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JULIA FESTIVAL EXTRA Band 06

JULIA FESTIVAL EXTRA Band 06

Titel: JULIA FESTIVAL EXTRA Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PENNY JORDAN
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schnitt sich selbst eine Grimasse, als ihm seine Eitelkeit bewusst wurde. Würde sie noch lächeln, wenn sie wüsste, wer er war?
    Sie hatten auch den Rest der Nacht zusammen verbracht, nachdem er darauf bestanden hatte, von unten Kerzen zu holen. Sie hatte protestiert, als er die Kerzen dann ums Bett herum aufgestellt und angezündet hatte.
    „Warum nicht?“, hatte er sanft gefragt. „Es wird wie eine Insel der Liebe inmitten einer dunklen, aber ruhigen See.“
    Und wie sie ihm später sagte, hatte der flackernde Kerzenschein der erotischen Stimmung noch etwas Märchenhaftes verliehen.
    Sie hatten im Bett gefrühstückt und wie zwei Kinder herumgealbert, als sie darüber stritten, wer gekrümelt hatte.
    Er hatte ihr Honig von der Haut geleckt, und sie …
    David schloss die Augen, als er daran dachte, wie sie ihn berührt und geschmeckt hatte. Obwohl sie einander kaum kannten, war die Intimität zwischen ihnen so ehrlich, rein und natürlich gewesen, dass er weit mehr als nur Verlangen und Befriedigung erlebt hatte.
    „Wir haben keine Vorsichtsmaßnahmen getroffen“, hatte er irgendwann umständlich und ein wenig verlegen zu ihr gesagt. „Oder …“
    „Nein.“ Lachend hatte sie den Kopf geschüttelt. „In meinem Alter dürfte das kaum nötig sein. Ich habe zwei erwachsene Töchter“, erinnerte sie ihn. „Und was Safer Sex angeht … da wir beiden schon lange keine Partner mehr hatten …“
    „Ich hatte noch nie eine Partnerin“, erwiderte David. „Eine Frau, ja, aber eine Partnerin … nein.“
    „Früher habe ich mich oft gefragt, was ich falsch gemacht hatte, warum das Schicksal mir keinen Mann schenkte, der mich wirklich liebte“, erzählte Honor mit Wehmut in der Stimme. „Aber das war, bevor ich lernte, wie wichtig es ist, sich selbst zu lieben.“
    „Und seitdem?“, flüsterte David, während er zärtlich an ihrem Ohrläppchen knabberte.
    „Seitdem habe ich keine andere Liebe gebraucht“, antwortete sie.
    Honor hatte ganz offen über ihr Leben und ihre Vergangenheit gesprochen, doch David hatte es nicht geschafft, ebenso ehrlich zu ihr zu sein.
    Wozu auch? Ihre Zeit zusammen konnte nur kurz sein, ihre Beziehung vergänglich, und wenn sie erst die Wahrheit über ihn kannte, würde sie ihn fortschicken. Und wer konnte ihr das verdenken?
    Als er jetzt in ihr schlafendes Gesicht schaute, wurde ihm jedoch klar, dass er es ihr erzählen musste. Auch wenn er nicht verstand, warum.
    Aber er hatte ja auch nicht verstanden, warum er nach Hause gekommen war.
    „Honor …“
    Schläfrig öffnete sie die Augen.
    „Es gibt da etwas, das ich dir einfach erzählen muss“, begann David.
    „Caspar! Wo, um alles in der Welt, bist du gewesen?“
    Caspar schickte Amelia und Alex nach oben, um sich umzuziehen, bevor er sich Olivia zuwandte. „Interessiert dich das wirklich?“, entgegnete er wütend. „Es ist fünf Uhr am Samstagnachmittag, Olivia. Du bist heute Morgen vor acht aus dem Haus gegangen und …“
    „Ich war um halb zwei zurück“, unterbrach Olivia ihren Mann. „Aber du warst nicht hier. Wo warst du?“
    „Ich habe Amelia zur Ballettstunde gefahren. Dort geht sie jeden Samstag hin, erinnerst du dich?“
    „Die dauert nur eine Stunde.“
    „Ich war bei Maddy“, sagte er.
    „Bei Maddy?“ Verwirrt starrte sie ihn an und runzelte die Stirn, als er ihrem Blick auswich. „Oh, ich verstehe. Du warst bei Maddy, um dich bei ihr auszuweinen. Um dich über mich zu beklagen.“
    „Sie macht sich Sorgen um dich, Olivia. Wir alle tun das“, sagte Caspar grimmig. „Jeder sieht, was du dir und deiner Familie antust.“
    „So? Sehen Sie das wirklich, Caspar, oder sehen sie es nur, weil du es ihnen erzählst?“
    „Olivia, versteh doch, dass wir uns wirklich Sorgen machen. Du hast ja bei deiner Arbeit einen regelrechten Verfolgungswahn entwickelt.“
    „Verfolgungswahn?“ Olivia funkelte ihn an. „Was willst du damit sagen? Dass ich verrückt bin? Den Verstand verloren habe?“
    „Unsinn“, protestierte Caspar.
    „Aber das ist Verfolgungswahn doch, oder? Eine Geisteskrankheit. Ich arbeite, weil ich muss, Caspar.“
    „Du musst? Warum?“, fragte er scharf.
    „Na ja, ein ziemlich guter Grund ist, dass wir das Geld brauchen“, entgegnete sie. „Das weißt du. Mit dem, was du an der Universität verdienst, hätten wir uns dieses Haus nie leisten können. Wir haben zwei Wagen. Wir leben gut, und du selbst hast darauf bestanden, dass die Mädchen viele Hobbys haben. Die kosten alle

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