JULIA FESTIVAL EXTRA WEIHNACHTSBAND Band 03
Strandtasche neben ihm auf dem Treppenabsatz. Ihr Herz schlug so aufgeregt, dass sie bereits die Tür hinter sich abgeschlossen hatte, bevor sie sich an Mrs. B. mit ihrem verstauchten Knöchel erinnerte. Sie warf Cameron einen entschuldigenden Blick zu.
„Würde es dir etwas ausmachen, noch ein bisschen zu warten? Ich würde gern kurz bei Mrs. B. vorbeischauen und sie fragen, ob sie noch etwas braucht.“
„Sie braucht nichts. Sie kann sich wieder bewegen und ist quietschfidel.“ Cameron sah sie belustigt an. „Außerdem ist sie in bester Gesellschaft. Ein Herr namens Henry Newbold ist bei ihr. Er führt Mrs. B. heute zum Essen aus.“
„Oh! Wie schön für sie.“
Dani freute sich so für ihre Freundin, dass sie kaum bemerkte, wie Cameron ihr die Strandtasche abnahm. Was sie jedoch genau bemerkte, war sein Arm, den er um ihre Taille legte, als sie die Stufen hinaufstiegen. Die Wärme seiner Hand auf ihrer Hüfte jagte ihr Schauer durch den ganzen Körper, und die leichte Berührung seines Körpers an ihrem war hypnotisierend. Dani kam erst wieder zu sich, als sie auf dem Beifahrersitz von Camerons Wagen saß.
Warum ist es mit ihm so anders? fragte sie sich, verwundert und durcheinander durch die heftige Reaktion, die seine Berührungen ausgelöst hatten. Sie könnte am Ende dieses Tages in großen Schwierigkeiten stecken, wenn sie die Situation nicht unter Kontrolle brachte. Falls Cameron dachte, der Kuss von letzter Nacht sei eine Aufforderung gewesen weiterzumachen, so musste sie diesen Irrtum gleich aus der Welt schaffen. Sonst könnte der gemütliche Nachmittag am Swimmingpool zu erheblichen Komplikationen führen und vielleicht sogar in sein Bett.
Es war gut und schön, dass sie sich stark von ihm angezogen fühlte, doch Dani wollte nicht als ein Kapitel in seinem Buch enden. Sie konnte beim besten Willen nicht verstehen, warum er sie Nicole vorzog. Oder Simone. Es ergab keinen Sinn für sie.
Cameron setzte sich neben sie. Seit er die Tür geschlossen hatte, schien die intime Atmosphäre ihres Zusammenseins noch überwältigender. Dani runzelte die Stirn, als er ihr ein Lächeln schenkte, das für ihren Geschmack etwas zu viel Zufriedenheit ausstrahlte.
„Ich bin immer noch nicht sicher, ob ich dich mag“, stieß sie hervor, weil sie glaubte, seine Selbstsicherheit ein wenig erschüttern zu müssen.
„Heute ist die ideale Gelegenheit, das herauszufinden“, antwortete er keineswegs gekränkt.
„Ich komme nur mit, weil du mir einen Tag schuldest“, erklärte Dani, um die Regeln für sein weiteres Verhalten festzusetzen.
Das schien ihn hellhörig werden zu lassen. „Heißt das, dass Weihnachten nach wie vor nicht zur Debatte steht?“
Dani verzog das Gesicht. „Es hat keinen Sinn mehr, Cameron. Es würde Ärger in der Familie geben, und das will ich nicht.“
„Verstehe“, entgegnete er düster. „Also hat Nicole die Sache immer noch nicht richtig gestellt.“
„Auf eine gewisse Art schon“, versicherte Dani schnell. „Aber sie kennt dich, Cameron, und das macht meinen ganzen Plan zunichte. Ob es nun stimmt oder nicht, du hast den Ruf, ein Frauenheld zu sein. Deshalb ist es nicht gut für mich, mit dir zu Hause aufzutauchen.“
Er runzelte die Stirn. „Was wolltest du erreichen?“
„Die Aufmerksamkeit auf dich zu lenken statt auf mich. Du bist zufällig der Mann mit all den Qualitäten, auf die meine Familie größten Wert legt.“ Sie zuckte die Schultern. „Das ist hoffnungslos oberflächlich, natürlich, aber genauso urteilen sie.“
„Oberflächlich …“ Das Wort blieb Cameron im Halse stecken.
„Du weißt schon … hübsches Gesicht, guten Körperbau, sehr erfolgreich in seiner gewählten Karriere, wohlhabend, gut angezogen, gute Manieren …“
„Diese Qualitäten bedeuten dir nichts?“, fragte er mit einem jungenhaften Lächeln.
„Oh, ich würde sie nicht verachten. Ich wäre durchaus bereit, mir dies zunutze zu machen“, gab Dani zu. „Aber verglichen mit anderen Dingen, halte ich sie nicht für so wichtig.“
„Wie zum Beispiel?“
„Gutherzig und freundlich sein, Ehrlichkeit, Loyalität, Humor … solche Sachen.“
Cameron warf Dani einen herausfordernden Blick zu. „Es wird interessant werden zu sehen, wie ehrlich du selbst bist, Dani.“
Dieser Satz gab ihr Anlass nachzudenken, als er den Wagen startete und sie zu einem Nachmittag sehr fragwürdigen Zusammenseins fuhr. Sie wollte ihn. Das konnte sie nicht leugnen. Aber Menschen wollten oft
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