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Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 05

Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 05

Titel: Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Jordan
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verstorbenen Mutter gefunden hatte. Er konnte in ihrer Stimme hören, wie einsam und verzweifelt sie war. Ein Schmerz, größer als alles, was er bisher gespürt hatte, schoss ihm mitten ins Herz. Zwar hatte er gehört, was sie gesagt hatte, aber wie konnte er ihr glauben? Dafür hatte sie zu oft betont, was sie von ihm hielt und wie sehr sie ihn hasste.
    Der Kummer, der Katrina erfasste, war so groß, dass es ihr die Sprache verschlug. Sie versuchte mit Mühe, die aufsteigenden Tränen zu unterdrücken.
    Was würde eigentlich passieren, wenn sie schwanger wurde? Wenn die vielen Stunden ihres Liebesspiels, bei denen sie sich immer wieder sagte, dass diese sich nicht wiederholen durften, nicht ohne Folgen geblieben waren?
    Was war nur mit ihr los? Wo war ihr Stolz? Was war mit ihrem Selbsterhaltungstrieb geschehen? War sie wirklich so schwach, dass sie sich mit Sex zufriedengab, wo sie sich in Wirklichkeit doch nach Liebe sehnte?
    Sie hörte, wie die Tür geöffnet wurde. Bestimmt war es Miriam, die sich nach ihren Wünschen erkundigen wollte. Schnell nahm sie ein Buch aus dem Regal und tat so, als würde sie darin lesen, um der Haushälterin ihre wahren Gefühle nicht preiszugeben.
    „Was liest du da?“
    Es war Xander, sie sah ihn schockiert an.
    „Ich …“ Unwillkürlich zog sie sich in den Schatten zurück, aber er war schon bei ihr und nahm ihr das Buch aus der Hand.
    „Das sind die Gedichte, die mein Vater für meine Mutter geschrieben hat“, sagte er bewegt.
    Seine Worte klangen wie eine Anklage, als hätte sie das Buch dadurch, dass sie es in die Hand genommen hatte, beschmutzt.
    „Ich weiß, die Lyrik nimmt in der Kultur des Nahen Ostens einen hohen Stellenwert ein“, sagte sie.
    „Ja, aber die meisten Dichter richten sich an ein größeres Publikum. Diese Gedichte sind ganz privat, sie sind ein Zeugnis der Liebe meines Vaters zu meiner Mutter.“
    „Heißt das, du willst nicht, dass ich sie lese? Dann solltest du sie aus der Bibliothek entfernen, wo sie jedermann zugänglich sind.“
    Plötzlich hielt sie es nicht länger aus.
    „Es reicht, Xander“, sagte sie entschlossen. „So kann es mit uns nicht weitergehen. Ich will zurück nach England. Ich wer de zurück nach England fliegen. Und nichts, was du tust, wird mich aufhalten können.“
    Noch bevor er antworten konnte, war sie durch die offene Tür aus dem Zimmer geflüchtet.

12. KAPITEL
    „Du sagst, du willst zurück nach England. Aber eine Ehe kann man doch nicht so ohne weiteres auflösen.“
    Sie standen im Schlafzimmer, Xander war ihr gefolgt.
    „Das ist mir egal.“
    „Ach ja? Und was ist dir nicht egal?“ Er verschränkte die Arme und sah sie gespannt an.
    Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Er war ihr nicht egal! Im Gegenteil, er bedeutete ihr viel, zu viel. Das war ja das Problem!
    Sie wandte sich ab und bemühte sich, ruhig zu bleiben.
    „Mir gefällt nicht, wie wir leben“, sagte sie. „Das ist einfach nicht richtig.“
    „Was meinst du damit?“, fragte er herausfordernd. „Was ist nicht richtig?“
    Sie wirbelte zu ihm herum. „Du weißt doch genau, was ich meine“, sagte sie empört. „Am Tag sehe ich dich kaum, und wenn wir uns sehen, ignorierst du mich. Aber in der Nacht …“
    Sie verstummte.
    „Was ist in der Nacht?“, beharrte er.
    Sie schüttelte den Kopf. „Du weißt, wovon ich spreche.“
    „In der Nacht schließe ich dich in meine Arme, und du reagierst darauf so hingebungsvoll, dass ich …“
    „Hör auf!“ Die Last ihrer Gefühle drohte sie zu überwältigen. „Mir ist klar, wie sehr du es genießt, mich zu demütigen und zu quälen! Du bist ein Sadist!“
    „Ach ja? Dann kann ich ja nur von Glück sagen, dass meine Frau sich mir so schrankenlos hingibt. Dass sie mich an Stellen berührt, von deren Existenz ich nie etwas geahnt habe. Nein, ich bin kein Sadist, Katrina. Aber ich kann es nicht zulassen, dass du mich verlässt.“
    „Weil du glaubst, ich könnte schwanger sein?“ Seine Worte hatten sie schockiert, aber sie ging davon aus, dass diese nur einen Vorwand darstellten, um sie am Gehen zu hindern.
    „Es wird kein Kind aus unserer Verbindung geben, Xander.“
    „Nein? Woher bist du dir da so sicher?“, fragte er höhnisch. „Weißt du nicht mehr, was wir letzte Nacht …“
    „Ich weiß es seit heute Morgen.“ Tatsächlich war das eine Lüge. Im Gegenteil, sie hegte den stillen Verdacht, dass sie inzwischen schwanger war.
    „Nun, dann sollte ich vielleicht dafür sorgen, dass es

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