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1738 - Der Dämonen-Dom

1738 - Der Dämonen-Dom

Titel: 1738 - Der Dämonen-Dom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ich war schon fast an der Tür, als mich die Worte erreicht hatten. Jetzt drehte ich mich wieder um und wartete auf eine Erklärung.
    Das merkte die Frau mit den roten Haaren. »Ja, an der Kirche sind Dämonen.«
    Ich ging wieder einen Schritt in den Wohnraum hinein. »An oder in?«
    »An, denke ich.«
    Ich nickte. Was mir die Mystikerin da gesagt hatte, war nichts Neues für mich. Nicht wenige Kirchen, Kathedralen oder Dome waren von außen mit schaurigen Gestalten aus Stein gespickt, um zu zeigen, dass das Böse keine Chance hatte, in das Innere des Gotteshauses zu gelangen. Um so etwas zu finden, musste man nicht lange suchen.
    Als ich Serena anschaute, wurde ich den Eindruck nicht los, dass sie mir nicht alles gesagt hatte. Es lag wohl an ihrem Blick, den sie gesenkt hielt.
    »War da noch was?«, fragte ich.
    »Ja, möglich.«
    »Und was?«
    »Es hängt mit den Dämonen zusammen. Ich bin mir nicht sicher, ob sie nicht auch den Weg in den Dom gefunden haben. Es könnte durchaus möglich sein.«
    »Aha. Und das war damals...?«
    »So ist es. Ich bin ja dort gewesen. Ich habe geheilt, aber es gab auch Störungen, und die waren nicht normal. Die erreichten mich von einer anderen Seite her.«
    Ich wollte es genauer wissen. »Von diesen Dämonen, von denen du gesprochen hast?«
    »Ja.«
    Was sollte ich dazu sagen? Im Moment nichts. Es war alles vage, es konnten nur Vermutungen sein, aber ich wollte darauf keine Wette eingehen. Es war durchaus möglich, dass sie recht hatte.
    Serena war eine besondere Person, die aus der Vergangenheit stammte und einige Hundert Jahre überlebt hatte. Eine genaue Zahl war mir nicht bekannt, aber man konnte sie schon als Phänomen bezeichnen.
    Ich fixierte sie und stellte fest, dass sie den Blick niederschlug.
    Wie jemand, der ein schlechtes Gewissen hat. Deshalb wollte ich wissen, ob sie noch etwas wusste, das für mich wichtig war.
    »Nein, im Augenblick nicht. Ich – ähm – es kann allerdings sein, dass mir noch etwas einfällt. Die Erinnerung ist auch teilweise verschüttet, aber ich glaube, dass sie zurückkehren wird. Man muss mir nur Zeit geben.«
    Mein Lächeln sollte sie aufmuntern, aber meine Reaktion war nicht unbedingt echt. Ich machte mir schon Sorgen, denn es ging nicht allein um die geheimnisvolle Mystikerin Serena. Da gab es noch jemanden, der mir Sorgen bereitete, und das war die Blutsaugerin Justine Cavallo.
    Sie mischte hier mit. Sie war der Joker und der eigentliche Anlass, dass ich mich hier aufhielt. Geholt worden war ich von Bill Conolly, der mit seiner Frau hier in Tirol Urlaub machte. Ihnen war plötzlich Justine Cavallo über den Weg gelaufen, was einem Paukenschlag glich. Wo sie auftauchte, waren das Grauen und der endlose Vampirtod meistens nicht weit, und so hatte mich mein alter Freund Bill angerufen und mich um Unterstützung gebeten. [1]
    Zusammen mit Bill Conolly, der seine Frau Sheila im Hotel gelassen hatte, war ich zum Haus Professor Leitners gefahren, der hier bestimmten Forschungen nachging und auch einen großen Erfolg erreicht hatte. Wir waren davon ausgegangen, auch die Cavallo bei ihm zu finden. Bisher hatten wir sie nicht entdeckt. Aber Bill hatte sich von mir getrennt und war im Haus unterwegs, um es zu durchsuchen.
    Ich war hier unten im Wohnraum abgelenkt worden. Jetzt aber machte ich mir schon Gedanken um meinen ältesten Freund, der bereits recht lange verschwunden war.
    Ich sprach den Professor an. »Ich werde in der Zwischenzeit nach oben gehen und nach Bill Conolly Ausschau halten.«
    »Tun Sie das.«
    Ich war es gewohnt, auf meine innere Stimme zu hören. Sie meldete sich nicht immer, jetzt allerdings hatte ich den Eindruck, dass ich etwas tun musste oder auch was versäumt hatte. Es herrschte schon eine gewisse Unruhe in mir.
    Ich wollte in der ersten Etage nach Bill suchen. Gehört hatte ich nichts von ihm, die Sorgen wurden nicht kleiner, und ich drehte mich um. Zwei Schritte brachten mich in den Flur.
    Und dann glaubte ich, in einer Zeitschleife zu stehen, die den normalen Ablauf abwürgte.
    Jemand schrie meinen Namen.
    Ich schaute zur Treppe hin, denn von dort hatte mich der Schrei erreicht. Mein Blick ging bis zum Ende hoch, wo mein Freund Bill Conolly stand.
    Er war nicht allein.
    Vor seinen Füßen lag eine Frau, der er jetzt einen Tritt gab und dafür sorgte, dass sie die Stufen der Treppe hinab nach unten rollte.
    Ich wollte es nicht glauben.
    Die Blonde war Justine Cavallo!
    ***
    Für die Vampirin gab es kein Halten mehr.

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