Julia Gold Band 47
erreichen, die an der Wand lehnten. Weil sie zu weit entfernt waren, krabbelte sie darauf zu.
„Olivia.“ Er griff nach ihr. „Bitte.“
Als er einen Arm um ihre Taille schlang, hörte er, dass sie schniefte. Da schlug sie auch schon nach ihm, und er landete auf dem Rücken und sie auf ihm.
„Langsam nervst du mich“, erwiderte sie und starrte ihn böse aus geröteten Augen an.
Seufzend streichelte er ihren Rücken. „Warum musst du immer gegen mich kämpfen?“
„Nimm es nicht persönlich, es ist reine Gewohnheit.“
Er lächelte, bis er erkannte, was sie meinte. Das Leben war nie einfach für sie gewesen, und sie hatte immer kämpfen müssen. Als Erwachsene hatte sie nur Prince als Freund gehabt, und der war jetzt verkauft.
Sharif erschrak, wie sehr ihr Leid ihm zu schaffen machte. Olivia hatte recht. Er hatte schon viele Frauen gehabt, aber bis heute hatte er immer nur an sein Vergnügen gedacht. Heute Morgen war seine ganze Energie darauf konzentriert gewesen, ihr Lust zu bereiten. Diese Erkenntnis traf ihn sehr.
„Ist es so schwer zu glauben, dass du mir etwas bedeutest? Warum hast du Prince verkauft?“
„Bitte sprich seinen Namen nicht mehr aus.“
„Okay.“ Er küsste ihr Haar und streichelte ihren Rücken. „Wir reden jetzt nicht mehr.“
Sie verlagerte ihr Gewicht ein wenig, wobei sie ihn mit einem Schenkel zwischen den Beinen berührte. Zu seinem Ärger spürte er, dass er erregt wurde. Olivia musste etwas gefühlt haben, denn sie versteifte sich plötzlich. „Gut.“
„Gut?“ Er konnte sich nicht mehr konzentrieren.
„Du sagtest, wir würden nicht mehr reden, und ich sagte gut .“
Wieder bewegte sie sich, und diesmal musste er etwas unternehmen. Es war schade, denn er hatte sie gern so nah bei sich. Er wollte jedoch nicht so bald mit ihr intim werden.
Sharif nahm sie bei den Schultern und schob sie leicht von sich weg. Sie saß nun auf ihm, und ihm brach der kalte Schweiß aus.
Sofort musste er sie wegschieben, aber wegen ihres Knöchels zögerte er. Stattdessen schaute er ihr in die Augen.
„Ich …“ Sie schluckte. „Ich war nicht sicher, was du machen wolltest. Wahrscheinlich tue ich dir weh“, meinte sie, blieb aber, wo sie war.
Als sie auf seinen Mund blickte und sich leicht vorbeugte, hielt Sharif den Atem an. Er konnte absolut nichts gegen die Reaktion seines Körpers unternehmen. Sie musste es fühlen. Wusste sie, was sie tat?
Er verhielt sich ganz ruhig und wartete auf ihren nächsten Schritt. Sie schien jedoch plötzlich unsicher zu sein. Dann rollte sie sich von ihm und setzte sich auf ein blaues Samtkissen.
Jetzt starrte sie auf seine Hose. Er wollte sie nicht in Verlegenheit bringen und ignorierte ihren Blick. Langsam stand er auf.
„Möchtest du etwas trinken?“
„Ja, etwas Kaltes.“
„Ja“, stimmte er zu und ging dankbar zur Bar. Noch nie hatte er sich seiner Sexualität wegen geschämt, aber mit Olivia war alles anders. Er hatte den seltsamen Wunsch, sie zu beschützen, sogar vor sich.
Er brachte ihr ein Getränk mit Käse und Gebäck. Bevor er sie warnen konnte, nahm sie einen großen Schluck und hustete.
„Im Orangensaft ist Wodka“, erklärte er.
„Das hättest du mir sagen sollen.“
„Entschuldige, aber ich dachte, du würdest dich damit besser entspannen können.“
„In meinem eigenen Bett in meinem Zimmer zu schlafen, würde mich entspannen. Hier sieht es wie in einem Zelt aus.“
„Gefällt es dir nicht?“
„Es ist okay.“
„In solch einem Zelt hat mein Vater um die Hand meiner Mutter angehalten.“
„Rose?“
„Nein, Königin Nadirah. Du vergisst, dass ich zwei Mütter habe.“
„Du hast halt Glück.“
„Ja, und ich freue mich schon darauf, wenn meine Mutter mir erzählt, wie sie meinen leiblichen Vater geheiratet hat.“
Olivia lächelte. „Ich kenne die Geschichte. Sie ist sehr romantisch.“
Die ganze Nacht könnte er sie beobachten. Die Art, wie sie den Mundwinkel hob oder wie ihre Augen strahlten, wenn sie aufgeregt oder glücklich war. „Erzähl es mir.“
„Nein, das muss deine Mutter tun.“
„Ich möchte ein Geständnis machen.“ Er zeigte auf das Zimmer. „Hier hatte ich alles für deine Verführung vorbereitet.“
Sie zog die Augenbrauen hoch und wirkte verängstigt. „Und?“
Sharif lächelte. „Ich habe meine Meinung geändert.“
„Warum?“
„Ich dachte, du wärest froh darüber“, erwiderte er und freute sich über die Enttäuschung, die er in ihrem Blick gesehen
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