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Julia Gold Band 47

Julia Gold Band 47

Titel: Julia Gold Band 47 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbi Rawlins , Carol Grace
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stolperte leicht, aber sie wusste, dass er sie nicht fallen lassen würde. Merkwürdigerweise fühlte sie sich in seinen Armen sicher. Wenn er den Knebel entfernen würde, würde sie seinen Kuss erwidern.
    Sharif zog sich zurück und versuchte, den Schal mit den Zähnen zu öffnen. Begierig, ihm zu helfen, hob sie beide Hände, aber er verstand sie falsch und dachte, sie wolle sich von ihm lösen. Unvermittelt unterbrach er sich und blickte sie mit verschleiertem Blick an.
    Sie wünschte, er würde den Schal entfernen, damit sie ihm alles erklären konnte und sein enttäuschter Ausdruck verschwinden würde.
    Was käme dann?
    Ihre körperliche Anziehungskraft war seit einiger Zeit offensichtlich. Für eine Weile könnten sie ihre Unterschiede vergessen. Wer aber würde die Lücke füllen, wenn er nicht mehr da war?
    An ihrem Gesichtsausdruck bemerkte er Zweifel, denn er schaute weg und sagte: „Es ist nur ein kurzer Ritt, dann mache ich es dir bequem.“
    Als er sie schweigend aus dem Zimmer trug, war niemand zu sehen. Draußen wartete Shays Diener mit Zeus, einem kräftigen schwarzen Hengst, den Randy kürzlich erworben hatte.
    Der Diener hielt Olivia fest, damit Sharif auf das Pferd steigen konnte. Dann wurde sie zu Sharif auf den Sattel gehoben, und sie ritten zum See.
    Schon nach wenigen Minuten waren sie am selten benutzten Gästehaus der Ranch angekommen. Sie blickte kurz vom Haus zu Shay. Er beobachtete sie aus seinen dunkelblauen Augen, während er auf ihre Reaktion wartete.
    „Hier wirst du sicher sein“, meinte er schließlich.
    Was sagte er da? Sie war überhaupt nicht sicher. Nicht mit ihm. Wenn er in der Nähe war, stellte sie nur Dummheiten an. Waren sie allein, war sie ihm völlig ausgeliefert.
    Schnell war er abgestiegen und trug sie zur Tür, die schon leicht offen stand. Nachdem sie eingetreten waren, schob er sie mit dem Fuß zu.
    Im Inneren des Hauses staunte Livy. Sie war einmal hier gewesen, aber das Wohnzimmer sah völlig anders aus als in ihrer Erinnerung.
    Streifen aus hauchfeinem cremefarbenen Stoff waren an den Wänden befestigt und in der Mitte der Decke zusammengefasst, sodass der Eindruck eines Zeltes entstand. Die Möbel waren entfernt worden, und der Boden war bedeckt von roten und blauen Perserteppichen. Üppige Samtkissen mit goldenen Quasten waren im Zimmer verteilt. Große Vasen waren mit Eukalyptus, weißen Nelken und roten Rosen gefüllt, und ihr Duft erfüllte den Raum. Auf der rechten Seite stand ein niedriger Tisch mit Schüsseln voller Erdbeeren, Pfirsichen, Schlagsahne und verschiedenen Käsesorten.
    Wortlos legte Sharif Olivia auf eine Gruppe von Kissen. Er kniete sich neben sie und entfernte die Seidenschals.
    Sie beobachtete, wie er die Stellen begutachtete, wo die Schals gewesen waren. Zärtlich küsste er die Handgelenke.
    Nicht einmal wandte sie den Blick von seinem Gesicht ab. Dazu war sie nicht in der Lage.
    Wenn er Texas bald verlassen würde, bliebe sie allein zurück und müsste mit den neugierigen Blicken der anderen fertig werden.
    Sie zog die Hand zurück. „Warum hast du mich hierher gebracht?“
    Er schaute sie nur an.
    „Um auf dich aufzupassen.“
    „Wer hat dich darum gebeten? Du hattest kein Recht, mich einfach mitzunehmen.“
    „Wärest du gekommen, wenn ich gefragt hätte?“
    „Natürlich nicht.“
    Er schenkte ihr ein nachsichtiges Lächeln.
    Bei so viel Arroganz schüttelte sie den Kopf. „Du bist wirklich erstaunlich.“ Als er schmunzelte, fügte sie hinzu: „Das sollte kein Kompliment sein.“
    „Dessen bin ich mir bewusst“, erwiderte er und stand auf. „Bist du schon einmal hier gewesen?“
    Sie nickte und blickte sich ungläubig um.
    „Dann weißt du auch, wo Bad und Schlafzimmer sind.“
    „Ich bleibe nicht hier.“
    „Oh? Und wie willst du zurückkommen?“
    „Du kannst mich nicht gegen meinen Willen festhalten, das ist Kidnapping.“
    „Du bist noch auf dem Gelände der Ranch, und natürlich kannst du gehen. Sollten Missverständnisse aufkommen, bin ich durch die diplomatische Immunität geschützt.“
    „Missverständnisse, meine Güte. Du weißt genau, dass ich diesen Hügel nicht mit Krücken bewältigen kann.“
    Wieder zuckte er mit den Schultern, und sie hätte ihm am liebsten einen Schlag ins Gesicht versetzt. „Solltest du nach drei Tagen nicht mehr bei mir sein wollen, dann bringe ich dich, wohin du möchtest. Ich werde mich sogar deinen Behörden stellen, wenn du es verlangst.“
    „Dein enormes

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