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Julia Gold Band 0045

Julia Gold Band 0045

Titel: Julia Gold Band 0045 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy , Alexandra Sellers , Stephanie Howard
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wieder fliegen zu lassen? Einfach nur, um Ihre Macht auszuprobieren?“
    In seinen dunklen, unwiderstehlich wirkenden Augen blitzte es triumphierend auf. Sogleich erkannte Leah, welchen Fehler sie gemacht hatte. Er hatte sein Ziel erreicht, sie schaute ihn nun doch an.
    Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen. „Die Tauben hatten mir ja nichts getan. Mit Ihnen ist es natürlich etwas anderes.“
    „Aber ich …“, begann sie, sprach jedoch nicht weiter, denn es war sowieso sinnlos, Einwände zu erheben oder mit ihm zu diskutieren. Er war davon überzeugt, dass Glen sein Ansehen zerstört hatte. Deshalb war es nach Sharifs Verständnis nur richtig, Glens Schwester dafür büßen zu lassen. Dabei war es ihm völlig egal, ob sie unschuldig war oder nicht.
    „Ihr Bruder hat meine Braut entführt“, stellte er anklagend fest.
    „Nein, Samira ist freiwillig mitgegangen“, erwiderte Leah. Diese Anschuldigung konnte sie nicht auf ihrem Bruder sitzen lassen.
    „Man hatte sie mir versprochen.“
    „Ein Versprechen, das ihr Vater abgegeben hatte, nicht Samira selbst.“
    „Aber sie hat zugestimmt.“
    „Nur auf Druck der Familie hin.“
    „Das ist keine Entschuldigung für das, was geschehen ist, Leah Marlow. Ihr Bruder hat die Frau mitgenommen, die mich hätte heiraten sollen. Aber ich werde heute Nacht nicht allein in einem kalten leeren Bett liegen. Es wird eine Frau neben mir sein, mit der ich mein Vergnügen habe, das garantiere ich Ihnen.“
    Er unterbrach sich kurz und fügte dann erbarmungslos hinzu: „Und diese Frau ist Glen Marlows Schwester.“
    „Nein“, wehrte Leah entsetzt ab. Sie konnte kaum glauben, dass er tatsächlich so weit gehen würde.
    „Oh doch“, zischte er verärgert.
    „Sie können nicht …“
    „Ich werde es aber.“
    „Haben Sie denn gar keinen Anstand?“ Leah stiegen Tränen in die Augen, vor Wut, aber auch vor Kummer. „Ihretwegen hat man meinen Bruder abgeschossen. Nur Ihretwegen sind Glen und Samira tot. Ist das nicht Rache genug? Brauchen Sie noch mehr, um Ihren Stolz wiederherzustellen?“
    „Sie sollen tot sein?“ Er lachte kurz und hart auf. „Wahrscheinlich liegen sich die beiden jetzt in den Armen und lieben sich leidenschaftlich.“
    Zornig und verständnislos blickte Leah ihn an. Auf einmal schöpfte sie Hoffnung. „Was sagen Sie da? König Rashid hat doch verkündet …“
    „Dass Prinzessin Samira für Qatamah tot ist. Unter diesen Umständen kann man doch nichts anderes erwarten, oder?“, meinte er spöttisch. „Aber Ihr Bruder ist in der Luft unschlagbar. Das behaupten jedenfalls die, die ihm nacheifern, nicht wahr?“
    „Ja, das stimmt“, erwiderte Leah leise, wagte jedoch noch nicht, seinen Andeutungen zu glauben.
    „Man behauptet, er riskiert so viel wie kein anderer Pilot. Niemand konnte ihn abfangen oder abschießen, denn er ist allen davongeflogen, die man hinter ihm hergeschickt hat, sogar den angeblich treffsicheren Raketen. So lautet die Information, die ich in Qatamah erhalten habe. Es war wohl so eine Art Entschuldigung.“
    „Gott sei Dank.“ Leah atmete tief ein. Der Zorn und die Rachegelüste des Scheichs waren ihr im Augenblick einerlei, denn Glen lebte, er und Samira waren in Sicherheit.
    „Wie ich sehe, freuen Sie sich über die gelungene Flucht Ihres Bruders. Hoffentlich freuen Sie sich auch auf die vor Ihnen liegende Nacht.“
    Mit dieser Bemerkung versetzte der Scheich ihr wieder einen Dämpfer und brachte sie in die Wirklichkeit zurück.
    „Das verstehen Sie falsch“, erwiderte sie impulsiv. „Glen und Samira sind kein Liebespaar. Er ist für sie so etwas wie ein großer Bruder.“
    „Der Ritter in glänzender Rüstung, der sie vor dem Ungeheuer rettet?“, warf er ironisch ein.
    Ja, dachte Leah, schwieg jedoch vorsichtshalber. Samira hatte ihn mit ihrer Zurückweisung öffentlich gedemütigt, aber Leah spürte deutlich, dass er auch persönlich sehr verletzt war.
    „Es tut mir leid“, sagte sie deshalb ruhig. „Ich schwöre Ihnen, ich hatte keine Ahnung von den Plänen und habe daran auch nicht mitgewirkt.“
    Er war jedoch nicht bereit, ihr zu glauben. „Ihr Bruder hat also lediglich die Schwestern ausgetauscht“, meinte er zynisch in Anspielung auf ihre vorherige Bemerkung. „Sie hat er mir überlassen, das sollten Sie bei all Ihrer Freude über seine gelungene Flucht nicht vergessen. Ich verspreche Ihnen noch etwas, Leah Marlow: Von mir werden Sie nie mehr frei sein, niemals.“
    Auf einmal wurde ihr bewusst,

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