Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 02
Und das meine ich wörtlich.“
„Ich hätte schwören können, dass Liebe in der Luft liegt.“
„Hat Prinzessin Farrah gesagt, wen er heiraten will?“, fragte Ali so beiläufig wie möglich.
„Nein, und ich bin davon ausgegangen, dass Sie dabei ein Wörtchen mitreden würden. Nun kommen Sie schon, gestehen Sie. Er geht Ihnen nicht mehr aus dem Kopf, richtig?“
Ali seufzte, dann nickte sie traurig. „Und zu meinem großen Glück, ist er das perfekte Klischee des beziehungsunfähigen Mannes.“
Crystal schüttelte den Kopf. „Etwas ist seltsam. Als die Prinzessin diese ganzen Anspielungen machte, fragte sie Penny und mich über die Werbungsmethoden des Durchschnittsmannes aus.“
Ali setzte sich aufrechter. „Warum das?“
„Weil Penny und ich die armen Mädchen sind, die in die königliche Familie eingeheiratet haben. Ich schätze, wir waren für Farrah die einzige Forschungsquelle, die sie zur Hand hatte.“
„Nein, ich meine, wozu muss sie das wissen?“
Crystal zuckte mit den Schultern. „Ich nehme an, weil Kamal jemanden umwerben will.“
Alis Brust fühlte, wie sich ihr Herz zusammenkrampfte. Das Beste wäre, wenn sie endlich lernte, ohne ihn zu leben. Wenn er einmal verheiratet war, würde es hoffentlich einfacher.
„Schön für ihn“, sagte sie.
„Ich verstehe es nicht“, erwiderte Crystal. „Ich dachte, Sie wollten um ihn kämpfen?“
„Selbst wenn ich das täte“, entgegnete Ali, „wie sollte ich es denn anstellen? Ich habe keine Waffen, um zu kämpfen. Ich bin eine ganz gewöhnliche Frau, die nur etwas mit einem genauso gewöhnlichen Mann zu schaffen hat.“
„Dann müssen wir uns darauf einigen, dass wir unterschiedlicher Meinung sind.“ Crystal spielte mit dem Henkel ihrer Teetasse. „Penny und ich sind beide ziemlich durchschnittlich, aber wir haben uns verliebt. Und seltsamerweise erwidern die Männer unserer Träume diese Liebe.“
Ali dachte über ihre Bemerkung nach, dass sie die armen Mädchen seien, die in die königliche Familie eingeheiratet hätten. „Nur aus Neugier – was haben Sie und Penny der Prinzessin denn über das Werbungsverhalten des Durchschnittsmannes erzählt?“
Ein amüsiertes Lächeln breitete sich auf Crystals Gesicht aus. „Wir wollten sie zuerst ein bisschen aufziehen, aber dann haben wir ihr doch gesagt, dass ein Mann mit Blumen, Süßigkeiten und Schmuck niemals etwas falsch machen kann.“
„Und wie hat die Prinzessin reagiert?“
„Sie sagte, dass sie und der König Kamal genau dasselbe geraten hätten.“
Ali seufzte. „Welche Technik er auch immer anwenden wird, ich bin mir sicher, dass die Frau, die er umwirbt, ihm zu Füßen sinken wird.“
„Vermutlich. Abgesehen davon, dass sie kein Durchschnitt sind, ist das eine weitere Eigenschaft der Hassan-Männer. Der Himmel weiß, dass es mir passiert ist.“ Crystal stand auf. „Und da ich gerade von meinem Mann spreche – wir haben einen romantischen Abend nur für uns geplant, und deshalb muss ich los. Alles Gute, Ali.“
„Ihnen auch.“
„Ich weiß nicht, was mein Rat wert ist, aber ich finde, Sie sollten um ihn kämpfen. Gehen Sie zu Kamal und sagen Sie ihm, was Sie fühlen.“
Ali seufzte. Wie sie Crystal beneidete, eine Frau, die einen Mann hatte, der sie anbetete. Und ein Kind war auch schon unterwegs. Alis Herz fühlte sich schwer an, als die Trauer wieder Besitz von ihr ergriff. Sie mochte und schätzte sowohl Crystal als auch Penny. Für den kurzen Zeitraum von zwölf Stunden hatte sie die Vorstellung genossen, bald ihre Schwägerin zu sein. Doch sie konnte Crystals Rat nicht befolgen. Kamal wusste bereits, was sie fühlte, und es änderte nichts.
Er konnte sie nicht lieben.
Ali öffnete die Tür zu ihrem Apartment, schloss sie dann hinter sich und stellte den Salat für später in den Kühlschrank. Sie hatte keinen richtigen Hunger. Vielmehr war ihr in den letzten zwei Wochen der Appetit abhanden gekommen. Nichts in ihrem Leben war noch so wie vorher, nachdem sie Kamal verloren hatte. Und sie fragte sich ernsthaft, ob es überhaupt jemals wieder in Ordnung kommen würde.
Sie hatte immer noch ihre Arbeit, und die liebte sie. Doch sie hielt sie nicht warm im Bett.
Verdammt. Das Gespräch mit Crystal hatte sie wirklich deprimiert. Doch sie musste mit dem Selbstmitleid aufhören. Sie hatte sich entschlossen, ihren Vertrag zu beenden, und das bedeutete, dass sie hin und wieder Mitglieder der königlichen Familie treffen würde. Sie konnte sich davon nicht
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