Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 02
jedes Mal fertig machen lassen.
Plötzlich hörte sie ein Klopfen an der Tür, das sie zusammenzucken ließ. Kamal! Ali hasste sich dafür, dass das der erste Name war, der ihr in den Sinn kam. Dieser Teufelskreis aus Hoffnung, Enttäuschung und Schmerz machte es ihr wirklich verdammt schwer.
Sie ging zur Tür und spähte durch das kleine Guckloch. „Wer ist da?“, fragte sie und verfluchte den Teil von ihr, der immer noch hoffte, es könnte Kamal sein.
„Ich habe eine Lieferung.“ Definitiv nicht Kamal.
Ohne die Kette zu entfernen, öffnete sie die Tür einen Spalt. Sie sah einen Mann mit einem Blumenarrangement. „Das muss ein Missverständnis sein“, meinte sie.
„Sind Sie Miss Ali Matlock?“
„Ja, aber …“
Er blickte über die Schulter zu jemandem hinter ihm, der ihr verborgen war. „Bring den Rest rauf.“
Sie nahm die Kette aus dem Schloss und zog die Tür auf. „Der Rest von was?“
Der Mann ging an ihr vorbei und setzte das üppige Arrangement aus Lilien, Nelken und Margeriten auf ihrer Bar ab.
Er schaute sie an. „Da sind noch mehr Blumen.“
„Aber wer hat sie geschickt?“
Er winkte drei weiteren Männern zu, die verschiedene, bunte Sträuße hereintrugen.
„Gibt es eine Karte?“, fragte sie.
Anstatt zu antworten, ging er mit den anderen Männern hinaus, um kurz darauf mit noch mehr Blumen wiederzukommen. Schlussendlich platzierte er auf ihrem Wohnzimmertisch einen Strauß mit zwei Dutzend der schönsten roten Rosen, die sie je gesehen hatte.
„Hier ist die Karte“, sagte er, während er ihr einen kleinen Umschlag reichte, auf dem ihr Name stand.
Als die Männer sich zum Gehen wandten, hielt sie sie auf. „Warten Sie. Ich muss Ihnen etwas für Ihre Mühe geben.“
Er schüttelte den Kopf. „Das ist schon erledigt.“ Er verbeugte sich leicht und wünschte ihr einen schönen Tag.
Sie nahm die Karte aus dem Umschlag, um die Worte zu lesen, die in einer vertrauten Handschrift geschrieben waren. „Die Schönheit dieser Blumen verblasst neben dir. Kamal.“
Alis Herz pochte wie verrückt in ihrer Brust. Sie war vollkommen überrascht. Ein Zittern begann in ihren Knien und breitete sich weiter aus. Bevor sie sich setzen konnte, klopfte es erneut an die Tür.
„Kamal“, flüsterte sie.
Sie eilte zur Eingangshalle, doch als sie die Tür aufriss, stand ein Mann davor, den sie noch nie gesehen hatte. „Miss Ali Matlock?“
„J…ja“, antwortete sie.
„Ich habe eine Lieferung für Sie.“ Er reichte ihr eine mit Goldfolie bespannte Kiste. Schwungvolle, elegante Lettern zierten die Oberseite.
Sie blickte auf die Box in ihren Händen. „Was ist das?“
Er lächelte. „Es ist eine Kiste mit fünf Pfund der feinsten Schweizer Schokolade. Der Kronprinz hat sie extra einfliegen lassen. Sie ist vor kurzem erst eingetroffen.“
Himmel. Zuerst Blumen, jetzt Süßigkeiten. Was in aller Welt passierte hier? Der Mann wandte sich zum Gehen. „Warten Sie. Ich möchte Ihnen etwas für Ihre Mühe geben …“
Er hob eine Hand. „Das ist bereits erledigt.“
„Natürlich.“ Sie schüttelte den Kopf. „Vielen Dank.“
„Gern geschehen. Einen schönen Tag noch.“
Sie schloss die Tür und lehnte sich dann dagegen. Was hatte Kamal vor? Sie war sich ganz sicher, dass er einen bestimmten Plan verfolgte. Aber welchen?
Ein erneutes Klopfen ließ sie einen Satz nach vorne machen. Sie wirbelte herum und öffnete die Tür.
Diesmal stand Kamal dort mit einer Schatulle in der Hand. Sie war aus Silber und von der Größe, um ein Silberbesteck für mindestens sechzehn Personen zu beinhalten.
„Hallo“, sagte er.
„H…hi.“ Sie starrte ihn einige Momente schweigend an.
„Hast du sonst nichts zu sagen?“
„Ich … ich bin sprachlos“, stammelte sie.
„Ein solches Ereignis sollte zu einem nationalen Feiertag erklärt werden. Ich werde mich darum kümmern.“ Er grinste sie an.
„Sehr witzig.“
„Darf ich reinkommen?“, fragte er.
Sie spähte über ihre Schulter nach hinten, wo überall Blumen standen. „Ich bin mir nicht sicher, ob Platz ist.“
Er drückte sich an ihr vorbei, sah sich um und nickte. „Ausgezeichnet.“
Sie schloss die Tür und ging zu ihm hinüber. „Möchtest du vielleicht ein Stück Schokolade? Es wurde gerade erst aus der Schweiz eingeflogen.“
„Auf meine Anordnung“, bestätigte er, während er sie irritiert anblickte. „Bist du wütend?“
„Ich weiß nicht, was ich fühle“, gab sie zu. Sie deutete auf die Lederschatulle
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