut wieder aufsetzte und voller Sehnsucht an das schattige Grün des Hotelgeländes dachte.
    Sie holte die Wasserflasche heraus. Eine hatte sie bereits geleert, und die zweite war auch nur noch halb voll. Nach dem Winter in San Francisco war sie auf die tropische Hitze nicht vorbereitet. Auch hier war Dezember, aber die Sonne nahm auf den Kalender keine Rücksicht.
    Fallon wischte sich den Schweiß vom Gesicht und öffnete das Lunchpaket. Sie aß ein Sandwich sowie einige Kekse und breitete die Landkarte aus. Joshua hatte gesagt, dass das Haus nur vier Meilen entfernt lag, also konnte es nicht mehr weit sein. Hätte Anna Jane die Zeichnung doch nur maßstabsgetreu gezeichnet!
    Sie steckte die Nachricht wieder ein, streckte sich auf dem warmen Sand aus und legte sich den Hut auf das Gesicht. Sekunden später war sie fest eingeschlafen, als plötzlich etwas Weiches, Kühlendes sie umschloss und sie anhob, höher und höher. Sie atmete tief durch …
    Und schnappte nach Luft. Irgendetwas stimmte nicht. Sie brauchte wertvolle Zeit, um den Schlaf abzuschütteln. Entsetzt fuhr sie hoch und sah sich um. Die Flut hatte die kleine Bucht überschwemmt, und sie wäre beinahe ertrunken. Das Wasser bedeckte den ganzen Strand und reichte fast bis zu den Klippen hinter ihr.
    Bleib ruhig, befahl Fallon sich. Sie versuchte, sich treiben zu lassen. Ihr konnte nichts passieren, es war nur die Flut. Sie konnte schwimmen. Die Bucht war nicht groß. Sie würde in Richtung des Hotels schwimmen, irgendwann den Strand erreichen und festen Boden unten den Füßen bekommen. Es konnte nicht weit sein.
    Als ihre Panik sich ein wenig legte, drehte sie sich auf den Bauch und begann zu schwimmen. Sie blieb dicht unter den Klippen, wo das Wasser nicht so tief aussah.
    Das lange Haar trieb ihr ins Gesicht, und sie schob es fort. Als ihr die Füße schwer wurden, streifte sie die Schuhe ab. Sie hatte die Klippen fast erreicht, als der erste Krampf einsetzte.
    Der Schmerz durchzuckte ihr Bein, und sie krümmte sich. Als sie keuchend nach Luft schnappte, schluckte sie Wasser und musste würgen. Beim zweiten Krampf kehrte die Panik zurück, und Fallon begann zu weinen. Hustend hielt sie sich das Bein und kämpfte verzweifelt darum, an der Oberfläche zu bleiben.
    Eine Welle schlug über ihr zusammen und spülte sie dichter an das Kliff. Sie stieß sich mit den Füßen ab und schaffte es, Luft zu holen. Doch dann krampfte sich ihr Magen zusammen. Die nächste Welle ließ sie fast gegen die Felswand prallen. Sie streckte den Arm aus, aber sie hatte nicht genug Kraft, um sich weit genug abzustoßen, und das Letzte, was sie fühlte, war die Wucht, mit der sie gegen die Steinwand geworfen wurde.
    „Das ist mein letztes

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