JULIA FESTIVAL Band 95
Daumen und Zeigefinger seiner freien Hand zu einer Zange zusammen.
„Bitte nicht, Patrick!“, keuchte Kayla, während seine Finger sich ihren Fußsohlen näherten. Sie versuchte sich aufzusetzen, doch sie musste zu sehr lachen. „Ich ergebe mich!“
Endlich ließ er sie los. „Ich hoffe, das war dir eine Lehre.“
Kayla sank auf die Schaukel zurück. „Gib mir nur einen Moment Zeit, um wieder Luft zu bekommen.“
„Weichei.“
„Nicht alle Menschen können sechs Stunden schlafen und jeden Tag fünf Meilen joggen. Manche müssen ihre Kräfte besser einteilen.“
„Wozu, zum Beispiel?“
„Zum Schlafen.“
Patrick legte eine Hand auf ihr Schienbein und die andere knapp über ihr Knie. „Seit wann braucht man zum Schlafen Kraft?“
„Nun, wenn man es richtig macht …“
Er zog die Brauen hoch. Kayla hatte interessante Theorien über die meisten Dinge des Lebens.
Als er nichts sagte, erklärte sie frech: „Auf dich trifft das natürlich nicht zu. Du schaffst alles. Woher kommt das bloß?“
„Ich bin eben ein Übermensch.“
Kayla sprang auf, packte seine Hand und versuchte, ihm den Arm auf den Rücken zu drehen.
Patrick ließ sie gewähren, doch sein Arm rührte sich nicht. „Du bist nicht stark genug“, sagte er leise.
„Ja, leider. Ich muss mehr trainieren. Sobald ich kräftiger bin, werde ich dich aufs Kreuz legen.“
Er berührte ihre Wange. „Ich bin ein Jogger, Kayla. Dazu musst du mich erst einmal fangen.“
„Das versteht sich von selbst.“ Sie lächelte verschmitzt. „Beim nächsten Mal wirst du nicht gewinnen. Dann kannst du dich auf etwas gefasst machen.“
„Wie ich immer sage: Du hast das Herz eines Piraten.“
Sie richtete sich auf und setzte sich neben ihn. Patrick legte den Arm um ihre Schultern, und sie kuschelte sich an ihn. „Hast du schon Nachricht wegen der Forschungsgelder?“
„Nein, noch nicht. Ich hoffe, ich werde demnächst etwas hören.“
„Die Warterei ist am schlimmsten. Aber es klappt bestimmt. Sie müssen dir das Geld genehmigen. Du bist der beste Kandidat.“
Ihr Vertrauen rührte ihn. „Danke, Kayla. Du warst mir eine große Hilfe. Ohne dich hätte ich die Unterlagen niemals rechtzeitig zusammenbekommen.“
Obwohl Patricks private Tierklinik ausgezeichnet lief, war er in den letzten Jahren immer rastloser geworden. Auf dem College hatte er so viel Zeit wie möglich im Forschungslabor verbracht und Krankheiten von Haustieren untersucht. Sein Ziel war immer gewesen, dorthin zurückzukehren.
„Ist das Grundstück, das du dir angesehen hast, noch zu verkaufen?“
„Ja. Aber mach dir lieber nicht zu viel Hoffnung. Das ist ein sehr ehrgeiziges Projekt. Wir reden über Millionen von Dollars.“
„Was ist mit der Tierklinik?“, fragte Kayla. „Willst du weiterhin dort arbeiten?“
„Die ersten Jahre möchte ich mich lieber auf die Forschung konzentrieren. Wahrscheinlich werde ich zwei Tierärzte einstellen.“
„Gleich zwei? Meinst du, dass du für zwei arbeitest?“, zog sie ihn auf.
Das Licht aus dem Fenster spiegelte sich in ihren grünen Augen wider. Katzenaugen, dachte Patrick. Allwissend und wunderschön. Kayla hatte geduscht, bevor sie zu ihm gekommen war. Das lockige Haar fiel ihr über den Rücken und kitzelte seine Oberarme.
Unwillkürlich musste er an die schüchterne Achtzehnjährige denken. In den letzten Jahren hatte Kayla sich zu einer attraktiven Frau entwickelt. Patrick und sie waren zwar kein Paar geworden, aber sehr gute Freunde. Sie würde ihm fehlen. „Um dich zu ersetzen, brauche ich auch zwei Helferinnen“, sagte er.
„Meinst du wirklich?“
Er nickte. „Für die Tierpflege werde ich eine Teilzeitkraft einstellen. Das größere Problem wird eine Mitarbeiterin sein, die die Besuche mit den Hunden in Sunshine Village übernimmt.“
„Darüber habe ich mir auch schon Gedanken gemacht. Wir müssen jemanden finden, dem wirklich etwas an den alten Leuten liegt. Vielleicht eine Hausfrau und Mutter, die eine neue Aufgabe sucht, während ihre Kinder in der Schule sind. Ich werde mich mal umhören.“
„Kannst du mir auch eine neue gute Freundin besorgen?“, fragte er nur halb im Scherz.
Sie drückte ihn. „Ich verschwinde doch nicht für immer, Patrick. In ein paar Monaten komme ich zurück.“
„Ich weiß, Kleines. Das ist völlig in Ordnung.“
„Ich bin kein kleines Mädchen mehr.“ Er hörte das Lächeln in ihrer Stimme.
„Ich weiß.“
Er spürte ihre Brüste, die sich an seine Taille
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