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JULIA FESTIVAL EXTRA Band 06

JULIA FESTIVAL EXTRA Band 06

Titel: JULIA FESTIVAL EXTRA Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PENNY JORDAN
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unheilbarer Krebs. Vielleicht hätte auch er sich erschrocken abgewendet, wäre er nicht so tief in seinem Selbstmitleid versunken gewesen, dass er nicht einmal dazu noch die Kraft besaß.
    Er konnte sich noch erinnern, wie er auf Tiggy reagiert hatte, wenn sie sich erst ungehemmt vollstopfte und sich dann zwang, alles wieder von sich zu geben. Wenn das Schlafzimmer und das Bad und manchmal sogar das ganze Haus danach rochen.
    Inzwischen hatte er weit Schlimmeres gesehen und gerochen. Er hatte Tränen der Wut und Verzweiflung, vor allem aber des Mitgefühls unterdrücken müssen, weil er immer wieder erlebt hatte, dass ihre Schützlinge trotz aller Bemühungen nicht zu retten waren.
    „Wir alle müssen sterben“, sagte Pater Ignatius dann ruhig.
    „Ja, aber doch nicht so“, widersprach David.
    Natürlich hatte er gewusst, dass die „Kräuter“, mit denen der Priester das Leid der Sterbenden linderte, nichts anderes als die starken Drogen waren, die auf der Insel so leicht zu bekommen waren. Diejenigen, die sie sich leisten konnten, nahmen sie zu ihrem Vergnügen, aber für die Armen, die sie gegen ihre unerträglichen Schmerzen brauchten, waren sie unerschwinglich.
    Als David heute Morgen im Bett neben Honor aufwachte, war es ihm wie eine ganz besondere Fügung des Schicksals erschienen, dass sie und der Priester etwas gemeinsam hatten: den Wunsch, Menschen zu helfen und ihr Leid zu lindern.
    Er hatte es ihr sagen wollen, doch dann hatte er daran denken müssen, wie sie reagiert hatte, als er ihr die Wahrheit über sich erzählen wollte. Lächelnd hatte sie einen Finger auf seine Lippen gelegt und den Kopf geschüttelt.
    „Nein“, sagte sie leise. „Keine Geständnisse. Lass uns einfach nur genießen, was wir haben.“
    Und dann hatte sie ihn umarmt, und es gab für ihn nichts als das Verlangen, das sie erneut in ihm weckte.
    Den Rest des Tages verbrachten sie in harmonischer Zweisamkeit. Sie zeigte ihm, wie man die Kräuter trocknen musste, die sie sammelte, erzählte ihm, wo sie zu finden waren, und verriet ihm viel Interessantes über die Geschichte ihrer Anwendung.
    Als es dunkel wurde, machten sie zusammen Essen, und danach sprachen sie über ihre Pläne für das Haus.
    Das Haus, in dem David mit Tiggy gelebt hatte, war immer so eingerichtet gewesen, wie es gerade Mode war. Er selbst hatte sich kaum darum gekümmert, weil er viel zu sehr mit seiner Karriere beschäftigt gewesen war, von der er sich einredete, dass sie ihm wichtig wäre. Als Zuhause hatte er das Haus nie angesehen.
    Ein Zuhause war … ein Haus wie das seines Bruders Jon und dessen Frau Jenny, erfüllt von Wärme und Liebe.
    Doch als Honor ihm davon vorschwärmte, was sie aus Foxdean machen wollte, stellte David erstaunt fest, dass er ihre Begeisterung teilte.
    „Offenbar lieben wir beide kräftige Farben“, meinte sie nach einer Weile. „Meine Töchter halten mich für verrückt, weil ich das Wohnzimmer sonnenblumengelb streichen will. Sie finden es so schon zu dunkel.“ Honor lächelte. „Abigail ist schrecklich ordentlich. Sie wohnt in einem dieser modernen Lofts, wo alles weiß, Holz oder Chrom ist.“
    „Und deine andere Tochter?“
    „Na ja, sie wohnt im Moment zur Miete. Sie weiß noch nicht recht, wie ihre Zukunft aussehen soll, und denkt daran, den Job zu wechseln und vielleicht sogar ins Ausland zu gehen.“
    „Ich glaube, Sonnenblumengelb würde großartig aussehen“, sagte David voller Überzeugung.
    Als Kind hatte er von seiner Tante Ruth einmal einen Kasten mit Farben zu Weihnachten bekommen. Sein Bruder hatte, wenn er sich recht erinnerte, Sämereien gekriegt. Ruth war eine begnadete Gärtnerin und Malerin und hatte sie vermutlich ermuntern wollen, mal etwas anderes zu probieren. Er hatte diese Farben geliebt und mit ihnen leuchtend bunte Kompositionen geschaffen, doch sein Vater war alles andere als erfreut gewesen.
    „Malerei! Was für ein Unsinn! Das ist etwas für Mädchen“, hatte er gesagt, und David hatte seine Farben weggelegt. Als Ruth ihn fragte, ob sie ihm Freude bereiteten, hatte er trotzig die Worte seines Vaters wiederholt.
    In Jamaika hatte er sich dann jedoch oft gewünscht, die schillernde Vielfalt der tropischen Natur auf eine Leinwand bannen zu können.
    „Dieses Haus ist schon viel zu lange kalt und ungeliebt. Es braucht warme Farben, um wieder zum Leben zu erwachen“, meinte Honor.
    „Das stimmt.“ David sah das nach Norden liegende Zimmer vor sich, in das Honor ihre Bücherkisten

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