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Julia Gold Band 0045

Julia Gold Band 0045

Titel: Julia Gold Band 0045 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy , Alexandra Sellers , Stephanie Howard
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sie, dass die Lüge vorhin ein schrecklicher Fehler gewesen war.
    Er schaute ihr in die Augen. „Ihr Kleid hat die Farbe der Smaragde, die aus den Minen der Berge von Noor kommen. Das sind die schönsten Smaragde der Welt.“
    Die Worte trafen sie unerwartet und raubten ihr den Atem. Die Lampe warf Licht und Schatten auf ihn, Gesicht und Hände waren deutlich zu sehen, wie von einem Meister gemalt. Seine Augen wirkten geheimnisvoll. Ihr kam es so vor, als hinge ihre Zukunft vom nächsten Moment ab. Nichts, das außerhalb des Lichtkreises lag, schien mehr von Bedeutung.
    Etwas, das sie nicht benennen konnte, schien zwischen ihnen zu fließen. Wie magisch angezogen, wanderte ihr Blick von seinen Augen zu seinen Händen und wieder zurück. Ihre Brüste hoben und senkten sich, und ihr Atem ging flacher.
    In dem Schweigen, das zwischen ihnen herrschte, ging er um sie herum und hob ihr Schultertuch auf. Er hängte es sich über den Arm, und die goldenen Fäden glitzerten im Lampenlicht. Caroline holte hörbar Luft, als er es ihr um die Schultern legte.
    „Hier entlang, Miss Langley“, sagte er und öffnete die Tür.

4. KAPITEL
    Caroline wachte aus unruhigem Schlaf auf und fühlte sich verwirrt. Im ersten Moment wusste sie nicht, wo und wer sie war. In Panik richtete sie sich auf, ruderte wie wild mit dem Arm nach der Lampe in ihrer Nähe. Das jedenfalls wusste sie, neben dem Bett findet man eine Lampe. Als sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, sah sie durch die Terrassentüren die funkelnden Sterne, stolperte dorthin und öffnete sie.
    Bis Caroline die leichte Brise auf ihrer Stirn fühlte, war sie hellwach. Natürlich, sie war auf Urlaub in den Emiraten von Barakat. Sie trug noch ihr Kleid und musste auf dem Sofa eingeschlafen sein. Nachdem Kaifar sie ins Hotel zurückgebracht hatte, hatte sie mehrere Stunden dort gesessen. Ganz schwach erinnerte sie sich, dass sie das Licht ausgeschaltet hatte. Doch ihr Traum hatte sie geweckt.
    Das war Kaifars Schuld. Das Essen mit ihm hatte sie irritiert. Allein das Zusammensein mit ihm bedrückte sie. Fröstelnd suchte Caroline nach dem Lichtschalter und betätigte ihn.
    Er wirkte so auf sie wie das Licht. Innerlich war sie vollkommen aufmerksam, als ob sie auf etwas wartete. Kaifar erschien ihr so strahlend, dass sie sich geblendet und aus dem Gleichgewicht gebracht fühlte. Deshalb hatte sie beim Aufwachen nicht mal mehr gewusst, wer sie war …
    Kaifar hatte sie auf dem Rücksitz der Rolls-Royce-Limousine Platz nehmen lassen und war mit ihr in ein herrliches Restaurant gefahren. In einem verborgenen Hinterhof, wo die Tische unter süßlich duftenden Bäumen standen, das Essen köstlich schmeckte und die Dunkelheit nur vom Kerzenlicht auf den Tischen erhellt wurde. Eine weißhaarige alte Frau hatte in einer Ecke gesessen und eindringliche Melodien gesungen, die nicht von einer menschlichen Stimme zu stammen schienen. Sie spielte dazu auf einem Saiteninstrument, dessen herrlicher Klang ihrem Lied einen bewegenden Ausdruck verlieh.
    „Was singt sie da?“, hatte Caroline sich schließlich im Flüsterton erkundigt.
    „Sie singt über die Liebe. Von einem Mann, der sich in die Tochter seines besten Freundes verliebt hat. Er fürchtet sich, seinem Freund seinen innigsten Wunsch zu gestehen, nämlich dass er das Mädchen zur Frau möchte.“
    Caroline war betroffen über die Parallele, auch wenn David sie nicht liebte und nicht davor zurückgeschreckt hatte, das zu verlangen, was er haben wollte.
    „Er wartet und wartet, bis schließlich der Freund stirbt. In seinem Testament vermacht der Freund ihm seinen Papagei und die Vormundschaft über die Tochter, die der Mann liebt.“
    Kaifar hielt inne und lauschte dem Gesang. Caroline wollte lächeln, etwas Heiteres erwidern, doch sie vermochte nichts dazu zu sagen.
    „‚Auf Wiedersehen, Marjan, mein Weib, denn nun bist du meine Tochter.‘“ Kaifar, der die Geschichte verfolgte, übersetzte ihr den Text. Er beugte sich zu ihr vor, sprach aber so leise, dass sie sich ihm zuneigen musste und in ganz intime Nähe geriet. Aber sie konnte sich dem Zauber nicht entziehen. „‚Eine Tochter macht man nicht zu seiner Frau. Meine Liebe muss aus meinem Herzen verbannt werden.‘“
    „Aber warum?“, fragte Caroline.
    Kaifar schüttelte bloß den Kopf. „Das ist eine Angelegenheit der Ehre. Als ihr Vormund darf er die Situation nicht ausnutzen.“
    „Oh!“, war alles, was Caroline dazu sagen konnte. Welches Ehrgefühl

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